- Meldungen am Morgen - -- ELLI --, 18.02.2003, 11:15
Meldungen am Morgen
--> ~ Aus der EU-Kommission kamen Zweifel an ihrer Wachstumsprognose (2003: 1,8%) für Euroland auf.
Sie wird als zu optimistisch eingeschätzt.
~ In seiner gestrigen Rede betonte EZB-Präsident Wim Duisenberg, dass eine Konjunkturerholung in der
Euro Zone im zweiten Halbjahr für die Europäische Zentralbank weiterhin das wahrscheinlichste Szenario
ist. Gleichzeitig stellte er aber auch fest, dass die Wachstumsaussichten vor allem wegen der anhaltenden
geopolitischen Risiken von hoher Unsicherheit geprägt seien. In diesem Zusammenhang wollte er sich nicht
mehr festlegen, wann im Euroraum die Potenzialwachstumsrate erreicht werden könnte. Im aktuellen EZB-Monatsbericht
heißt es hierzu noch, dass diese Ende des Jahres annähernd erreicht würde. Wie erwartet
stellte Duisenberg darüber hinaus fest, das vom anhaltend hohen Geldmengenwachstum M3 derzeit keine
Risiken für die Preisstabilität ausgingen. Die EZB rechnet weiterhin mit fallenden Inflationsraten in den
nächsten Monaten, auch wenn die kurzfristige Prognose aufgrund der hohen Volatilität der Ã-lpreise sehr
schwierig ist. Insgesamt ist daraus wohl kein rascher Handlungsbedarf für die EZB abzuleiten.
~ Die Länder der Euro-Zone haben sich für den Fall eines weiteren Ã-lpreisanstiegs
auf gemeinsame Maßnahmen verständigt. Vertreter der Eurogruppe
nannten aber weder ein konkretes Niveau, von dem an Maßnahmen ergriffen
werden, noch wurden die Schritte im Detail beschrieben.
~ Angeblich will Schatzkanzler Brown heute den EU-Finanzministern eine sehr
kritische Einschätzung Großbritanniens über die Fortschritte bei den EU-Reformen
vorlegen. Nach Informationen der Times soll dieser Bericht dann im
Anschluss als Grundlage für eine Verschiebung der britischen EWU-Entscheidung
bis nach den nächsten Wahlen oder sogar ein völliges Verwerfen
der Beitrittspläne genutzt werden.
~ Die Mehrheit der befragten ausländischen Unternehmen, die im Verarbeitenden
Gewerbe Großbritanniens engagiert sind, sehen in einer Verzögerung des
EWU-Beitrittsplans ein Risiko für ihre Investitionstätigkeit.
~ Mit NOK 19,5 Mrd. stieg der norwegische Handelsbilanzüberschuss im Januar erwartungsgemäß weiter
an (Dez.: NOK 18,7 Mrd.; Jan. 2002: NOK 15,7 Mrd. ). Dies lag im wesentlichen an den hohen Ã-lexporten.
Während die Gesamtausfuhren ihren Vorjahresstand um NOK 2,6 Mrd. übertrafen, lagen die Exporte ohne
Erdöl, Gas und Kondensate um NOK 1 Mrd. unter Vorjahr. Hieran wird deutlich, dass die globale Wirtschaftsschwäche
durchaus belastend in Norwegen wirkt, dass dies jedoch durch die hohen Ã-lexporte (infolge
der hohen Preise) teilweise verdeckt wird.
~ Die Bank von Japan (BoJ) hat in ihrem Februar-Monatsbericht eine unverändert düstere Einschätzung
der wirtschaftlichen Lage sowie der Zukunftsaussichten vorgenommen. Auf absehbare Zeit sieht die BoJ
keine Anzeichen einer Erholung. Während die
Bank während ihrer jüngsten Sitzung am letzten Freitag keine weiteren Maßnahmen zur geldpolitischen
Lockerung ergriffen hat, erklärte sie dennoch erneut ihre Bereitschaft, im Vorfeld des Fiskaljahresendes
(März 2003) jedwedem Bedarf an Liquidität gerecht zu werden.
~ Finanzminister Shiokawa sieht keinen Grund, bilaterale Gespräche mit seinem
US-Kollegen über die jüngste Entwicklung in Dollar-Yen zu führen. Auch beim
kommenden G7-Treffen müssten Währungsfragen nicht diskutiert werden.

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