- Warum sich dieses Insitut überhaupt diese Mühe macht? - kizkalesi, 20.02.2003, 08:28
Warum sich dieses Insitut überhaupt diese Mühe macht?
-->diese ZEW-Prognosen (besser gesagt ja eine Zusammenfassung der Prognosen dieser vielzitierten"Experten") haben noch n i e gestimmt -unverdrüssig wird der Unsinn aber immer wieder wiederholt, doch nur um die Maschinerie am laufen zu halten...
Leider sind hier diese andauernden Extremschieflagen zu allen Märkten der Experten (Prognosen und Wirklichkeit) nicht darstellbar.
Das ist schon erschütternd (für die Prognostiker)
Weiterhin" nur verhalten optimistisch", ist die Bakergilde!!
aws.
kiz.
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Einziger Lichtblick ist Japan
ZEW-Experten sind für Aktien trotz Zinssenkungsfantasie nur verhalten optimistisch
von Volker Kleff
Mannheim - Die Unsicherheit an den Aktienmärkten nimmt auch im Februar weiter zu. So steigt für den deutschen und europäischen Aktienmarkt sowohl die Anzahl der Optimisten als auch der Pessimisten, während der Saldo von Bullen und Bären unverändert bleibt. Insgesamt bleiben die Analysten trotz der langen Baisse moderat optimistisch. Die erwartete Zinssenkung im Euroraum und prognostizierte fallende Ã-lpreisnotierungen verhindern einen deutlichen Rückgang der Aktienmarkterwartungen.
Dies ist das Kernergebnis des aktuellen Finanzmarkttests des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim. Das Institut befragte im Februar 322 Analysten und institutionelle Anleger aus Banken, Versicherungen und Konzernen nach ihren Erwartungen zur Entwicklung an den Finanzmärkten.
Danach wird die Zinssenkungsfantasie im Euroraum immer größer. Im Februar erwarten nun über 60 Prozent der Experten eine Leitzinssenkung um mindestens 25 Basispunkte. Damit ist wieder das Erwartungsniveau erreicht, das sich im Dezember 2002 - kurz vor der letzten Zinssenkung um 50 Basispunkte - eingestellt hatte. Mögliche Gründe für eine Senkung sind die geringen Inflationserwartungen und der starke Euro. Die britische Zentralbank hat etwa Anfang Februar die Zinsen bereits heruntergesetzt. Und auch die nach unten korrigierte Wachstumsprognose vom Präsidenten der Europäischen Notenbank (EZB), Wim Duisenberg, passt in dieses Szenario. Bislang zögern die europäischen Währungshüter noch wegen unkalkulierbarer Risiken eines möglichen Irak-Krieges.
Neben der Zinssenkungsfantasie sind es die Ã-lpreiserwartungen, die die Aktienkurserwartungen stützen. Fast 70 Prozent der Experten erwarten auf Sicht von sechs Monaten fallende Notierungen. Sie prognostizieren mittelfristig einen Barrel-Preis von 24 Dollar. Anscheinend gehen die Analysten davon aus, dass es zu keinem oder nur einem kurzen Irakkrieg kommen wird.
Trotz dieser beiden positiven Faktoren für die Aktienmärkte in Deutschland und im Euroraum bleibt aber der Optimismus der Experten moderat. Zu schwach sind die derzeitigen Konjunkturerwartungen. Nur etwa jeder dritte Analyst rechnet mit einer mittelfristigen Konjunkturerholung in Deutschland und im Euroraum. Der Dax wird im Mai 2003 bei 2900 Punkten, der Euro-Stoxx-50 bei 2400 Punkten gesehen. Damit wären noch nicht einmal die Verluste seit Jahresbeginn ausgeglichen.
Auch für die Wall Street macht sich kein überschwänglicher Optimismus breit. Optimisten und Pessimisten halten sich seit Monaten die Waage. Bezogen auf den Dow Jones entspricht dies auf Sicht von drei Monaten 8500 Punkten. Positiv für den US-Aktienmarkt wirke die anhaltende Schwäche des Dollars. Sie ist für die amerikanische Exportindustrie sehr willkommen, könnte sie doch zu einem größeren Auslandsabsatz führen. Aus Sicht der Analysten sollte sich der Abwertungstrend jedoch verlangsamen. Fast jeder dritte Experte rechnet bereits wieder mit einer Aufwertung der US-Währung. In Summe ergibt sich eine Euro-Prognose von 1,09 Dollar in den nächsten drei Monaten. Mit Argwohn betrachten die befragten Experten jedoch weiterhin einen möglichen Irak-Konflikt. Die Imponderabilien lasteten weiter auch auf den US-Märkten.
Ein neuer Lichtblick zeigt sich aus Sicht der Experten für die japanische Wirtschaft. Fast jeder fünfte Analyst erwartet nun in den nächsten sechs Monaten eine Konjunkturaufhellung. Entsprechend positiver sind auch die Aktienmarktaussichten. Jeder zweite Analyst erwartet mittelfristig eine Erhöhung der Aktienkurse. Prognostiziert werden 8900 Punkte im Nikkei-225 bis Mai 2003. Hintergrund dieses neuen Optimismus könnte der Wechsel an der Spitze der japanischen Notenbank sein. Mitte März läuft die Amtszeit des bisherigen obersten Währungshüters, Masaru Hayami, aus. Ein Nachfolger könnte die Deflation stärker als bisher bekämpfen.
Aus den Ergebnissen der Befragung ließen sich in der Vergangenheit stets gute Prognosen für die mittelfristige Entwicklung an den internationalen Börsen ableiten. Zuletzt hatten die Profis aber keinen guten Riecher, sondern rannten mit ihren Einschätzungen dem Markt hinterher.

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