- US-Verschuldung wird seit dieser Woche nicht mehr berichtet... - kingsolomon, 20.02.2003, 11:01
- Re:"Wir geben Geld aus, als gäbe es kein morgen", - monopoly, 20.02.2003, 11:24
- Re: US-Verschuldung wird seit dieser Woche nicht mehr berichtet... - Euklid, 20.02.2003, 11:30
- Re: US-Schuldenuhr läuft wieder ;-) 02/18/2003 $6,437,926,287,364.49 - monopoly, 20.02.2003, 13:40
Re:"Wir geben Geld aus, als gäbe es kein morgen",
-->>Die USA waren pĂĽnktlich zum 31.12.2002 technisch pleite.
>Wenn man die täglichen Updates schon längere Zeit beobachtet hatte, nötigten
>einem die Zahlensequenzen in diesem Jahr schon ein Grinsen ab; statt locker
>im zweistelligen Bereich aufwärts ( wie seit Erhöhung der 'Debt Ceiling' durch den
>Kongress im letzten Juni - um 450Mrd) tanzten die Zahlen in Trippelschrittchen
>auf und ab - bis man sich offenbar diese Woche entschlossen hat, sie gar
>nicht mehr zu veröffentlichen.
>Wer weiss, vielleicht kann man sich, wie bei der Arbeitslosenstatistik die
>Beschäftigten nicht mehr leisten...
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klagte Senator George Voinovich, ein Republikaner aus Ohio.
steht im SPIEGEL Länderlexikon über die USA
Vor dem 11. September 2001 bereits hatten die wirtschaftlichen Eckdaten den Präsidenten in Erklärungsnot gebracht. Vorgänger Bill Clinton hatte ihm einen Haushaltsüberschuss von 237 Mrd. Dollar hinterlassen, für das Jahr 2001 war ein Plus von 281 Mrd., für die nächsten 10 Jahre gar von 3,4 Billionen vorhergesagt worden. Doch schon im August 2001 gab das Weiße Haus bekannt, 123 Mrd. Dollar des Überschusses für 2001 hätten sich irgendwie"verflüchtigt". Clinton-Ehefrau Hillary, inzwischen Senatorin in Washington, ätzte:"Wenn dies ein Film wäre, müsste man ihm den Titel geben >Liebling, ich habe den Überschuss schrumpfen lassen<". In Anspielung auf George Bush Senior, der 1992 vor allem wegen seiner Wirtschaftspolitik abgewählt worden war, fragte das Magazin Time den Präsidenten im September ironisch:"Ist dies die Rezession Ihres Vaters?" Die Arbeitslosigkeit hatte mit 4,9 Prozent den höchsten Stand seit 1997 erreicht, der Dow-Jones-Index war um 234 Punkte abgestürzt und der Confidence Index, der das Vertrauen in die Wirtschaft des Landes widerspiegelt, im dritten Monat in Folge gefallen.
Mit dem 11. September wurde alles noch viel dramatischer. Die Aktienkurse fielen auf breiter Front, ganze Branchen gerieten in Existenznot  allen voran die Tourismusindustrie, denn die sonst so reiselustigen Amerikaner blieben aus Furcht vor neuen Anschlägen lieber daheim  4 von 5 Amerikanern hielten einen weiteren Angriff innerhalb der nächsten 12 Monate für wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich.
Während Kriege in der Vergangenheit durchaus auch positive Auswirkungen auf die amerikanische Wirtschaft hatten, zeigten Konjunkturspritzen und zusätzliche Sicherheits- und Militärausgaben diesmal keinerlei Wirkung. Im Gegenteil. Die hohen Ausgaben und unerwartet niedrige Steuereinnahmen führten dazu, dass die USA Mitte 2002 am Rande des Staatsbankrotts standen, als die Gesamtverschuldung der öffentlichen Hand die gesetzliche Obergrenze von 5950 Mrd. Dollar erreichte."Wir geben Geld aus, als gäbe es kein morgen", klagte Senator George Voinovich, ein Republikaner aus Ohio. Der Regierung fehle es an jeglicher steuerpolitischen Verantwortung. Die Verschuldung wäre vermutlich noch größer geworden, hätte sich Bush mit seiner Idee einer kräftigen Steuersenkung zur Ankurbelung der Wirtschaft durchgesetzt. Doch er musste sich mit einem von den oppositionellen Demokraten geschnürten Kompromisspaket zufrieden geben, das nur geringfügige Steuererleichterungen vorsieht. Statt eines Überschusses ergab sich für 2001 ein Haushaltsdefizit von 515 Mrd. Dollar.
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Kennt jemand die Höhe der zinszahlungen in Verhältnis zum US-Haushalt? habe im Netz noch nichts gefunden.

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