- Fundstück: Berlin 20er/30er Jahre.... - -- ELLI --, 21.02.2003, 10:50
- Im Irak werden die Geldscheine nicht mehr gezählt sondern gewogen! - Trixx, 21.02.2003, 13:37
Fundstück: Berlin 20er/30er Jahre....
-->Feuilleton"Rumpelstilzchen"
Auszug:
"Nun ist die Entmutigung um so tiefer, und auch die Wut auf dieses elende Geld des heutigen Staates. Kleinere Scheine zu 50, 100, 500 Mark werden, weil niemand mehr sie annimmt, einfach weggeworfen. Irgendwo übers Gitter eines Vorgartens. In der Großbeerenstraße sah ich einen alten Mann noch hinüberklettern und eine Anzahl solcher vom Regen durchfeuchteten Scheine aufsammeln. Auf dem Belle-Alliance-Platz stand einer, riß einen Haufen derartigen Papiergeldes ohne jede Ehrfurcht vor dem neuen Adler darauf (der Mann müßte vor den Staatsgerichtshof!) Stück für Stück mitten durch und warf das Zeug so weg; viel Volks stand umher, niemand aber hielt es der Mühe für wert, die Scheine aufzuheben, um sie wieder zusammenzukleben. In der Nettelbeckstraße steht ein junger Mensch auf dem Verdeck des fahrenden Autobus und läßt Hundertmarkscheine flattern, von denen er die Paletottasche voll hat. Aber selbst"ganz große" Scheine werden in einer Gemütswallung weggegeben, wie man es früher wohl bei besonders froher Laune mit einem Zehnmarkschein tat, der ja in der Tat sogar noch mehr wert war, als heute 1000 Millionen."
Und hier die Quelle: http://home.t-online.de/home/0222478110-0001/rumpel.htm
(Danke an einen stillen Leser)

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