- Merkel verteidigt ihren Bückling - Turon, 22.02.2003, 13:00
Merkel verteidigt ihren Bückling
-->CDU-Chefin Angela Merkel kann die Empörung der SPD über ihren Artikel in der"Washington Post" nicht verstehen. Sie sieht ihren Vorstoß als Beitrag zu mehr Partnerschaftlichkeit mit den Verbündeten. Und Kritik müsse schließlich sein.
Berlin - Unbeirrt verteidigt Angela Merkel ihre scharfe Kritik an der Regierung. Sie hatte wenige Tage vor ihrer Reise in die USA in der"Washington Post" Kanzler Gerhard Schröder vorgeworfen, mit seiner Haltung zur Irak-Krise einen nicht akzeptablen Sonderweg beschritten zu haben."Wir sind als Bundesrepublik Deutschland auf einen partnerschaftlichen Kurs mit unseren Verbündeten angewiesen", sagte sie im ZDF. Wie die Regierung mit ihren Verbündeten umgegangen sei, müsse kritisiert werden.
CDU-Vize Jürgen Rüttgers stellte sich mit markigen Worten hinter seine Kollegin."Wer Schröder kritisiert, schadet nicht Deutschland", findet Rüttgers. Der Kanzler habe kein Recht, sich aufzuregen. Schließlich habe er"aus Wahlkampfgründen schweren politischen Schaden" angerichtet. Um diesen Schaden wieder zu beheben, sei es"richtig, dass die CDU unseren amerikanischen Freunden sagt, dass es in Deutschland auch andere Auffassungen gibt", meinte er.
Beifall erhielt Merkel auch vom US-Kongressabgeordneten Tom Lantos, der sich"erfreut" über den Beitrag der CDU-Chefin äußerte. Lantos hatte in der vergangenen Woche mit der Bemerkung für Schlagzeilen gesorgt, Deutschland wäre heute eine Sowjetrepublik, wenn es nicht"die heldenhaften Anstrengungen unseres Militärs" gegeben hätte. Auch der Vorsitzende des Bundesverbandes der deutschen Industrie, Michael Rogowski, sagte, er stehe voll hinter Merkel.
Die SPD indes fühlt sich hintergangen und sprach von"geschmackloser Anbiederei". Angela Merkel habe durch ihren Beitrag mit einer Tradition deutscher Politik gebrochen. Sie diffamiere die eigene Regierung im Ausland, um sich selbst einen Vorteil zu verschaffen.
Auch die Bundesregierung zeigte Unverständnis über Merkels Zeitungsbeitrag. Regierungssprecher Bela Anda sagte, es sei nicht üblich, dass die Bundesregierung in oder über das Ausland von einem Politiker aus Deutschland kritisiert würde. Dies würde ausländischen Politikern nie in den Sinn kommen.
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Aus militärischer Sicht aber ist das Verhalten von Merkel nichts weiter als
Landesverrat. Und wenn es das nicht: bei sämtlichen Umfragen zeigt sich - daß die Deutschen keinen Krieg wollen, noch mehr finden die Entgleisungen von
den amerikanischen Persönlichkeiten abartig. Was da wiederum Frau Merkel tut - ist dann zumindest Volksverrat.
In übrigen: wen Chirac meint die Neueuropäer hätten Mund zu halten - dann ist das ziemlich krass - aber er hat Recht. Es ist kein mitteleuropäischer Krieg.
Außerdem: [b]man sieht es hier sehr schnell wie USA die vermeintlichen neuen Verbündeten hintergangen hat, und diese instrumentalisiert.
MfG.

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