- Umschuldung: ''Gesamt-Wirtschaftliche Lage in Argentinien sei gut'' - kizkalesi, 24.02.2003, 08:06
- Wenn ich das schon lese.... - Nachfrager, 24.02.2003, 10:57
Umschuldung: ''Gesamt-Wirtschaftliche Lage in Argentinien sei gut''
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Da habe ich aber andere Informationen, aber:
"Rekordernten kommen und die Tourismusindustrie boome."
Im April Neuwahlen.
Quote dann im Herbst.
aws.
kiz
Argentinien rechnet mit raschen UmschuldungsgesprÀchen
von Hildegard Stausberg
Berlin - FĂŒr die Besitzer argentinischer Bonds gibt es einen kleinen Silberstreifen am Horizont.
Die GesprĂ€che ĂŒber eine Umschuldung der Auslandsanleihen im Wert von 60 Mrd. Dollar, die seit der offiziellen ErklĂ€rung des argentinischen Staatsbankrotts (Default) Ende 2001 nicht mehr bedient werden, sollen endlich âsehr bald beginnen könnenâ. Dies zumindest erklĂ€rte Guillermo E. Nielson, StaatssekretĂ€r im argentinischen Finanzministerium im GesprĂ€ch mit der WELT.
Argentinien stehe âzwar erst am Anfang der Umschuldungâ, aber er sei zuversichtlich, dass die Verhandlungen mit allen Beteiligten âschnell und zĂŒgigâ in Gang kommen könnten. Mit dem Abkommen mit dem Internationalen WĂ€hrungsfonds (IWF) vom 16. Januar seien die Voraussetzung dafĂŒr geschaffen worden.
Nielson verteidigte zugleich das umstrittene öffentliche Aus-schreibungsverfahren, mit dem die argentinische Regierung die französische Bank Lazard FrĂšres mit der AusfĂŒhrung der Umschuldungsverhandlungen beauftragt hat. âEs war eine saubere Ausschreibung und mit Lazard FrĂšres haben wir die Bank beauftragt, die mit monatlichen AufwandsentschĂ€digungen von 190 000 Dollar das preiswerteste Angebot gemacht hatâ, so der StaatssekretĂ€r.
Er rĂ€umte ein, dass die neue argentinische Regierung, die am 27. April gewĂ€hlt wird, ârein theoretischâ den Umschuldungsprozess noch einmal anhalten und sogar rĂŒckgĂ€ngig machen könne.
Dies sei aber âsehr unwahrscheinlichâ. SchlieĂlich handele es sich bei der Verschuldungsfrage nicht um eine Angelegenheit der Parteien, sondern um ein Problem des argentinischen Staates. Ohne die Wahlen hĂ€tten seiner Meinung nach schon in drei bis vier Monaten LösungsvorschlĂ€ge prĂ€sentiert werden können, nun dauere es möglicherweise etwas lĂ€nger: âAuf jeden Fall sind die VorschlĂ€ge aber bis Ende des Jahres definitiv auf dem Tisch - wahrscheinlich aber schon bis zum Herbst.â
Ăber die Höhe der AbschlĂ€ge auf das Kapital der Anleger wollte sich Nielson nicht Ă€uĂern. Er bekrĂ€ftigte aber, dass Argentinien seine Schulden nur bezahlen könne, wenn es dem Land gelĂ€nge, einen Ăberschuss zu erwirtschaften. Dieser bestimme die Höhe der Zahlungen, die Argentinien an seine GlĂ€ubiger werde leisten können.
Das argentinische Finanzministerium geht davon aus, dass es sich dabei um 700 000 EinzelglĂ€ubiger handelt. Die meisten davon sollen in Deutschland, Ă-sterreich Italien und Japan beheimatet sein. In den Vereinigten Staaten, GroĂbritannien und den Niederlanden seien die Papiere dagegen vor allem in HĂ€nden institutioneller Investoren.
Nielson sagte, dass Lazard FrĂšres die Verantwortung fĂŒr den Lauf der GesprĂ€che und Verhandlungen mit den GlĂ€ubigern habe. Er schlieĂe aber nicht aus, dass in den nĂ€chsten Wochen auch noch âeine deutsche Stelle mit den konkreten Kontaktaufnahmen mit den deutschen EinzelglĂ€ubigern beauftragt wirdâ. Gleichzeitig bestĂ€tigte er, dass nicht nur vor deutschen Gerichten, sondern auch in den Vereinigten Staaten Verfahren gegen den argentinischen Staat laufen.
Der finanzielle Kollaps eines ganzen Landes lasse sich aber nicht mit einem bankrotten Unternehmen vergleichen. âDies ist etwas ganz anderes. Das mĂŒssen auch die GlĂ€ubiger einsehen, und natĂŒrlich auch, dass sie nur etwas bekommen werden, wenn ihre Forderungen vernĂŒnftig sind und von Argentinien bezahlt werden können.â
Nielson bezeichnete die gesamt-wirtschaftliche Lage Argentiniens derzeit als âsehr gutâ. Die Industrieproduktion sei im Januar im Vergleich zum Vorjahr um 16 Prozent gewachsen. Man erwarte Rekordernten bei Getreide und Ă-lsaaten sowie bei Soja Auch die Tourismusbranche verbuche Rekordzahlen.

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