- Telekom: Börsengang der 3. Tranche ''Kursbetrug''? - Palstek, 24.02.2003, 11:14
Telekom: Börsengang der 3. Tranche ''Kursbetrug''?
-->Telekom: Börsengang der 3. Tranche „Kursbetrug“?
Stimmen die Informationen, die das ARD-Magazin „Report“ recherchiert hat, steht Bundeskanzler Gerhard Schröder und seinem Finanzminister Hans Eichel massiv Ärger ins Haus: Die dritte Tranche der Telekom, die 1999 zu 66 Euro an der Börse platziert wurde, sei zu überhöhten Konditionen verkauft worden. Dies berichtet das ARD-Magazin in seiner Sendung, die am 24.2 um 21 Uhr ausgestrahlt wird. Dem zufolge habe das Finanzministerium bei der Platzierung der Tranche bekannte Risiken in Milliardenhöhe verschwiegen.
Dabei ist das noch die diplomatisch formulierte Version des Urteils, das Börsenexperte Prof. Wolfgang Gerke fällt. Nach einer Vorab-Information von „Report“ spricht Gerke nach Prüfung von Material, das ihm vom ARD-Magazin vorgelegt wurde, vom „Verdacht des Emissionsbetrugs“.
Der Vorwurf, mit dem Gerke durch „Report“ zitiert wird:"Bei den Informationen, die der Bund offensichtlich damals indirekt oder direkt über Dr. Kröske bekommen hat, hätte er die 3. Emission der Deutschen Telekom so nicht durchführen dürfen. Er hätte sie stoppen müssen oder zu anderen Konditionen durchführen müssen. So hat er die Anleger abgezockt. Die Anleger, die hier aufgefordert wurden, Aktien zu zeichnen, sind über die Lage des Unternehmens damals nicht aufgeklärt worden.“
Kröske, damaliger Finanzvorstand der Telekom, habe damals vor überteuerten Firmenkäufen gewarnt. So habe die Übernahme von One2One für 10 Mrd. Euro auf „fragwürdigen Bewertungsmethoden“ basiert - nach Kröskes Meinung hätte der Kaufpreis nur 5 Mrd. Euro betragen dürfen. One2One, die mittlerweile unter T-Mobile UK firmiert, wurde mittlerweile von der Telekom um 3,4 Mrd. Euro wertberichtigt.
Kröskes Meinung habe damit im Gegensatz zur Meinung des damaligen Vorstands der Telekom, Ron Sommer, gestanden. Die Telekom bestreitet, dass der Aufsichtsrat - dem damals ein Staatssekretär des Finanzministeriums sowie der KFW-Chef angehörten - von den Meinungsdifferenzen gewusst habe. Kröske behauptet laut „Report“ das Gegenteil: Der Aufsichtsrat habe von den Differenzen gewusst - und damit hätten nach Ansicht des Wirtschaftsrechtlers Prof. Marcus Lutter die Bundesvertreter im Aufsichtsrat den Finanzminister informieren müssen. Das Finanzministerium wäre demnach über die Milliarden-Risiken informiert gewesen, hat diese aber beim Börsengang der dritten Tranche nicht erwähnt.
<ul> ~ Quelle</ul>

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