- Für KIKA-Ferstel ist das kein Bilanzskandal, sondern nur eine Fehlbuchnung, - H. Thieme, 25.02.2003, 07:15
Für KIKA-Ferstel ist das kein Bilanzskandal, sondern nur eine Fehlbuchnung,
-->daher alles übertrieben und billige Einstiegskurse (NTV, 22.40h im Interview mit dem korrupten Goldberg, der (Soziopsychoschwazbacke)
Aus der FTD vom 25.2.2003 www.ftd.de/ahold
Bilanzskandal erschüttert Ahold
Von Christiane Ronke, Hamburg
Der niederländische Handelskonzern Ahold hat einen der größten Bilanzskandale Europas ausgelöst, seit der Zusammenbruch der US-Firma Enron die amerikanischen Börsen traumatisiert hat.
Ahold gab gestern"erhebliche Bilanzunregelmäßigkeiten" zu. Vorstandschef Cees van der Hoeven und Finanzvorstand Michiel Meurs traten zurück. Das nährte Spekulationen über eine Zerschlagung oder einen Verkauf des weltweit drittgrößten Handelshauses, das Ende der 90er Jahre durch Übernahmen in den USA rasant gewachsen war.
Der Aktienkurs von Ahold stürzte um bis zu 70 Prozent ab und sorgte an den europäischen Börsen für Kurseinbrüche. Besonders Rivalen wie Metro gerieten in den Abwärtssog. Anleger und Analysten zogen Parallelen zu den dramatischen Bilanzskandalen des vergangenen Jahres in den USA, die das Vertrauen der Anleger bis ins Mark erschüttert hatten. Die Ahold-Aktien schlossen in Amsterdam mit einem Minus von 63 Prozent bei 3,6 Euro.
Das einstige Vorzeigeunternehmen teilte mit, dass die amerikanische Tochter US Foodservice in den vergangenen beiden Jahren einen um rund 500 Mio. $ zu hohen operativen Gewinn ausgewiesen hat. Die Korrektur dieser Bilanzkosmetik werde den Nettogewinn für 2002 deutlich schmälern. Hinzu kommen möglicherweise noch illegale Transaktionen bei der argentinischen Tochter Disco.
Schadensbegrenzung
Die Manipulationen seien in den vergangenen beiden Wochen aufgeflogen, sagte Aufsichtsratschef Henny de Ruiter, der nun als Interimschef einspringt."Wir glauben, dass es keine anderen Bilanzangelegenheiten gibt", sagte er."Aber wir sind entschlossen, die Untersuchung so weit wie möglich voranzutreiben." De Ruiter sagte, er habe"derzeit keine Absicht", das ganze Unternehmen oder Kernteile zu verkaufen. Safeway, Tesco und Carrefour gelten als Kaufinteressenten.
Analysten sind besorgt, dass noch weitere Firmen Probleme mit ihrem Auslandsgeschäft haben könnten."Es ist ganz legitim, dass der Kapitalmarkt jetzt nachdenkt, was bei anderen Unternehmen falsch gelaufen sein könnte. Denn jedes Auslandsinvestment birgt das Risiko von Betrugsfällen", sagte Commerzbank-Analyst Jürgen Elfers.
Ob bei Ahold Bilanzbetrug vorliegt, ist noch unklar. Bei der US-Tochter seien Gewinne im Zusammenhang mit Rabattaktionen zum Teil zu früh, zum Teil aber auch zu hoch ausgewiesen worden, hieß es. Einige Manager des US-Geschäfts seien von ihren Aufgaben entbunden worden, teilte Ahold mit.
Bislang beispiellos erfolgreich
Bis vor wenigen Jahren galt Ahold als beinahe beispiellos erfolgreich. Konzernchef van der Hoeven hatte aus der niederländischen Supermarktkette in nur zehn Jahren einen der größten Handelskonzerne gemacht. Der Umsatz stieg von rund 12 Mrd. Euro auf zuletzt rund 73 Mrd. Euro.
Anders als Rivalen wie Metro setzte Ahold auf Zukäufe mit Schwerpunkt USA. Die gut 50 Übernahmen kosteten rund 19 Mrd. Euro. Dafür glänzte van der Hoeven mit hohen Wachstumsraten und Gewinnsprüngen. Ahold türmte so allerdings einen Schuldenberg von 13 Mrd. Euro auf.
Kritik setzte vor gut einem Jahr ein, als Ahold kurz nach der Präsentation des Jahresabschlusses für 2001 einen neuen - nach US-GAAP-Richtlinien bilanzierten - Abschluss vorlegte. Danach lag der Gewinn gut 85 Prozent unter dem Vorjahreswert. Im Frühjahr bot van der Hoeven dem Aufsichtsrat seinen Rücktritt an. Doch das Gremium verlängerte die Amtszeit bis zur Rente.
Im Lauf des Jahres musste van der Hoeven dann seine Gewinnprognose zweimal nach unten korrigieren. Im zweiten Quartal verbuchte Ahold den ersten Verlust seit 30 Jahren. Im Oktober geriet das Management sogar in den Verdacht des Insiderhandels.
Banken gewähren Überbrückungskredit
Um die hohen Schulden zu reduzieren, hat Ahold bereits angekündigt, Unternehmensteile im Wert von rund 1 Mrd. Euro zu verkaufen - zu wenig, nach Einschätzung vieler Analysten. Die Rating- Agentur Standard & Poor's (S&P) stufte die langfristige Bonität von Ahold inzwischen auf Junk-Bond-Status herab."Diese Einstufung spiegelt Aholds schwächeres Finanzprofil und Unsicherheiten über die Liquidität wider", hieß es bei S&P. Die Banken gewährten Ahold am Wochenende einen Überbrückungskredit von rund 3 Mrd. Euro.
Ein Nachfolger für van der Hoeven wurde bislang nicht benannt. Als Favorit gilt der Ex-Metro-Manager Theo de Raad, der seit 2001 im Ahold-Vorstand sitzt.
© 2003 Financial Times Deutschland
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