- zum Beitrag von dottore neulich betr. arbeitslose Jungakademiker - Baldur der Ketzer, 26.02.2003, 13:17
- Schlimmer als UdSSR In Schilderung von Wal - Turon, 26.02.2003, 13:33
- Re: Grund für Frustableben - Baldur der Ketzer, 26.02.2003, 13:53
- Re: zum Beitrag von dottore neulich betr. arbeitslose Jungakademiker - Euklid, 26.02.2003, 13:39
- Arbeitslose Jungakademiker / Fallbeispiel Porsche in Leipzig - Sascha, 27.02.2003, 01:39
- Re: betr. arbeitslose Jungakademiker / ein ähnlicher Fall - Toni, 26.02.2003, 18:29
- Re: Wirklich tragische Fälle! Also, was lernen wir daraus? - Ecki1, 26.02.2003, 18:50
- Re: Wirklich tragische Fälle! Also, was lernen wir daraus? - Toni, 26.02.2003, 19:57
- Re: Wirklich tragische Fälle! / LOLA-Prinzip... - - ELLI -, 26.02.2003, 20:28
- Re: Wirklich tragische Fälle! Also, was lernen wir daraus? - Toni, 26.02.2003, 19:57
- Re: Wirklich tragische Fälle! Also, was lernen wir daraus? - Ecki1, 26.02.2003, 18:50
- Arbeitslose Jungakademiker - Sascha, 27.02.2003, 01:29
- Schlimmer als UdSSR In Schilderung von Wal - Turon, 26.02.2003, 13:33
zum Beitrag von dottore neulich betr. arbeitslose Jungakademiker
-->Hallo,
vor ein paar Tagen erfuhr ich, daß sich ein Bekannter umgebracht hätte.
Nein, er war nicht überschuldet, nicht hoffnungslos ungebildet, die Familienverhältnisse waren, soweit ersichtlich, nicht das Motiv.
Er hatte ein 1,4er Abitur, studierte in einer anspruchsvollen naturwissenschaftlichen Disziplin, machte einen erstklassigen Studienabschluß, aber....
.....aber irgendwie fiel es auf, daß er nicht in die Wirtschaft wechselte, sondern an der Uni blieb, als HiWi, bzw. im Amtsdeutsch Assistent und Lehrstuhlmitarbeiter - so heißen wohl die ansonsten Arbeitslosen.
Was jedoch kein Problem war, er arbeitete sich hoch, habilitierte, veröffentlichte Arbeiten und Studien aller Art, und hoffte, in Kürze eine Professur zu bekommen.
Zeit hatte er keine mehr, er vergrub sich immer mehr in seine Arbeit, weil er dachte, es sei noch immer nicht genug, es müßte noch mehr laufen.
Die Professur jedoch bekam er wider Erwarten nicht. Einfach so. Nein. Leistung reicht nicht, aus. Obwohl er bestmögliche Referenzen hatte, einen tadellosen Werdegang, obwohl er insofern eigentlich der geeignetste Bewerber hätte sein müssen............
......hätte........
Das hat er offenbar derart in sich reingefressen, daß er an diesem vermeintlichen Versagen zerbrach und mit Ende Dreißig den Freitod wählte.
Ich könnte mir vorstellen, daß noch so mancher andere es nicht verarbeiten können wird, wenn das bisherige Weltbild nicht mehr existiert, und keiner haftet dafür.
Was sollen da erst die wirklich überschuldeten, unverschuldet in Not geratenen, schlecht ausgebildeten, sozial belasteten Millionen sagen bzw. tun, wenn schon die sogenannte Elite nicht mehr klarkommt?
Na ja, wir werden es ja sehen - demnächst in diesem Theater.
beste Grüße vom Baldur

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