- zum Beitrag von dottore neulich betr. arbeitslose Jungakademiker - Baldur der Ketzer, 26.02.2003, 13:17
- Schlimmer als UdSSR In Schilderung von Wal - Turon, 26.02.2003, 13:33
- Re: Grund für Frustableben - Baldur der Ketzer, 26.02.2003, 13:53
- Re: zum Beitrag von dottore neulich betr. arbeitslose Jungakademiker - Euklid, 26.02.2003, 13:39
- Arbeitslose Jungakademiker / Fallbeispiel Porsche in Leipzig - Sascha, 27.02.2003, 01:39
- Re: betr. arbeitslose Jungakademiker / ein ähnlicher Fall - Toni, 26.02.2003, 18:29
- Re: Wirklich tragische Fälle! Also, was lernen wir daraus? - Ecki1, 26.02.2003, 18:50
- Re: Wirklich tragische Fälle! Also, was lernen wir daraus? - Toni, 26.02.2003, 19:57
- Re: Wirklich tragische Fälle! / LOLA-Prinzip... - - ELLI -, 26.02.2003, 20:28
- Re: Wirklich tragische Fälle! Also, was lernen wir daraus? - Toni, 26.02.2003, 19:57
- Re: Wirklich tragische Fälle! Also, was lernen wir daraus? - Ecki1, 26.02.2003, 18:50
- Arbeitslose Jungakademiker - Sascha, 27.02.2003, 01:29
- Schlimmer als UdSSR In Schilderung von Wal - Turon, 26.02.2003, 13:33
Re: betr. arbeitslose Jungakademiker / ein ähnlicher Fall
-->[...]
>Die Professur jedoch bekam er wider Erwarten nicht. Einfach so. Nein. Leistung reicht nicht, aus. Obwohl er bestmögliche Referenzen hatte, einen tadellosen Werdegang, obwohl er insofern eigentlich der geeignetste Bewerber hätte sein müssen............ Ich könnte mir vorstellen, daß noch so mancher andere es nicht verarbeiten können wird, wenn das bisherige Weltbild nicht mehr existiert, und keiner haftet dafür.
[...]
Dem hier ging's ähnlich: Das Selbstwertgefühl besteht aus Punkten und Sternen in einem Buch:
Selbstmord des Starkochs
Paris. Frankreichs Gastronomie trauert um Bernard Loiseau. Der innovative Küchenchef, der neben dem unbestrittenen «Papst» Paul Bocuse zu den bekanntesten Stars der französischen Kochkunst zählte, hat sich nach Angaben der Polizei am Montagnachmittag mit seinem Jagdgewehr erschossen. In den Schock über die Nachricht vom Selbstmord mischen sich verbitterte und empörte Reaktionen. Allzu negative und zum Teil sogar überhebliche Kritiken gewisser Restaurantführer hätten den psychisch fragilen Chef de cuisine zu seiner Verzweiflungstat veranlasst.
Die strengen Kritiker des renommierten Guide Michelin hatten in der neusten Ausgabe ihres Restaurantführers dem Restaurant Côte d’Or in Saulieu zwei der drei Sterne entzogen, die dieses Spitzenlokal seit 1991 besass. Zudem senkte auch noch der nicht minder respektierte und gefürchtete GaultMillau vor einer Woche seine Noten für den Eigentümer und Küchenchef Bernard Loiseau von 19 auf 17 (bei maximal 20 Punkten).
Hunderte von Berufskollegen hätten sich mit einer solchen Einstufung geschmeichelt gefühlt. Nicht so der 52-jährige Loiseau, der das Urteil der beiden Führer und die entsprechend hämischen Kommentare in einigen Publikationen als Degradierung empfand.
Loiseau war ein Perfektionist, der sein ganzes Leben der Kochkunst gewidmet hatte. Er stammte aus einfachen Verhältnissen und hatte sich dank seines Talents bis an die Spitze der Haute cuisine hochgearbeitet. Seine Innovationen beschränkten sich nicht aufs Kochen: Als einziger Küchenchef stand er an der Spitze einer Gesellschaft, die auf dem zweiten Markt der Pariser Börse kotiert war.
Paul Bocuse machte gestern die oft leichtfertigen Urteile der Kritiker für den Tod seines Freunds Bernard Loiseau verantwortlich: «Ja, ich glaube, der GaultMillau hat ihn getötet», erklärte er dem Fernsehsender LCI. Dabei seien negative Kommentare für solche Restaurantführer oft nicht mehr als ein «Werbegag». Sarkastisch sagte er über gewisse kulinarische Kritiker: «Sie sind wie Eunuchen: Sie wissen, aber sie können nicht.»
(aus der BaZ von heute)
Immer wieder beruhigend zu sehen, dass man nicht selber für sich verantwortlich ist. So ein Berühmter muss es ja wissen: Es sind die anderen, die Gesellschaft...
Grüsse von Toni

gesamter Thread: