- Was (bei Banken) als Eigenkapital zählt - Popeye, 28.02.2003, 10:32
Was (bei Banken) als Eigenkapital zählt
-->Was als Eigenkapital zählt
Kreditinstitute müssen für herausgelegte Kredite und ähnliche risikobehaftete Engagements in bestimmtem Umfang Eigenkapital vorhalten. Das soll Sparer und andere Gläubiger vor Verlusten schützen. Fällt der Bank ein herausgelegter Kredit aus, dient das Eigenkapital als Puffer, Verluste abzudecken.
Die Eigenkapitalvorschriften sind im Detail sehr kompliziert. Sie schreiben vor, welche Banken-Engagements in welchem Umfang als"risikogewichtete Aktiva" (RGA) gelten; so werden Kredite an den Bund anders gewichtet als Kredite an ein Unternehmen. Zudem regeln sie, was als"Eigenkapital" gilt. Als"Kernkapital" oder"Tier I-Kapital" gelten demnach im wesentlichen das Grundkapital des Kreditinstituts plus seine offenen Reserven. Das Verhältnis von Kernkapital zu RGA muß mindestens 4,0 Prozent betragen. Die"Eigenmittel", auch"Gesamtkapital" genannt, bestehen aus dem Kernkapital und dem"Ergänzungskapital". Als Ergänzungskapital gelten - in begrenztem Umfang - zum Beispiel"stille Reserven", ferner bestimmte nachrangige Verbindlichkeiten und Genußrechte. Nach den aktuellen Eigenkapitalrichtlinien müssen die Eigenmittel mindestens 8 Prozent der RGA betragen. Ratingagenturen verlangen aber meist deutlich höhere Quoten. (bf.)
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.02.2003, Nr. 50 / Seite 23

gesamter Thread: