- Deflation aktuell: Telefongebühren, Stahlpreise und Flughafengebühren - JLL, 28.02.2003, 14:09
- Re: Deflation aktuell: Telefongebühren, Stahlpreise und Flughafengebühren - Euklid, 28.02.2003, 14:26
- bin auf den Forumswiderstand gespannt..... - Toby0909, 28.02.2003, 15:13
- Re: bin auf den Forumswiderstand gespannt..... - Euklid, 28.02.2003, 18:43
- Re: bin auf den Forumswiderstand gespannt..... - MC Muffin, 28.02.2003, 23:00
- Re: bin auf den Forumswiderstand gespannt..... / richtig... - - ELLI -, 02.03.2003, 09:03
- Re: bin auf den Forumswiderstand gespannt..... / richtig... - Euklid, 02.03.2003, 09:28
- Re: bin auf den Forumswiderstand gespannt..... / richtig... - - ELLI -, 02.03.2003, 09:03
- Re: bin auf den Forumswiderstand gespannt..... - MC Muffin, 28.02.2003, 23:00
- Re: bin auf den Forumswiderstand gespannt..... - Euklid, 28.02.2003, 18:43
- Inflation und Deflation - TESLA, 28.02.2003, 15:54
- Praeinflationaere Deflation oder praedeflationaere Inflation?? Was sagt dottore - Josef, 28.02.2003, 17:26
- Re: Inflation und Deflation - JLL, 28.02.2003, 17:44
- Re: Vermögens-Inflation und Vermögens-Deflation - André, 28.02.2003, 17:55
Re: Inflation und Deflation
-->Ich würde es sogar noch etwas anders und ziemlich ins Unreine so formulieren:
Wir hatten eine Inflation in bestimmten ASSETKLASSEN, die Ausfluß eines vorherrschenden Paradigmas war. Schlüsselwort war das Wörtchen"virtuell". Dieses Paradigma ging ganz knapp gesagt von der grenzenlosen Machbarkeit und Schöpfbarkeit von"Werten aus dünner Luft" aus. Ausfluss dieses Paradigmas waren sowohl die berühmt berüchtigten Internet-Klitschen aber auch der Markenfetischismus, Firmenwerte, sog. Mehrwertdienste, Serviceleistungen, letztlich auch der vollkommen unterschätzte Verfall des Papiergeldes. Aber nunmehr schlägt das Pendel zurück auf"Handfestes". Es war eine jener Unsinnigkeiten des verfallenden Paradigmas, dass man glaubte für einen Aufschwung wären Rohstoffe, ja Energie irrelevant und beliebig zu Spottpreisen verfügbar. Was sich jetzt korrigiert sind die weit unterbewerteten"handfesten" Werte ebenso wie die absurd aufgeblähten"virtuellen" Werte. In gegenläufiger Richtung. Und die Anpassung für die"virtuelle Wirtschaft" ist entsprechend schmerzhaft. Der Staat tut natürlich ein übriges, indem er die Preise für notwendige Güter hochsetzt und Kaufkraft entzieht. Und dass die Kanibalisierungeffekte bei begrenzter Kaufkraft zwischen"Handfestem" und"Virtuellem" tendenziell eher zu Lasten des nicht so lebensnotwendigen"Virtuellen" gehen, erscheint mir auch verständlich. Was die Warenkorbmanipulation misst, ist dann eben auch ein Gutteil Kanibalisierung. Auch sind die Annahmen bei der Neuberechnung falsch. Denn es wird davon ausgegangen, dass Produkte die stärker im Preis steigen, durch preiswertere substituiert werden. Das Gegenteil ist aber häufig der Fall: Wenn Produkte, die notwendig sind, also grob die"Handfesten" im Preis steigen, dann bleibt weniger Kaufkraft für die"virtuellen Sahnehäubchen" über und dort sinken die Preise tendenziell. Die allgemeine Deflation kann ich mir durchaus vorstellen, in der Folge von Bankzusammenbrüchen, wo die letzte verbliebene Kaufkraft die Banknoten unter der Matratze sein werden. Aber im letzten Jahr sind unsere normalen Haushaltsausgaben eben einfach um rd. 20 % angestiegen, ohne dass wir auch nur ansatzweise ein luxuriöseres Leben führen würden.
Schönen Abend.
JLL

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