- Schröder geht Chirac auf dem Leim......... - No_Fear, 03.03.2003, 20:16
- soll natürlich auf"den" heißen ;-) (owT) - No_Fear, 03.03.2003, 20:36
- Re: Schröder geht Chirac auf dem Leim. Vielleicht ist das gar nicht mal so doof - Tempranillo, 03.03.2003, 21:02
- doch es ist doof... - No_Fear, 03.03.2003, 21:17
Schröder geht Chirac auf dem Leim.........
-->Je länger der Irakkonflikt ungelöst ist, desto deutlicher werden einige ökonomische Hintergründe, die
zunehmende Relevanz erhalten, aber ein ungeheuer spannendes, weil machtpolitisches Spiel darstellen.
Fast atemberaubend, was inzwischen durchgesickert ist.
Frankreichs Präsident kämpft weder um Ehre noch Fairness, sondern um den einzig möglichen
Einfluss, den Frankreich im Ã-lgeschäft noch gewinnen kann. Bis 1927 (!) reichen die Verträge
und Vereinbarungen zurück, auf die es ankommt. In diesen Kontrakten wurde der französische
Anteil an der irakischen Ã-lförderung grundsätzlich festgeschrieben. In zwei nicht unterzeichneten
Verträgen liegt die aktuelle Pariser Hoffnung. Diese Kontrakte sichern der französischen Firma
Total Fina Elf den Anteil an der Förderung des zweitgrössten Ã-lfeldes zu. Aber:
Diese Verträge werden nicht unterschrieben, wenn Saddam Hussein stürzt. Das gilt als sichere
Erkenntnis, nachdem Paris seit 1975 (!) der mit Abstand wichtigste Handels- und Rüstungspartner
des Iraks war. Es liegt also im absoluten Interesse Frankreichs, die Entwaffnung des Irak zu
akzeptieren, aber das Regime nicht zu gefährden. Warum?
Jede neue Irak-Regierung wird einer anderen Politik folgen. Letztlich wäre sie aber anglo-amerikanisch
beeinflusst. Dann sitzt Frankreich vor der Tür, woran nicht zu zweifeln ist. So ist auch
der neue Einigungstenor in der EU-Entschliessung zu verstehen: Inspektionen bis zum Letzten,
doch mit dem Hintertürchen einer zu akzeptierenden militärischen Lösung. Paris muss jedoch,
egal wie, um den Erhalt des Regimes in Bagdad bemüht bleiben.
Das deutsche Duo Schröder/Fischer liess sich vor diesen Karren spannen. In der gewohnt geschickten
Form band Paris die Berliner „Euphoriker“ in die eigenen Interessen ein, wobei wohl zu unterstellen
ist, dass Berlin den hinteren Zusammenhang nicht kannte oder nicht wahrhaben wollte. Weder Richelieu
noch Talleyrand hätten es besser gemacht. Wir sind beeindruckt, in welch geschickter Form Paris
seine Möglichkeiten ausschöpft, um Dirigent des Eurokonzerts zu bleiben.
Quelle:"Züricher Trend"

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