- Die Legende vom ''Wachstum'' - silvereagle, 04.03.2003, 15:31
- ganz einfach.... - Praxedis, 04.03.2003, 16:00
- und vielleicht auch - Adalbert, 04.03.2003, 16:25
- endlich mal ein gutes Thema - Toby0909, 04.03.2003, 16:06
- Re: Die Legende vom ''Wachstum'' - Bittere Notwendigkeit des Systems - André, 04.03.2003, 16:36
- Hat der Goldstandard nicht auch eine Liquiditätsfalle bei 0%? - mat, 04.03.2003, 17:18
- Re: Hat der Goldstandard nicht auch eine Liquiditätsfalle bei 0%? - André, 04.03.2003, 17:56
- Re: Hat der Goldstandard nicht auch eine Liquiditätsfalle bei 0%? - mat, 04.03.2003, 18:06
- Re: Hat der Goldstandard nicht auch eine Liquiditätsfalle bei 0%? - André, 04.03.2003, 17:56
- Hat der Goldstandard nicht auch eine Liquiditätsfalle bei 0%? - mat, 04.03.2003, 17:18
- Da passt die Geschicht vom mexikanischen Fischer. - marsch, 04.03.2003, 16:40
- Re: Die Legende vom ''Wachstum'' - Fondu, 04.03.2003, 16:42
- Re: Die Legende vom ''Wachstum'' - Herbi, dem Bremser, 04.03.2003, 17:03
- Re: Die Legende vom ''Wachstum'' - Frank, 04.03.2003, 18:50
- Re: Die Legende vom ''Wachstum'' - MC Muffin, 04.03.2003, 18:55
- finanzmathematisch gesehen wegen des Zinseszinseffektes bei der... - ingobert, 04.03.2003, 19:25
- Re: Die Legende vom ''Wachstum'' - Jacques, 04.03.2003, 20:12
- Meine 2 Cents - SchlauFuchs, 05.03.2003, 08:46
- ganz einfach.... - Praxedis, 04.03.2003, 16:00
Re: Die Legende vom ''Wachstum''
-->>Hallo,
>vielleicht war dieses Thema ja schon mal hiesiger Diskussionsgegenstand, dennoch halte ich es für wichtig genug, es in einem"Börsen und Wirtschaftsforum allenfalls nochmals aufs Tapet zu bringen.
>Die Legende vom Wachstum
>Tagaus, tagein hören wir es - von nahezu allen Seiten. Ob aus dem Munde von Politikern aller Couleur, von Wirtschaftswissenschaftern, Journalisten, Uniprofessoren... All diese Personen sind sich ja bekanntlich äußerst selten in irgendwas einig, aber hier gibt es nirgendwo auch nur den kleinsten (hörbaren) Widerspruch:
>"Wir brauchen Wachstum!"
>Nun ist ja Wachstum an sich sicher nichts Schlechtes (wenn es nicht gerade um Seuchen oder Umweltverschmutzung geht). Und es besteht auch überhaupt kein Zweifel, dass z.B. ein schnelleres Flugzeug erstrebenswerter sein kann, als ein langsameres, ebenso wie ein größeres Angebot an Waren (zumindest für den Konsumenten) besser ist als etwa planwirtschaftlicher Einheitsbrei.
>Dennoch wurde ja nicht zuletzt hierorts immer wieder festgestellt, dass man in aller Regel auch bei allmählichem Wachstum der Körperfülle kaum mehr als zwei Steaks pro Tag vertilgen wird können - und mehr als ein Liter Edel-Kognac am Tag wird auch nicht gerade bekömmlich sein. Will damit sagen: In nicht wenigen Bereichen gibt es (öko-logische) Grenzen dieses Wachstums, die zwar grundsätzlich jeder frei bestimmen kann, dennoch wird hier irgendwann mehr oder minder eine Sättigung (im wahrsten Sinne des Wortes) eintreten.
>Darüber hinaus stellt sich aber die interessante Frage:"Warum eigentlich Wachstum?" Warum ist man sich gerade da so verdächtig einig? Warum ist es z.B. nicht genug, dass eine fünf-köpfige Familie zwei Autos besitzt? Warum ist es notwendig, dass da noch z.B. ein"Freizeit-Truck" oder"Urlaubs-Van" angeschafft wird? Nicht dass ich allen und jedem von solchen Zusatzinvestitionen abraten würde (wer hätte nicht gern selbst so einen Riesen in der Garage stehen?); aber warum BRAUCHEN wir eigentlich solche Exzesse? Wobei eigentlich das"WIR" (also: die Wirtschaft als fiktives"Ganzes") noch mehr zu betonen wäre, als das"Brauchen".
>Anders gefragt: Geht unsere Zivilisation denn unter, wenn sich nicht alle zwei Jahre die Taktgeschwindigkeiten der PC-Prozessoren verdoppeln? Ist es mit uns allen schnell zu Ende, wenn die Bankguthaben mal (in Summe) ein paar Jahre stagnieren? Kann unser Staatsapparat nicht aufrechterhalten werden, wenn nicht Jahr für Jahr mehr und mehr Papier produziert wird, um die ebenso wachsende Flut an Vorschriften festzuhalten und zu vervielfältigen?
>Vielleicht ist das ja naiv von mir, aber irgendwie bezweifle ich das. Also bleibt die Frage:
>"Warum Wachstum?" Was macht es so essentiell, dass über alle Lager hinweg seine Bedeutung so eindringlich und alltäglich wiederholt wird? Zumindest bei diesem gesellschaftlichen Phänomen scheint ein weiteres Wachstum kaum noch denkbar. ;-)
>Um nicht missverstanden zu werden: Wachstum in Frage zu stellen, heisst bitte nicht (automatisch), den (technischen) Fortschritt in Frage zu stellen. Ebenso stellt es - AFAIK - keine Forderung nach Stillstand dar.
>In diesem Zusammenhang ist es vielleicht auch mal ganz interessant, sich zu überlegen, was denn da eigentlich wachsen soll: Unter"Wirtschaft" kann man sich (zu Recht!) kaum etwas vorstellen. Soweit ich weiss, wird damit als Größe das"BIP" gemeint,"BruttoInlandsProdukt". Dies wiederum verstehe ich als die"Summe aller in einem Land erstellten Waren und Dienstleistungen, bewertet in GZ (gesetzliches Zahlungsmittel)".
>Also nochmal: Warum soll es bitte notwendig sein, dass diese Summe ständig wachsen muss? Wo liegen die Gründe dafür?
>Man hat ja wohl so seine Ahnungen - aber letztlich muss ich gestehen, dass mir noch niemand eine wirklich befriedigende Antwort dafür geben konnte. Vielleicht habe ich aber einfach nur die Falschen befragt... ;-)
>Gruß, silvereagle
Vor Jahren schon habe ich gescheiten Leuten gefragt, ob
geforscht werde, wie die ideale Wirtschaftsordnung auszusehen hätte,
welche nahezu Vollbeschäftigung bei mininim realen Wirtschaftswachstum
garantiere
(Ein gewisses Mass an Wirtschaftswachstum ist schon deshalb
notwendig, um mit dem Bevölkerungswachstum schrittzuhalten)
Hingegen ist Wirtschaftswachstum nicht zwingend notwendig, wenn es nur
darum geht, Besitz zu mehren, Luxes zu erwerben etc. etc.
Wirtschaftswachstum ist aber deshalb auch notwendig, weil Unwägbarkeiten
(Naturereignisse, fehlende Nachfolge in UN, Unvermögen von UN etcl.)
Reservekapazitäten schaffen müssen.
0-Wirtschaftswachstum ist nicht realistisch.
Gruss
ohne reales

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