- @ Uwe, Emerald und HB - Toby0909, 05.03.2003, 14:43
- @Toby /McClellanOscillator ist kein Trendfolger - Uwe, 05.03.2003, 22:14
@Toby /McClellanOscillator ist kein Trendfolger
-->Toby: [i]Wenn ich das so richtig sehe und lese, dann handelt es sich um einen Trendfolger, der v.a. in Seitwärtsmärkten und auch Abwärtsmärkten nur Fehlsignale liefert?![/i]
Nun könnte ich es mir leicht machen, Toby,
indem ich dich auf den Indikatornamen verweise, der doch als Namensteil Oszillator enthält. Doch Du könntes mit recht bemerken, das dies doch noch nicht der Ausschluß sei, das es sich nicht um ein Trendfolger handelt könnte.
Natürlich gewinnt man beim Betrachten der Ausprägungen den Eindruck, dass es sich um ein Trendfolger handeln könnte.
[img][/img]
Doch bei der Diskussion der Kurve wird man beim Ausschnitt März 2002 (linker Chartbereich) stutzig. Dort liegt das Hoch des McClellanOsc vor dem Hoch der Preiskurve, was bei einem Trendfolgeindikator eigentlich nicht auftreten kann.
Ein Oszillator stellt die Schwungkraft, das Momentum des Marktes dar und berechnet sich somit aus Differenzen/Relationen, die sich aus der Basiskurve herleiten lassen.
Nun werden beim McClellan Oscillator jedoch nicht die Kurswerte der Preise benutzt, sondern eine unabhängig von dem Kurswert ermittelt Größe, nämlich die Anzahl der steigenden Werte. Weiter steht noch die Anzahl der fallenden Aktien zum Beobachtungszeitpunkt zur Verfügung.
Nimmt man die Anzahl der unveränderten Aktien als unbedeutend gegenüber den beiden anderen Werten an, so stehen die beiden Beobachtungswerte nADV und nDECL in enger Kopplung, sodass in einem Trend in der Tat festgestellt werden kann, dass in Trendrichtung die größere Anzahl der Veränderungsart (steigender oder fallend) in der Regel festgestellt werden können.
Doch in dem Indikator wird als Basisgröße die Differenz nADV-nDECL gebildet und davon werden die zwei GD's mit unterschiedlicher Periode gebildet. die Spanne zwischen beiden Kurven bildet den Oszillator (deswegen auch als Histogrammdarstellung sinnvoll).
Dadurch kann es vorkommen, dass, obwohl die Kurse steigen, die Differenz immer geringer, bezogen auf die Trendrichtung, wird (nur noch wenige Aktien verändern ihren Kurs in Trendrichtung, ja das Verhältnis kann sogar sich umkehren, wie eben im März2002). Die Kurse steigen, Schwungkraft nimmt ab => Differgenz.
Da hier also die A/D-Werte benutzt werden und daraus eine Schwungkraftgröße bestimmt wird, die sich aus der Betrachtung zweier Perioden ergibt, handelt es sich um einen Oszillator und kein Trendfolgeindikator.
Nun wird jeder Anwender im Laufe seiner Beobachtungen die Vorzüge und Nachteile eines Indikators für sich selbst betimmen müssen, um sie in sein Handelsprofil einbetten zu können.
Ich z.B. würde den Divergenzen mehr Bedeutung beimessen als den Überschneidungspunkten. Diese Überschneidungspunkte gegenüber Schwellenwertlinien können aber auch so eingesetzt werden, dass z.B. das Schneiden von unten nach oben einer oberen Linie Bedeutung hat, sondern es kann das Absacken unter diese Linie als Signal gewertet werden, Trendfolgesystemen kein allzu großes Gewicht beizumessen. Es scheint mir also m.E. schwierig, aus der Vielzahl möglicher Kombinationsregeln, die allgemein gültige herauszufinde; ganz bestimmt wird man wohl mit dem Versuch scheitern, die allein gültige zu finden.
Gruß,
Uwe

gesamter Thread: