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Wegen Irak: US-Firma kündigt deutschem Lieferanten
-->Sächsische Zeitung · Dresden · Donnerstag, 6. März 2003
<font size=4>Ein Einzelfall, kein Boykott</font>
Wut in USA richtet sich vor allem gegen Frankreich
Von Nora Miethke
Dresden. Die Firma Enefco Internation in Auburn (Maryland), ein Zulieferer der Schuhindustrie, hat ihrem sächsischen Lieferanten Lederett Lederfaserwerkstoff GmbH alle Aufträge gekündigt - wegen des deutschen Kurses in der Irak-Politik. Für Fred Irwin, Präsident der Deutsch-Amerikanischen Handelskammer in Frankfurt am Main, ist es die erste Kündigung, die er deswegen „schwarz auf weiß“ sieht. Aber überrascht habe sie ihn nicht, sagte er im Gespräch mit der SZ, denn „die politischen Spannungen laufen schon seit sieben Monaten“.
30 000 deutsche Firmen exportieren in die Vereinigten Staaten, 2 500 Unternehmen haben eigene US-Töchter. „Statistisch betrachtet hätte es also zehn bis 100 solche Fälle geben können“, meint Irwin. Dass bisher nur einer bekannt wurde, spreche dafür, dass es keine Stimmungsänderung gegenüber deutschen Partnern gebe. Irwin findet es richtig, dass sich die sächsische Firma in einem offenen Brief an den Bundeskanzler gewandt hat. Falsch sei dagegen, „dass es in der Ã-ffentlichkeit geschieht“, so der Handelskammer-Chef. Das sorge nur für mehr Unstimmigkeiten.
Irwin hofft, dass es bei diesem einen Fall bleibt, aber er rechnet nicht damit. Noch gebe es keine ernsthaften Auswirkungen auf den Handel zwischen Deutschland und den USA. Sollte jedoch der Zustand „Wir haben keinen Krieg, aber eine Debatte darüber in der Presse“ fortdauern, könne das durchaus wirtschaftlichen Schaden haben.
Die Wut in der US-Presse richtet sich laut Irwin vor allem gegen französische Waren. Den Grund sieht er im Verhältnis zu Frankreich. Während die Beziehungen zu Deutschland auf allen Ebenen immer sehr immer sehr gut waren, treffe das auf Frankreich nicht zu. „Die Amerikaner glauben, die Franzosen halten sich für die besten Politiker aller Zeiten. Darüber sind sie sauer“, so Irwin. Nach Medienberichten will ein Landrat in Florida verhindern, dass das Unternehmen US-Filter eine Kläranlage in Palm Beach baut. Sein Makel: Er gehört dem Pariser Konzern Vivendi. Der Landrat Burt Aaronson wurde schon durch seinen Aufruf bekannt, „French Fries“ (Pommes Frites) in „Freedom Fries“ (Freiheits-Fritten) umzubenennen.
Zu angeblichen Aufrufen an die Amerikaner, nur noch heimische Produkte zu kaufen, sagte Irwin: „Die Kampagne „Buy American“ (kaufe amerikanisch) gibt es seit 40 Jahren.“ Alle Behörden und Gemeinden seien per Gesetz gezwungen, Aufträge nur an amerikanische Unternehmen zu geben.
Quelle: Sächsische Zeitung (http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=456637)
weiterer Artikel dazu in der RP-Online: http://www.rp-online.de/news/wirtsc...-0305/kuendigung_wegen_irak.html
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