- eMail-Anfrage... - JüKü, 11.10.2000, 23:33
eMail-Anfrage...
Folgende Anfrage und meine Antwort interessiert vielleicht auch andere:
[i]mit großem Interesse habe ich gerade etliche Ihrer EW-Analysen angeschaut.Den Crash bei den Aktien und $2000+ bei Gold erwarte ich auch schon lange,
und wie Sie (Ihr kurzer Kommentar vom 7.3.) bin ich immer wider erstaunt,
welche Blüten diese Spekulationsblase immer noch treibt.
Nun meine Frage: Gibt es aus Sicht der EW-Theorie eine unterschiedliche
Sichtweise für z.B. Aktien, die"fundamental abgesichert sind". Philip Morris
z.B. hat gegenwärtig eine Dividendenrendite von ca 7% und ist in
Geschäftsfeldern tätig (Tabak (die"Prozessrisiken" seien ausgeklammert), die
im Grunde konjunkturell wenig anfällig sind. Durchlaufen solche Werte den
Zyklus in gleicher Weise wie z.B. ein Wert wie z.B. CISCO oder setzen die
fundamentalen Zahlen letztlich eine Grenze nach unten? Also ist eine
Dividendenrendite von 20% oder 30% denkbar oder koppeln sich solche Werte
schlicht ab, da bei Renditen ab ca 10% aufwärts langfristige Investoren einen
solchen Wert schlicht als"Anleihe" betrachten.
Ich kenne sogar einen Beispielwert Tambing Timah, Indonesien, ca 1/5 der
Welt-Zinnproduktion, auch während der Asienkrise kaum verändert Gewinne,jetziges KGV 1,5, Dividendenrendite ca. 20-25% - bei einem Indonesien-Wert
kann ich das vielleicht noch verstehen, aber z.B. bei MO und ähnlichen Werten?
[/i]
Antwort:
natürlich wird eine Aktie mit einem KGV von 10 oder eine Dividendenrendite von 7 % bei weitem nicht so fallen wie eine Yahoo & Co.
Irgendwo ist dadurch eine Grenze gezogen.
Eines muss man allerdings bedenken: Ein heutiges KGV wird in einer Depression nicht bestehen bleiben. Von 1929 - 193x haben sich die Unternehmensgewinne der"großen" Werte im Durchschnitt etwa gedrittelt. Die Dividendenrendite lag 1932 im Durchschnitt bei 8 % bis 10 % (etwa). Und da gab es auch genug mit 20 %. Wenn die Masse glaubt, dass eine Aktie weiter fällt, dann wird sie sie NICHT kaufen, sondern abwarten.
Und dann kommt es zu Übertreibungen der anderen Art.
Den"Zyklus" bzw. die Elliott-Muster durchlaufen solche"soliden" Aktien auch, aber gedämpft.
Wenn alles"den Bach runter geht", werden alle - mehr oder weniger - mitgezogen.
Goldminen sind natürlich was anderes, wenn der Goldpreis steigt.
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