- Dax auf tiefstem Stand seit November 1995 - Sascha, 12.03.2003, 19:18
Dax auf tiefstem Stand seit November 1995
-->Marktbericht
<font size=5>Dax auf tiefstem Stand seit November 1995</font>
12. März 2003 Die anhaltende Angst der Anleger vor einem möglichen Irak-Krieg sowie starke Kursverluste von Versicherungs- und Autoaktien sowie der der Bayerischen Hypovereinsbank haben den Deutschen Aktienindex (Dax) am Mittwoch auf neue Tiefstände gedrückt. <font color="#FF0000">Bereits den siebten Handelstag in Folge befindet sich das Marktbarometer damit auf Talfahrt. </font>
<font color="#FF0000">Deutschlands wichtigster Börsen-Index fiel bis 17.10 Uhr um 3,90 Prozent auf 2.216 Punkte</font>. Am Nachmittag hatte er sogar mit einem Minus von mehr als vier Prozent die 2.200-Punkte-Marke kurz unterschritten und mit 2.198,74 Zählern den <font color="#FF0000">tiefsten Stand seit November des Jahres 1995 </font>markiert. „Es ist völlig unabsehbar, was in der Irak-Krise weiter passieren wird", sagte der Aktienstratege Stefan Mitropoulos von der Bankgesellschaft Berlin nach Angaben von Reuters. Das steigere die sowieso schon starke Unsicherheit weiter.
Zuletzt arg gebeutelet Aktien im Plus
Die Liste der Verlierer führt am Nachmittag der Bayerkonzern mit Kursverlusten von bis zu zehn Prozent bis auf etwas mehr als zehn Euro an. Das ist der tiefste Stand seit mehr als zehn Jahren. Gegen den Chemie- und Pharmakonzern ist im Zusammenhang mit dem Cholesterinmedikament Lipobay vor einem Bundesgericht im US-Staat New York eine Aktionärsklage eingereicht worden. In der Klage werde Bayer vorgeworfen, Vorschriften der US-Börsengesetzgebung verletzt zu haben. Dabei sollen Sachverhalte im Zusammenhang mit Lipobay nicht bekannt gemacht, beziehungsweise falsch dargestellt worden sein.
Starke Kursverluste verbucht aber auch der Versicherungskonzern Münchner Rück mit einem Abschlag von zuletzt 8,10 Prozent, gefolgt von Allianz (minus 7,29 Prozent), MAN (minus 6,45), der Bayerischen Hypovereinsbank (minus 6,36 Prozent und nicht zuletzt auch Volkswagen mit einem Abschlag von 4,97Prozent. Es gibt aber auch einige Gewinner. Beispielsweise Infineon, Linde und die Lufthansa, die immerhin ein Plus von 4,2 Prozent auf 7,20 Euro verbuchen kann.
Irak-Krise sorgt weiter für Unsicherheit
Belastet werden die Kurse von der Irak-Krise und dem schwachen Auftakt an der Leitbörse Wall Street. Ungünstig für exportorientierte deutsche Titel ist auch die Aussage amerikanischer Volkswirte, in den Vereinigten Staaten würden weniger ausländische Produkte gekauft.
Die Hängepartie im UN-Sicherheitsrat wird nach den Worten von Händlern weiter vorherrschen und die Märkte in Atem halten. Zuletzt hatten sich Amerika und Großbritannien für eine weitere Uno-Resolution eingesetzt, die Irak eine Frist zur völligen Abrüstung bis zum 17. März setzt. Diese Initiative hatten die beiden Veto-Mächte Frankreich und Russland jedoch abgelehnt. Mehr als eine kurze Fristverlängerung wollen die Vereinigten Staaten aber nicht zugestehen.
Ein Angriff im Alleingang oder in einer nur kleinen Allianz würde Amerika - der weltgrößten Volkswirtschaft - erhebliche Kosten aufbürden und könnte auch die konjunkturelle Entwicklung beeinträchtigen, sagte Marktanalyst Christian Schmidt von der Helaba zu Reuters. Aktienstratege Mitropoulos ergänzte, selbst wenn es während und nach einem möglichen Irak-Krieg zu einer Erholung an der Börse kommen sollte, werde diese nicht nachhaltiger Natur sein. „Die wirtschaftlichen Probleme Deutschlands werden bleiben.“ Das Wachstum in Deutschland ist derzeit fast zum Erliegen gekommen.
Gute Nachrichten und Zahlen ohne Wirkung
Zu den stärksten Kursverlieren im Frankfurter Handel zählten die Aktien von <font color="#FF0000">BASF mit einem Minus von knapp fünf Prozent </font>auf 28,74 Euro - und das, obwohl das Unternehmen eine <font color="#FF0000">erhöhte Dividende </font>angekündigt hatte. Dass so etwas den Aktien nicht hilft, zeigt die schlechte Stimmung im Markt. Allerdings gibt es gerade hier Gerüchte, nach denen die Allianz ihre Beteiligung am Unternehmen auf den Makrt wirft. „Die Leute schauen einfach über gute Nachrichten hinweg, sind aber bei Enttäuschungen ganz schnell auf der Verkaufsseite", sagte ein Frankfurter Aktienhändler. Außerdem habe die BASF-Aktie die charttechnische Unterstützungsmarke von 30 Euro nach unten durchbrochen.
Auch die Autowerte setzten ihre Talfahrt des Vortages fort. DaimlerChrysler-Titel verloren 4,70 Prozent auf 23,90 Euro. Am Dienstag hatte VW die Branche mit einer pessimistischen Geschäftsprognose für 2003 geschockt und dadurch einen Kurseinbruch ausgelöst. Die VW-Aktie verliert nach den deutlichen Kursverlusten der vergangenen Tage weitere 5,47 Prozent auf 28,54 Euro.
Wenig Bewegung gibt es dagegen auf der Währungsseite und am Rentenmarkt. Der Euro kann sich nun schon seit vier Tagen über der Marke von 1,10 Dollar halten, der Bund-Future hält sich ebenfalls über der rekordverdächtigen Marke von 116,50 Prozent.
Quelle: http://www.faz.net[/b]

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