- Goin´ to a Gogo... - Frank, 13.03.2003, 18:13
- Re: Goin´ to a Gogo.../ Gogo? Never seen, never heard of it... - - Elli -, 13.03.2003, 18:30
Goin´ to a Gogo...
-->Geldcrash-Retten Sie Ihr Vermögen: Zweitwährung Gogo, Oldy am 09.3.2003 03:29Zweitwährung
Gogo
[ Geldcrash-Retten Sie Ihr Vermögen ]
Geschrieben von Oldy am 09. März 2003 03:29:39:
Der größte Spaß den man sich vorstellen kann, wäre es, wenn die Gogos ihren ersten Durchbruch in den U.S. selber schaffen würden. Das ist gar nicht so unmöglich, denn die wirtschaftliche Situation der militärischen Supermacht ist alles andere als rosig. Die Industrie ist im Eimer und überaltet und nicht mehr konkurrenzfähig. Die Arbeitslosenzahl von 6% ist geschönt und Selbstmord ist die häufigste Todesart der amerikanischen Farmer, weil sie ihre Schulden nicht mehr bezahlen können.
Die Kaufleute in den nahegelegenen Städten in der U.S.A., die ich letztes Jahr wegen der Gogos befragte waren jedenfalls bereit, dieses kanadische Geld auch zu akzeptieren.
Zweitwährung Gogo.
Um die Wirkungsweise des Geldes zu verstehen, muß man erkennen, daß Geld als Tauschmittel und Geld als Wertaufbewahrungsmittel einander ausschließen und Geld nicht beides zugleich sein kann. Unser altes Geld wird bei Deflation im Durchschnitt nur 10 Tage im Jahr als Tauschmittel verwendet und liegt den Rest des Jahres irgendwo herum.
Selbst in Zeiten guter Konjunktur wird es nur etwa 20 mal im Jahr als Tauschmittel verwendet. Natürlich verwendet ein Taglöhner seinen Lohn spätestens am nächsten Tag. Sein Geld läuft daher 365 mal im Jahr um und auch ein Monatslohnbezieher verwendet es 12 mal im Jahr. Jeder Kaufmann gibt seine Einnahmen meistens am selben Tag noch weiter aber ein Geldschein trifft immer wieder jemand, der ihn nicht als Tauschmittel verwenden will, sondern nur als Wertanlage. Solange so jemand profitable Anlagen findet, kommt das Geld auch wieder in den Wirtschaftskreislauf zurück aber wenn solcheAnlagen rar werden, stockt der Geldkreislauf noch mehr als normal und die Deflationskrise nimmt ihren Lauf. Waren bleiben mangels Geld unverkauft und kommen immer mehr unter Preisdruck. Der Geldbesitzer kann damit sein fehlendes Einkommen aus Investitionen durch die Wertsteigerung seines Geldes kompensieren. Ersetzen aber Gogos das als Tauschmittel fehlende Geld auf dem Markt entfällt der Preisdruck durch unverkaufte Waren und das andere Geld kann nicht mehr mehr wert werden. Im Gegenteil. Die großen still liegenden Geldmengen finden bei ihrer eventuellen Rückkehr auf den Markt nicht mehr genügend Waren und werden dadurch immer wertloser.
Die kaufkraftgarantierten Gogos bleiben aber dank der 5% Gebrauchsgebühr als Tauschmittel auf dem Markt. Diese Gebrauchsgebühr wird für jeden einzelnen Gogoschein beim jährlichen Umtausch berechnet. Man kann also sagen, daß jeder einzelne Schein dann nur mehr 95% wert ist. Das stimmt auch, aber es berührt nur das Bargeld und nicht den Geldwert, wie es das bei Inflation tut. Schauen wir nun auf die Bargeldmenge an Gogos, die davon berührt werden. Da alle Gogos wegen der Gebrauchsgebühr auf dem Gütermarkt bleiben und damit das andere Geld, welches nur 10 Tage im Jahr dort ist, also nicht einmal 3% der Zeit mit nur 3% der anderen Geldmenge ersetzen können, braucht man nur wenige Gogos. Die wahren Kosten der 5% verteilen sich daher auf 365 oder mehr Geldbewegungen im Jahr. Jeder, den da als letzten die Hunde beißen und der daher die Gebühr zahlen muß, kann sich leicht ausrechnen wie viel das im Durchschnitt sein wird. Genau 5% des Bargeldes, das er üblicherweise in seiner Brieftasche hat. Nehmen wir also an, daß jemand ein Jahreseinkommen von 10,000 Gogos hat (Can$ 22,000.-) und er 100 Gogos in seiner Brieftasche hält, dann kostet die gesamte Gebühr 5 Gogos von seinen 10,000. Wer daran nur einen Gedanken verschwendet, dem ist wohl nicht zu helfen. Da bekäme er durch diese kaufkraftbeständigen dauernd umlaufenden Gogos die Sicherheit, daß auch sein Einkommen von 10,000 Gogos gesichert ist und er nicht wegen fallweisen Rückzug des Geldes vom Markt arbeitslos sein wird oder ebenfalls fallweise und in stetigen Wechsel sein Geld einmal wertlos wird und er muß dafür 5 Gogos zahlen und er scheut sich davor.
Wer sich bei dieser Sachlage von Feinden des Freigeldes die Gogos madig machen läßt, dem ist wohl wirklich nicht zu helfen und er wird wohl weiter die durch das alte Geld verursachten Wirtschaftskrisen und Kriege ertragen müssen. Übrigens, die Bürger von Wörgl zahlten damals 1932 für ihr Wunder trotz der hohen Gebrauchsgebühr von 12% im Jahr insgesamt nur 740 Schillinge, gerade 25 Groschen pro Kopf und Nase. Ob diejenigen, die damals das Wörgler Geld verbieten ließen, wußten, daß sie damit erreichten, daß die Deflationskrise weiterging und der Weltkrieg die unausbleibliche Folge davon sein würde, darüber wollen wir den Schleier des Vergessens decken. Eine derartige Skrupellosigkeit ist auch schwer vorstellbar.
Silvio Gesell sagte zwar schon 1918 voraus, daß es innerhalb von 25 Jahren einen noch viel schrecklicheren Weltkrieg geben würde, wenn die Goldwährung und das ihr nachgeahmte Geld nicht verändert würde, aber niemand glaubte ihm. Der dritte Weltkrieg wurde bisher durch den Abgang vom Goldstandard 1971 hinausgeschoben aber die bisherigen Flickschusterlösungen haben den Großteil der Welt verarmen lassen. Diese Verarmung hatte allerdings auch etwas Gutes. Es gibt deshalb keine ernsthaften Feinde mehr für die einzig verbliebene militärische Supermacht. Ein Weltkrieg im alten Sinn ist daher schwer zu inszenieren. Es blieb daher bisher bei lokalen Bürgerkriegen und bis es zu weltweiten Bürgerkriegen kommt, sollte noch etwas Zeit bleiben um vielleicht doch noch ein besseres Tauschmittel zu schaffen, das friedlichen Handel ohne Wirtschaftskrisen ermöglicht.
Wird das nicht geschehen, dann wird der dritte Weltkrieg ein weltweiter Bürgerkrieg sein, der vielleicht auch ein Religionskrieg sein wird. Anzeichen dafür gibt es schon. Leider gibt es noch sehr wenig Anzeichen dafür, daß ein besseres Tauschmittel irgendwo die kritische Masse überschreiten kann. Neben der Tatsache, daß es keinen ernsthaften Feind für einen normalen Weltkrieg mehr gibt, besteht dennoch ein zweiter Hoffnungsschimmer. Die militärische Supermacht hat ihre industrielle Basis ruiniert und kann sich daher einen größeren Krieg in Wirklichkeit gar nicht mehr leisten.
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