- Nochmals zu: 'Roosevelt und Gold' - 'Also haben die USA..' (siehe Thread unten) - Galiani, 13.03.2003, 23:33
- Gelangweilt? Nein, eher gekurzweilt... also besten Dank! (owT) - Zardoz, 14.03.2003, 00:14
- sehr aufschlussreich - silvereagle, 14.03.2003, 09:44
- Re: Das kommt mir reichlich schwedisch vor... KS wäre besser als GS! - dottore, 14.03.2003, 14:58
Nochmals zu: 'Roosevelt und Gold' - 'Also haben die USA..' (siehe Thread unten)
-->Hallo
Ich komm' momentan nur spät abends dazu, ganz kurz ins Forum zu schauen und habe diesen hochinteressanten Thread daher erst jetzt entdeckt. Sorry!
Aber vielleicht ist es für den einen oder anderen hier von historischem Interesse, daß Schweden im Dreißigjährigen Krieg genau dasselbe in Deutschland zu erreichen versuchte, was der Dollar mittlerweile aller Welt schon angetan hat:
Gustav Adolf II. verkaufte damals gegen deutsches Silbergeld enorme Mengen von Kupfer nach Deutschland und wollte "Deutschland zu dem zwingen, was Spanien freiwillig tat, nämlich sein Silbergeld durch Kupfermünzen zu ersetzen" (vgl. Bothe, Gustav Adolfs II. Absichten..., 1910). Auch damals gab es Theoretiker, die - so wie knapp 100 Jahre später John Law (und heute wieder die"Vereinigte Internationale der Geldgurus") - davon überzeugt waren, daß es nicht des Edelmetalles bedarf, um Geld"wertvoll" zu machen; einer davon war damals der Schwede Usselinx.
Doch Bothe stellt in seiner heute noch lesenswerten Abhandlung über diesen Vorgang richtig fest:
" Wäre dieser Kupfer-Plan Gustavs II. Adolf tatsächlich aufgegangen, wäre Deutschland in völlige wirtschaftliche Abhängigkeit von Schweden geraten." D.h.: Geld ist das ideale Mittel, um Menschen/Völker zu Marionetten zu machen, ohne daß dies zunächst von den Betroffenen zunächst überhaupt bemerkt wird.
Deutschland wehrte sich damals erfolgreich gegen derartig heimtückische Vorhaben. Offenbar hatten die Deutschen damals eine schlauere Elite als heute.
Daß jede Einführung von Zeichengeld das Edelmetall in die Kasse des Zeichengeld-Emittenten fließen läßt, ist eigentlich ganz logisch und sollte keiner Erläuterung bedürfen! Erstaunlich nur (und ein Indiz für die Gründlichkeit des mittlerweile an uns geübten Brainwash's), daß die Erkenntnis dieser Tatsache bei vielen überhaupt nicht stattfindet und dort wo sie stattfindet, zu einem großen Aha-Effekt führt. In Deutschland wußte man das, wie schon gesagt, schon im Dreißigjährigen Krieg. Die Franzosen haben das im 18. Jahrhundert, wie erwähnt mit John Law's Geldexperimenten und dann nochmals am Ende des Jahrhunderts mit ihren Assignaten"auf die harte Tour" erfahren. Der Geldhistoriker Schurtz hat es in seinem berühmten Buch 1898 (S. 37) deutlich ausgesprochen. In China hat man sich Anfangs des letzten Jahrhunderts - beraten vom niederländischen"Experten" Vissering - Jahrzehnte lang damit abgemüht, das Volk dazu zu bringen, statt Silber einen hohlen Münznamen (Yuan ="kreisrundes Stück") als Werteinheit anzunehmen; das war damals das Hauptanliegen der Siegermächte; so wie die Engländer es zuvor in Indien gemacht hatten und wie die Vereinigten Staaten das nach dem ersten Weltkrieg überall in Europa taten.
Wobei sich die jeweiligen Promotoren der Idee seit jeher völlig klar darüber waren, was sie da eigentlich taten:
Bothe stellt (auf S. 211) vollkommen richtig fest, daß Gustav II. Adolf aus diesem Grunde natürlich eifersüchtig darüber wachte, daß seinen jeweiligen Feinden, denen er sein Kupfergeld andrehen wollte, nicht mittels Darlehen von Dritten aus der Patsche geholfen würde. Das erinnert fatal an die Kreditvergabepolitik des heutigen Währungs-Fonds, der ja auch Ländern mit"unbotmäßiger" Geldpolitik einfach den Kredithahn zudreht.
Dies nur als kurze Anmerkung.
Ich hoffe, ich hab' niemanden gelangweilt.
Gruß
G.

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