- "Cross Border Leasing" und wie es kommen mußte - Phoenix, 14.03.2003, 11:10
- Re:"Cross Border Leasing"... Amis nur Sündenböcke. Wirkliche Ursachen hier: - Ecki1, 14.03.2003, 11:36
- Re:"Cross Border Leasing" - hier noch ein Dokument dazu - susi, 14.03.2003, 11:59
- Re:"Cross Border Leasing" und wie es kommen mußte - mira, 14.03.2003, 12:43
- Re:"Cross Border Leasing" und wie es kommen mußte - Emerald, 14.03.2003, 13:53
- köln hat vollkommen richtig gehandelt..... - rita99, 14.03.2003, 18:46
Re:"Cross Border Leasing" und wie es kommen mußte
-->Dazu scheint mir zu passen:
Aus Todd, Weltmacht USA, ein Nachruf, S. 115 f:
Ein eigenartiger und spontaner Tribut
Amerika importiert und konsumiert. Um seine Importe zu bezahlen, schöpft es überall auf der Welt Geld ab, aber auf eine originelle Weise, wie es sie nie zuvor in der Geschichte von Weltreichen gegeben hat. Athen bekam den phoros, den jährlichen Tribut der Städte des Seebundes, zuerts freiwillig, später wurde er gewaltsam eingetrieben. Rom plünderte in der Anfangszeit seiner Herrschaft über den Mittelmeerraum die Schätze der unterworfenen Völker und leerte dann, durch Naturalabgaben oder in Form von Steuern, die Kornspeicher in Sizilien und Ägypten....
Die Vereinigten Staaten nehmen gewaltsam nur einen Teil des Geldes und der Waren, die sie benötigen. Es gibt die Unterbringung und Versorgung amerikanischer Truppen in Japan und Deutschland. Es gab im Golfkrieg Zahlungen der amerikanischen Verbündeten, die sich nicht wie Großbritannien und Frankreich an den Militäroperationen beteiligten. Das kam dem phoros der Verbündeten Athens sehr nahe. Und schließlich gibt es noch die Waffenexporte. Der Verkauf dieser Waren bringt Geld ein, aber ihr Wert wird nicht, wie in der liberalen Wirtschaftstheorie angenommen, durch die individuellen Präferenzen der Verbraucher bestimmt. Die Kräfteverhältnisse zwischen den Staaten erlauben derartige Geschäfte, und manchmal über die Amerikaner ganz unverholen Druck aus,....
Das Geld, das aus Waffenverkäufen nach Amerika fließt, ist ein Äquivalent für Tributzahlungen, die auf politischem oder militärischem Wege eingefordert werden. Aber ihr Volumen würde den Amerikanern absolut nicht erlauben, ihr gegenwärtiges Konsumniveau zu halten.... Ihr Wert belief sich 1997 auf 32 Milliarden Dollar, das waren 58% der Wertes aller Waffenexporte weltweit. In wirtschaftlicher Hinsicht war das Volumen damals noch halbwegs vernünftig, weil das Außenhandelsdefizit erst bei 180 Milliarden Dollar lag, ein vergleichsweise bescheidener Betrag gegenüber den 450 Millarden im Jahre 2000.
Die Kontrolle über bestimmte Regionen, in denen Ã-l gefördert wird, ist ein weiteres wichtiges Element des traditionellen Tributs....
Es bleibt noch zu sagen, daß der größte Teil der Tributzahlungen an die Amerikaner ohne politischen und militärischen Druck entrichtet wird, auf liberalem Weg, spontan. Amerika bezahlt für seine Einkäufe weltweit. Die Vertreter der amerikanischen Wirtschaft beschaffen sich die Devisen, die sie für ihre Einkäufe brauchen, auf dem internationalen Finanzmarkt, der so frei ist wie nie zuvor in der Geschichte. Sie tauschen Dollar gegen ausländische Währungen, und der Dollar, dieses magische Geld, hat in der Zeit, als das Defizit immer größer wurde, mindestens jedoch bis April 2002, nicht an Wert verloren. Der Dollar ist so magisch, daß manche Ã-konomen schon die Schlußfolgerung gezogen haben, die Rolle der Vereinigten Staaten in der Weltwirtschaft sei es nicht mehr, wie andere Staaten Waren zu produzieren, sondern Dollars.
Ende des Zitats.
Paßt irgendwie, meine ich.

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