- GAD - oder wie dumm muß man sein um Vorstand zu werden - Henning, 14.03.2003, 12:46
GAD - oder wie dumm muß man sein um Vorstand zu werden
-->Hallo!
Wieder erleben ich das Schilda lebt. Ein guter Freund von mir Arbeitet bei der
GAD - das ist das Bankenrechenzentrum der Reifeisen und Genossenschaftsbanken
in Nordwesten.
Der ganze Irrsinn begann eigentlich im Jahr 2000. GAD und GRZ fusionierten - es
blieb die GAD über. Im Jahr der Fusion stellte man bei der GAD noch 100 Leute
ein - so das das gesammete Unternehmen 1500 Mitarbeiter im wesentlichen an 4
Standorten hatte. Mitte 2001 stellte man dan ganz überrascht fest das man 250
Arbeitnehmer zuviel hatte. Ist ja auch logisch - kurz vor einer Fusion stellt
man ja auch erstmal viele Leute ein damit man danach auch richtig
rationalisieren kann. Wie die 250 zuvielen zustande kamen weiß der Vorstand
zwar auch nicht - aber soviel müßte es schon sein.
Man nahm sich vor das im wesentlichen durch Altersteilzeit und normale
Fluktuation zu erreichen. Prima Plan - nur zu dumm das man keinem der
Mitarbeiter einen Altersteilzeitvertrag anbot - im Gegenteil Interessenten
wurden abgewiesen. Und Fluktuation ist schlechten Zeiten bekanntlich auch
nicht so groß - wer kündigt schon wenn er danach arbeitslos ist.
GLeichzeitig befragte man seine Unterhäuptlinge danach wieviele Leute sie denn
brauchen würden. Zum erstaunen des Vorstanden kamen dann da Zahlen raus das man
noch Leute einstellen sollte.
Nachdem man dann weiter tatenlos zusah kam jetzt die Panikreaktion. Da man
dringend Personal abbauen mußte müsse man jetzt Standorte schließen - und zwar
alle bis auf den Hauptsitzt. Von den 600 Freiwerden Mitarbeitern wollte man
dann doch aber noch 300 behalten - und diese dann in Münster ansiedeln.
Den Eigentümern(die Banken) verspricht man große Einsparungen - man verschweigt
natürlich das man in Müster keinen Platz für die Leute hat und neu bauen muß -
gleichzeitig hat man einen satz schwer vermittelbarer Immobilien am Hals - man
kann wohl davon ausgehen das man im moment Bürogebäude nur mit Verlust los wird.
Wo da eine Einsparung herkommen soll ist mir ein Rätzel.
Durch diese Behandlung von Angestellten im IT-Bereich wird man wohl noch
vorhandene Motivation gegen Null fahren - die besten Mitarbeiter der
aufzulösenden Standorte werden sich was neues suchen - wenn nicht sofort dann
eben in einem oder zwei Jahren. Zurück bleibt der ineffektive Bodensatz an alten
Kranken und Tauben. Auch will man am verbleibenden Standort kein Personal
abbauen.
Eine der besten Begründungen für die Schließung der Standorte war übrigens das
sich damit die Entscheidungswegen deutlich verkürzen würden. Man glaub im
Vorstand allen ernstes das Entscheidungswege etwas mit Geographie zu tun hat...
Das beste ist dann natürlich der Ausblick auf die Zukunft - igrendwann wird
man wieder einstellen müssen - kein Wunder unmotivierte Mitarbeiter deren
wichtigste Tätigkeit es ist in Jobbörsen zu surven. Nun hat man aber im Vergleich
zu vorher einen sehr geringen Einzugsbereich - nur noch Münster. Damit
wird die Auszwahl schlechter und Beschaffung teurer. Außerdem wer will schon
für ein Unternehmen Arbeiten das so einen Vorstand hat - zumal sicher die
nächste Fusion kommt und man dann von Münster nach Süddeutschland ziehen darf.
So einen Job kann ich auch machen ;) Also wenn ihr demnächst nicht mehr an Eurer
Geld bei der Volksbank rann kommt liegt das an der GAD ;)
CU
Henning

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