- Meldungen am Morgen - -- Elli --, 18.03.2003, 10:32
Meldungen am Morgen
--> ~ Nach Einschätzung der Bundesbank hat der Einbruch der Aktienmärkte der
Aktienkultur wie auch der Konjunktur in Deutschland geschadet. Allein die
Kursverluste von 40% könnten das Wachstum des Konsums um bis zu 0,4
Prozentpunkte verringert haben. Es sei aber noch offen, ob die privaten Anleger
auf die Kurseinbußen schon vollständig reagiert hätten.
~ Nach den Berechnungen der EU-Statistikbehörde Eurostat hat das französische Budgetdefizit im vergangenen
Jahr die Maastricht-Obergrenze von drei Prozent knapp überschritten. Die Behörde bezifferte den
Fehlbetrag auf 3,1% (des BIP) und lag damit 0,1 Prozentpunkte über der Berechnung der französischen
Regierung. Anders als die Regierung bewertete Eurostat Finanzspritzen an die staatliche Eisenbahnnetz-
Gesellschaft als budgetrelevant. Die EU-Kommission hat angekündigt gegen Frankreich ein Defizitverfahren
einzuleiten. Bevor konkrete Maßnahmen ergriffen werden, wird aber noch geraume Zeit vergehen. Zunächst
erstellt die Kommission einen Bericht, in dem geprüft wird, ob für die Überschreitung der 3%-Grenze
Ausnahmetatbestände geltend gemacht werden können. Der Bericht soll bis Juni vorliegen. Wird tatsächlich
ein übermäßiges Defizit festgestellt, was der Fall sein dürfte, so hat Frankreich vier Monate Zeit, Maßnahmen
zur Verbesserung seiner Haushaltssituation zu ergreifen. Erst wenn diese Maßnahmen nicht als ausreichend
angesehen und anschließende Empfehlungen der Kommission nicht umgesetzt werden, können
finanzielle Sanktionsmaßnahmen ergriffen werden.
~ Mit NOK 20,1 Mrd. fiel der norwegische Handelsbilanzüberschuss im Februar höher aus als erwartet
(NOK 18,5 Mrd.). Ursächlich hierfür waren die hohen Ã-lpreise, die zu einem Anstieg des Wertes der Ã-l- und
Gasexporte geführt haben. Bei anderen Gütern war der Handelsbilanzsaldo dagegen erwartungsgemäß
negativ.
~ In seiner Rede vor einem Wirtschaftsforum in Bern, sagte der Schweizer Notenbankpräsident Roth, die
SNB hoffe weiterhin auf eine Wirtschaftserholung in der zweiten Jahreshälfte. Zum derzeitigen Wechselkursniveau
wollte sich Roth nicht äußern, allerdings wies er erneut auf Interventionen als mögliche Maßnahme
zur Bekämpfung einer unerwünschten Franken-Aufwertung hin.
~ Der Fraktionsvorsitzende der Labour-Party und ehemalige Außenminister
Cook sowie weitere Kabinettsmitglieder sind aus Protest gegen die Irak-
Haltung von Premierminister Blair zurückgetreten.
~ In den USA lieferte der New York Fed Index einen ersten Einblick in die Stimmungslage der Industrie im
März. Wie erwartet, sank der Index von 1,1 auf -2,5, ausgelöst durch eine Verschlechterung der Auftragsund
Beschäftigungslage. Aufgrund seiner regionalen Begrenzung ist der Index zwar nur bedingt aussagefähig,
allerdings weist er einen gewissen Gleichlauf mit dem prominenteren Philadelphia Fed Index auf. Dieser
wird am Donnerstag veröffentlicht.
~ Der amerikanische NAHB Immobilienpreisindex ist im März deutlich eingebrochen und liegt
nur noch bei 52 Punkten (nach 62 im Februar).
~ Der designierte Notenbankgouverneur Fukui betrachtet die Einführung eines
Inflationsziels als „potentiell wichtiges Instrument“.
~ US-Präsident Bush hat Iraks Staatschef Saddam Hussein ein Ultimatum von
48 Stunden gestellt, um das Land zu verlassen und einen Krieg im letzten
Moment abzuwenden. Andernfalls würden die USA zu einem „Zeitpunkt
ihrer Wahl“ losschlagen. Das Ultimatum läuft am Donnerstag um 2.15h
MEZ ab und ist auch an Saddams Söhne gerichtet.
~ Zuvor hatten Vertreter der USA, Großbritanniens und Spaniens erklärt, es
werde keine Abstimmung im UN-Sicherheitsrat über eine neue Resolution
geben. Offensichtlich sei ein Konsens nicht möglich.
~ Frankreich kritisierte dies als unilaterale Entscheidung, die dem Willen des
Sicherheitsrates und der internationalen Staatengemeinschaft widerspricht.
Bush habe mit seinem Alleingang eine schwere Verantwortung zu tragen.
~ UN-Generalsekretär Annan hat die kurzfristige Ausreise des gesamten internationalen
UN-Personals aus dem Irak angekündigt.

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