- Adolf Josef Bush Rede mit Kommentar (bzw. Richtigstellung) - Turon, 18.03.2003, 13:21
- Jetzt versuche ich´s mal in Kürze auf den Punkt zu bringen ;-) - stocksorcerer, 18.03.2003, 13:31
- Re: Jetzt versuche ich´s mal in Kürze auf den Punkt zu bringen ;-) - Miesespeter, 18.03.2003, 14:28
- Re: Danke, wie wohltuend, mal eine andere Meinung zu lesen.:-) (owT) - JLL, 18.03.2003, 14:33
- Re: Da schliesse ich mich an! - Michael, 18.03.2003, 15:34
- Re: Da schliesse ich mich an! - Pulpo, 18.03.2003, 15:53
- Re: Da schliesse ich mich an! - Michael, 18.03.2003, 16:21
- Stimmt - hau drauf - Turon, 18.03.2003, 16:19
- Noch etwas! - Turon, 18.03.2003, 16:28
- Re: Auch Du wirst damit leben müssen,... - Michael, 18.03.2003, 16:31
- Re: Stimmt - hau drauf / @Turon: zähme dich doch bitte ein bisschen oT - -- Elli --, 18.03.2003, 16:40
- Stimmt schon - war bischen zu bissig sorry! (owT) - Turon, 18.03.2003, 16:44
- Moralische Entruestung - Miesespeter, 18.03.2003, 16:40
- Es kommt immer darauf an, für welche Ideale man lebt - Turon, 18.03.2003, 17:01
- Alleingang - Miesespeter, 18.03.2003, 17:25
- Es kommt immer darauf an, für welche Ideale man lebt - Turon, 18.03.2003, 17:01
- Re: Ich wollte eigentlich nur zum Ausdruck bringen, dass... - JLL, 18.03.2003, 18:12
- Re: Na ich doch auch! ;-) (owT) - Michael, 18.03.2003, 18:26
- Re: Da schliesse ich mich an! - Pulpo, 18.03.2003, 15:53
- Re: Da schliesse ich mich an! - Michael, 18.03.2003, 15:34
- Wirklich!? - Turon, 18.03.2003, 14:38
- Re: Wirklich!? - Miesespeter, 18.03.2003, 14:58
- Amerikanische Firmen vor dem 2.Weltkrieg - Turon, 18.03.2003, 15:22
- Okay - Miesespeter, 18.03.2003, 15:44
- Amerikanische Firmen vor dem 2.Weltkrieg - Turon, 18.03.2003, 15:22
- Re: Wirklich!? - Miesespeter, 18.03.2003, 14:58
- Wenn Menschen bombardiert werden hört der 'Spaß' bei mir auf... - stocksorcerer, 18.03.2003, 14:49
- Der Unterschied - Miesespeter, 18.03.2003, 15:05
- So ist es! - Turon, 18.03.2003, 15:35
- Re: Jetzt versuche ich´s mal in Kürze auf den Punkt zu bringen ;-) - Pulpo, 18.03.2003, 14:53
- Demokratie hat seine Grenzen - Miesespeter, 18.03.2003, 15:17
- Re: Demokratie hat seine Grenzen - Pulpo, 18.03.2003, 15:36
- Demokratie hat seine Grenzen - Miesespeter, 18.03.2003, 15:17
- Re: Danke, wie wohltuend, mal eine andere Meinung zu lesen.:-) (owT) - JLL, 18.03.2003, 14:33
- Re: Jetzt versuche ich´s mal in Kürze auf den Punkt zu bringen ;-) - Miesespeter, 18.03.2003, 14:28
- Re: Adolf Josef Bush Rede mit Kommentar (bzw. Richtigstellung) - Euklid, 18.03.2003, 14:18
- Keine Sorge Euklid - Turon, 18.03.2003, 14:29
- Re: Zitat des Tages ;-) - -- Elli --, 18.03.2003, 14:45
- Re: Zitat des Tages ;-) - Thunderbirdy, 18.03.2003, 15:02
- Re: Zitat des Tages ;-) - -- Elli --, 18.03.2003, 14:45
- Keine Sorge Euklid - Turon, 18.03.2003, 14:29
- Hier - Rene, 18.03.2003, 14:36
- Das was hier entsteht in Miroslawiec - Turon, 18.03.2003, 15:50
- ist sich Schröder eig. bewusst, dass er jetzt z. den Chamberlains gehört?! - kingsolomon, 18.03.2003, 18:00
- Wer so vorwärts stürmt... - Zardoz, 18.03.2003, 18:04
- Jetzt versuche ich´s mal in Kürze auf den Punkt zu bringen ;-) - stocksorcerer, 18.03.2003, 13:31
Re: Da schliesse ich mich an!
-->>Dieses weinerliche Getue um das arme, arme irakische Volk, dem es unter dem Menschenschlächter Saddam und seinem Baath-Gesindel ja so gut ging.
Muss man diese Unterstellung eigentlich immer wieder beantworten? wenn es Bush&Co um die Iraker ginge, wieso, geht er dann nicht daher und fordert freie Wahlen unter Aufsicht der UNO?
..Verlogenes Gutmenschentum, daß nur um seinen eigenen Arsch und die warme Hütte drumherum fürchtet und für die unzähligen Opfer Saddams (den härteren Gemütern empfehle ich hierzu mal die ai-Berichte über den Irak; sensiblere Gemüter sollten allerdings auf diese Lektüre um ihrer Nachtruhe willen verzichten)in den letzten zwanzig Jahren auch nicht den leisesten Anflug von Mitleid, geschweige denn eine Träne übrig hatte.
Na dann liess du doch auch mal die ai-Berichte, auch die ueber die USA...
Ansonsten gibt es hier noch einen Kommentar zum Thema:
Wiglaf Droste
Delikte der Saison
Der Wohlstandspazifismus: Warum man als Kriegsgegner auf seine Figur achten sollte oder eben auch gerade nicht
Schrecklich grassiert der Friedenskitsch, mit Taschenlampen für den Frieden und mit Liedern, die jeden in stellvertretender Scham erröten lassen, der in Zeiten auch geistiger Rezession der Gewohnheit anhängt, sich offene Augen und Ohren nicht vom Verstande abzusparen. Einst bat die Schlagerschnatze Nicole auch im Namen Ralph Siegels um »ein bißchen Frieden«, und im Februar meldeten sich auch noch die gefürchteten Puhdys-Ostrocker mit eingekellerten Friedensliedern zurück. Das menschliche Ohr entsetzte sich und desertierte in hellen Scharen.
Es müßte herrlich sein, ohne Krieg und Kriegsandrohung zu leben, aus diesem einen Grund: Niemand hätte mehr eine Legitimation, Pro- oder Antikriegskitsch abzusondern, schlechte Lieder für oder gegen den Frieden zu singen und sich bis zur Erschöpfung noch des gutmütigsten Lesers so endlos zu wiederholen wie Wolf Biermann im Spiegel. Der röhrende Hirsch klagte die Antikriegsdemonstranten an, »Herzen ohne Mitleid« in ihrer Brust zu tragen - und bewies damit nur, daß der Kitsch zugunsten des Krieges dem Antikriegskitsch mindestens ebenbürtig ist.
Friedenszeiten sind komplizierter als Kriegszeiten, und genau das macht sie reizvoll: Nichts kann kaschiert werden durch das Engagement für die gute Sache, die wahlweise heißt: in den Krieg ziehen oder für den Frieden Kunstgewerbe zusammenfieseln. Das Geschrei zum Krieg ist wie das berufsmäßige Gegen-den-Krieg-Sein die Zuflucht derer, die in ihrem persönlichen Leben versagen und nichts gebacken bekommen. 20 Jahre hauptamtliche Friedensarbeit, das überlebt kein Gehirn - wer aber dem Krieg das Wort redet, hat erst gar keinen Verstand zu verlieren gehabt. Erst im Frieden zeigt sich, wie einer individuell zu bestehen vermag vor den Fährnissen des Lebens. Gäbe es keine Kriegsbedrohung, die Flaschen beider Fraktionen könnten einpacken. Aus der Kriegsbedrohung lassen sich Pathos und Hysterie gewinnen, und daraus wiederum basteln und stabilisieren sich phantasielose Existenzen ein bedeutungsvolles Leben zusammen. Ohne diese tragenden Säulen schösse die Selbstmordrate im Land womöglich pfeilgerade in die Höhe. Aber wäre das wirklich ein Argument gegen den Frieden?
Ein Großgrund für den Frieden ist das mit ihm einhergehende Leiserwerden der Leitartikler. Leitartikler und -kommentatoren sind diese Leute, die ihre Sätze immerzu mit »freilich« beginnen müssen. Ebenso zwanghaft muß der Leitartikler das Wort »gewiß« verwenden. Der Hauptgewißträger der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung ist ihr Politikchef Thomas Schmid. Der Mann ist eine Kitschorgel, die ihresgleichen sucht. 1977 schrieb Schmid den Toten von Stammheim in der von ihm herausgegebenen Zeitschrift Autonomie hinterher: »Drei erlöschen nach innen - aber es strahlt nach außen. Noch ihr Tod ein Sprengsatz. Es war ihr Tod. Und es war ein Sieg.«
Genauso geistfrei behauptet der Dichter dieser heillosen Sieg-heil!-Lyrik in der Frankfurter Allgemeinen, bei der Gegnerschaft der Europäer zum drohenden Krieg der USA gegen den Irak handele es sich um - Obacht: Thomas Schmid erlischt gerade nach innen -: »Wohlstandspazifismus«. Wo läßt der Mann eigentlich sein Gehirn waschen?
Wohlstandspazifismus, das klingt nach einem delikaten Delikt - da schwingt der Vorwurf mit, ein Schmarotzer zu sein, ein Feigling, einer, für den andere, Bessere, den Kopf hinhalten müssen. Man weiß nicht genau, was das sein soll, ein Wohlstandspazifist, aber es klingt unbedingt mies, unanständig, träge und dekadent. Muß man halb verhungert sein, um eine Haltung glaubhaft vertreten zu können? Und dürfen andererseits nur Kriegsbefürworter gut ernährt sein? Mißt sich Weltanschauung in Kilogramm: je weniger, desto friedfertig? Das wäre tragisch, gerade für mich: Das glaubt mir doch kein Mensch, daß ich für den Frieden nicht leckere Pastetchen, sondern immerzu nur mich selbst verzehrte - weil ich ja eigentlich, meiner wahren Natur nach, ein Gandhi wäre. Wenn mich ausgerechnet ein nicht eben schlecht dotierter FAZ-Redakteur dafür denunziert, daß ich kein armer Schlucker bin, dann bitte auch richtig: Wohlstandsbauchpazifist bin ich, und Wohlstandsbauchpazifismus heißt mein Verbrechen. Ich bekenne mich schuldig: Ich aß und trank, statt die Werte des Westens zu verteidigen. Denn die äußeren Werte können einem gestohlen werden, und die inneren Werte können mir gestohlen bleiben. Als direkte Folge meines Es-mir-wohl-ergehen-Lassens steht jetzt der Untergang des Abendlandes auf der Tagesordnung. Aber mindestens.
Wäre ein Waschbrettbauchpazifismus ethisch wertvoller? Wären unsere Leitartikler zufrieden, wenn durchtrainierte, geschmeidige, sportive, knabberknackige Gestalten dem Frieden das Wort redeten? Wir werden es wohl niemals erfahren. Der publizistische Wohlstandsbellizist Kuno Kruse allerdings schießt mit fettmachenden Ersatzstoffen, mit kulinarischem und geistigem Fast food und behauptet im Stern: »Besser in Bagdad McDonalds essen, als im Kerker sitzen« - als ob das die Alternative wäre. Diese One-Fraß-fits-all-Propaganda kommentierte Norbert Thomma im Tagesspiegel auf den Punkt: »Freie Fahrt für freie Burger.«
Über den Geisteszustand knödelnder Friedensfreunde macht man sich besser keine Illusionen. Die gleichfalls wild durch die Welt kitschenden Kriegsbefürworter, die sich fŸr rasend intelligent halten und sich doch bloß als rasende Mitläufer entpuppen, aber haben trotz permanenter Beteuerung des Gegenteils die sogar noch simpleren Lösungen anzubieten; ihr Spiritus rector ist der Legionär Haudraufundschluß. Wäre ein Frieden, sie müßten alle, alle den Schnabel halten beziehungsweise die Hände über weniger pathosträchtige Themen ringen. Einen noch besseren Grund für den Frieden vermag ich mir beim besten Willen nicht auszudenken.
Quelle: http://www.jungewelt.de/2003/03-15/012.php

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