- FOKUS 1-Kreise - Dresdner-Chef Fahrholz geht-Walter soll folgen - Palstek, 18.03.2003, 18:21
FOKUS 1-Kreise - Dresdner-Chef Fahrholz geht-Walter soll folgen
-->18/03/2003 (18:03)
FOKUS 1-Kreise - Dresdner-Chef Fahrholz geht-Walter soll folgen
- Von Mirko Wollrab -
Frankfurt, 18. Mär (Reuters) - Bernd Fahrholz wird nach Angaben aus Finanzkreisen als Chef der Allianz-Tochter Dresdner Bank zurücktreten und von Herbert Walter von der Deutschen Bank abgelöst.
"Fahrholz wird dem Aufsichtsrat der Allianz am Mittwoch seinen Rücktritt bekannt geben", erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag aus den Kreisen.
Sprecher von Allianz und Dresdner sowie der Deutschen Bank lehnten einen Kommentar ab. Die Allianz-Aktie reagierte zunächst kaum und tendierte am späten Nachmittag knapp 1,2 Prozent im Plus bei 63,03 Euro.
"Walter soll so schnell wie möglich bei der Dresdner starten - sein Austritt aus der Deutschen Bank ist schon seinen Mitarbeitern bekannt gegeben worden", hieß es weiter in den Kreisen.
In einem Reuters vorliegenden internen Schreiben der Deutschen Bank vom Dienstag heißt es dazu:"Herbert Walter verlässt auf eigenen Wunsch die Deutsche Bank, um sich einer neuen Aufgabe außerhalb der Bank zu widmen." Zu Walters Nachfolger sei auf der Sitzung des Konzernvorstands am Dienstag mit sofortiger Wirkung Rainer Neske berufen worden, hieß es in dem von Bankchef Josef Ackermann und Vorstandsmitglied Hermann-Josef Lamberti unterzeichneten Schreiben weiter.
Walter ist als ehemaliger Chef der Deutschen Bank 24 ein ausgewiesener Fachmann für das Filialgeschäft. Er war zuletzt im erweiterten Konzernvorstand der Deutschen Bank hauptsächlich für das Privatkundengeschäft in Europa sowie kleinere Firmenkunden zuständig.
Die Allianz wollte den spektakulären Führungswechsel erst am Donnerstag zur Vorlage der Geschäftszahlen für 2002 bekannt geben. Die meisten Beobachter hatten damit gerechnet, dass Fahrholz frühestens im Sommer seinen Platz würde räumen müssen.
Doch offenbar wollte der designierte Allianz-Chef Michael Diekmann den Wechsel schon jetzt. Diekmann wird Ende April die Nachfolge von Henning Schulte-Noelle antreten, der an die Spitze des Allianz-Aufsichtsrats wechseln wird.
Der 55-jährige Jurist Fahrholz war nach dem Scheitern der Fusionspläne mit der Deutschen Bank im April 2000 als Nachfolger von Bernhard Walter an die Spitze der Dresdner aufgerückt. Als der Großaktionär Allianz die Bank Mitte 2001 dann für rund 24 Milliarden Euro vollständig übernahm, wurde Fahrholz Stellvertreter von Vorstandschef Schulte-Noelle. Der Dresdner Bank verordnete Fahrholz einen strikten Sparkurs und den bis Ende 2003 angekündigten Abbau von 11.000 Stellen weitgehend um.
Die Allianz wird am Donnerstag ihre Geschäftszahlen für 2002 veröffentlichen. Von Reuters befragte Analysten rechnen im Schnitt mit einem Verlust nach Steuern von knapp 1,4 Milliarden Euro nach einem Konzernjahresüberschuss von 1,623 Milliarden im Jahr 2001. Die Dresdner dürfte im Schlussquartal den Konzern erneut mit rund einer Milliarden Euro belastet haben.
mwo/pew

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