- "Wer rettet die FED" - Phoenix, 19.03.2003, 11:32
"Wer rettet die FED"
-->ist zwar schon bekannt hier im Fourum, aber ich werde das Gefühl nicht los, daß
der Bogen schon bald reißen wird und dann könnte zum reagieren keine Zeit mehr
bleiben. Ich hoffe es kommt nicht so.
Schön Grüße
PHI Deutschlanddienst
Die drei größten US-Banken werden Gerüchten zufolge schon von der Federal Reserve(FED) verwaltet.
Aber wer rettet die FED?
In Luft aufgelöst Untergehende Banken Die Kommentare der"Experten" Der größte Börsenkrach der Weltgeschichte läuft nunmehr bereits seit zwei Jahren; einige der wichtigsten Aktienwerte haben seit dem Höchststand des Jahres 2000 die Hälfte eingebüßt. Die Märkte liegen heute wieder auf dem Niveau von 1997-98, haben aber ein halbes Jahrzehnt mehr an Spekulation und Verschuldung hinter sich. Wir haben auf den Märkten die Spitze des Berges überschritten und befinden uns auf einem sehr steilen Weg nach unten. Wie tief und wie schnell wir fallen werden, hängt weitgehend davon ab, welche grundlegende Ausrichtung die Wirtschaftspolitik erhalten wird. Solange die Bush-Administration und die Federal Reserve ihre eigene Propagandathese glauben, die Wirtschaft habe ein"gesundes Fundament", müssen wir mit weiteren steilen Abstürzen rechnen, die ab und zu durch erfolglose Anstrengungen zur Rettung fiktiver, unhaltbarer Marktwerte unterbrochen werden. Ein drastisches Beispiel dafür, wie schnell und tief ein Markt fallen kann, ist der Absturz des Dow-Jones-Index zwischen September 1929, als der Höchststand 381 Punkte war, und Juni 1932, als er kaum noch über 40 Punkte kam - ein Niedergang um etwa 90% innerhalb von zweieinhalb Jahren. Erst Mitte 1933 stieg der Dow Jones wieder über einhundert Punkte, und die 300-Punkte-Marke erreichte er erst wieder Anfang 1954. Aufstieg und Fall des Dow Jones seit den 80er Jahren haben auffallende Ähnlichkeiten mit der Großen Depression. Die Werte der Finanztitel nehmen hyperbolisch zu, bis sie unhaltbar werden und kollabieren. Eine ähnliche Entwicklung ist am Aufstieg und Fall der WorldCom-Aktie abzulesen, die Ende der 90er Jahre steil anstieg und dann im größten Firmenbankrott der Geschichte wieder abstürzte. Diese steile Kurve von Aufstieg und Fall findet man bei zahlreichen anderen Marktindizes, Grafiken von Unternehmensaktien und anderen Wirtschaftsstatistiken, auch wenn es oft durch statistische Manipulation und Betrug verschleiert wird. Überall ist das Schema das gleiche, ob bei den Energiepiraten oder bei den Telekommunikation- und Computerfirmen; auch bei (halb-) industriellen Unternehmen wie General Electric und einigen großen Finanzinstituten hat die Kurve bald den Endpunkt dieser Entwicklung erreicht. Der Vergleich zwischen der Gegenwart und der Großen Depression trifft aber nur bis zu einem gewissen Grad zu, denn heute ist die Gefahr viel größer. Nicht nur, daß die Blase relativ gesehen viel größer ist (in den zwei Jahrzehnten vor 1929 stieg der Dow Jones um das Fünffache, diesmal aber um das 15fache), es ist auch ein viel kleinerer Anteil der Bevölkerung in Landwirtschaft und Industrieproduktion beschäftigt, und es lebt ein viel größerer Bevölkerungsanteil in den Städten, wo man viel stärker auf örtliche Dienstleistungen und Warenvertrieb angewiesen ist. Die Bevölkerung ist auch kulturell viel schlechter auf die Härten vorbereitet, die ein totaler Wirtschaftszusammenbruch mit sich brächte. Der politische und kulturelle Zusammenbruch nach einem Crash könnte insbesondere in den Städten sehr schnell ein neues finsteres Zeitalter einleiten In den letzten Jahren wurde aus dem Wirtschaftsindex Dow Jones mehr und mehr ein Werkzeug psychologischer Manipulation, denn Unternehmen der"alten" industriellen Wirtschaft wurden durch Unternehmen der"neuen" Wirtschaft aus der Unterhaltungs-, Informations- und Dienstleistungsbranche ersetzt. Der heutige Dow Jones-"Industrieindex" umfaßt solche"Industriegiganten" wie die Derivathäuser J.P. Morgan Chase und Citigroup, die Kreditkartenfirma American Express, die Computerfirmen Microsoft, Intel, IBM und HP, die Walt Disney Co., Wal-Mart, die Baumarktkette Home Depot und McDonald's. Selbst die Firmen, die teilweise noch Industriebetriebe sind, betreiben Finanzgeschäfte in großem Maßstab; so erzielt beispielsweise General Electric die Hälfte seines Gewinns aus Finanzgeschäften, darunter umfangreiche Derivatgeschäfte. Weil er nur 30 Unternehmen erfaßt, ist der Dow Jones Index auch relativ leicht zu manipulieren, und das"Absturz- Verhinderungsteam" (Plunge Protection Team) hat in immer kürzeren Abständen eingegriffen, wenn starke Einbußen große Panik auszulösen drohen. Obwohl seine Tätigkeit halb geheim ist, erkennt man die Interventionen des Teams leicht an der klassischen"V-Kurve", wenn der Markt am Vormittag abstürzt und sich dann am Nachmittag plötzlich wieder deutlich erholt. Solche Eingriffe könnten etwas bewirken, wenn man es nur mit Anomalien in einem ansonsten gesunden Umfeld zu tun hätte, und sie können sogar im Rahmen eines niedergehenden Systems vorübergehende Höhenflüge auslösen, aber kein noch so umfangreicher finanzieller Stimulus kann einen Systemzusammenbruch verhindern, wenn das realwirtschaftliche Fundament nicht mehr vorhanden ist. Die Kräfte, die hier wirken, sind größer als alles, womit Alan Greenspans Geldblasenapparat fertigwerden könnte, insbesondere da das Geld, das in die Finanzblase gepumpt wird, aus der realwirtschaftlichen Basis herausgepreßt wird und die Blase damit bei jeder neuen Intervention unhaltbarer wird. Bei allen neuen amerikanischen Unternehmenskatastrophen tauchen stets zwei Namen auf: J.P. Morgan Chase & Co. und Citigroup. Beide waren große Kreditgeber Enrons, und einem Bericht des Ermittlungsausschusses des US-Senats zufolge waren beide Banken aktiv in Enrons Betrug verwickelt, indem sie Enron über ihre ausländischen Filialen halfen, Kredite als Energiegeschäfte auszugeben. Beide gaben umfangreiche Kredite an die verschiedenen Energiepiraten und an den Telekomunikationssektor und haben jetzt, da sich diese Branchen in Luft auflösen, kaum Chancen auf Rückzahlung ihrer Kredite. J.P. Morgan Chase entstand, als das Haus J.P. Morgan & Co. von der größeren Chase Manhattan Bank geschluckt wurde. Die Übernahme, die am Silvestertag 2000 in Kraft trat, war in gewöhnlichen - und daher irreführenden - Marktbegriffen ein totaler Fehlschlag. Die Marktkapitalisierung der kombinierten Morgan Chase ist heute kleiner als die von Chase allein am Tag vor der Übernahme, Morgan (bzw. das Äquivalent an Wert) ist völlig verschwunden Das ist aber nicht überraschend, denn der Grund dafür, daß die"plebejische" Chase das"aristokratische" Finanzhaus Morgan übernommen hat, war wahrscheinlich, daß Morgan - und Chase schon vor dem Zusammenschluß- pleite waren. Mit der Fusion wurden nur ein paar Monate Zeit erkauft. Alles deutet darauf hin, daß Morgan Chase Mitte 2001 bankrott war und insgeheim von der Federal Reserve übernommen wurde - so wie diese schon im Jahr 1989 Citigroups Vorgänger Citicorp übernommen hatte. Im letzten Quartal 2001 vereinigte Morgan Chase ihre beiden größten Banken, Chase Manhattan Bank und Morgan Guaranty Trust. Dabei sind Werte von 125 Mrd. Dollar und Derivatgeschäfte von 7 Billionen. Dollar aus den Büchern der beiden vereinten Banken einfach verschwunden, was auf größere finanzielle Probleme schließen läßt. Trotzdem hat Morgan Chase mit 24 Bio. Dollar immer noch mehr Derivate als jede andere Bank der Welt und mehr als genug für eine spektakuläre Explosion. Auch Citigroup steht vielleicht bereits unter staatlicher Aufsicht, denn es laufen Gerüchte über große Derivatverluste um. Citigroup entstand 1998, als Citicorp von Travelers Insurance übernommen wurde. Heute ist es die größte Bank Amerikas mit knapp über 1 Bio. Dollar an Werten und 9 Bio. Dollar an Derivaten. Am 18. Juli erklärte der größte individuelle Anteilbesitzer von Citigroup, der saudische Prinz Alwaleed Bin Talal, er habe noch einmal 500 Mio. Dollar in die Bank investiert und damit seinen Anteil auf 10 Mrd. Dollar erhöht. Alwaleed, ein Neffe des saudischen Königs Fahd, hatte seinen ursprünglichen Anteil erworben, kurz nachdem 1989 die FED die Bank - damals noch Citicorp - übernommen und mit der Organisation einer Rettungsaktion begonnen hatte. Alwaleeds jüngste Geldspritze legt den Verdacht nahe, daß er Citigroup jetzt einen ähnlichen Dienst erwies. Nicht fehlen darf in dem Zusammenhang die Bank of America, die mit Werten von 620 Mrd. Dollar nach Citigroup (1 Bio.) und Morgan Chase (713 Mrd.) an dritter Stelle steht. Mit 10 Bio. Derivaten sitzt Bank of America definitiv bei jeder Finanzkrise im Schleudersitz, und sie hat auch große Summen an bankrotte Unternehmen verliehen. Es gibt Gerüchte, Bank of America habe die FED um eine heimliche Rettungsaktion gebeten. Wenn nun die Federal Reserve praktisch die drei größten Banken des Landes verwaltet, wer rettet dann die Federal Reserve? Daneben gibt es zahlreiche Anlagenfonds, Rentenfonds und Versicherungen, die große Mengen an Aktien besitzen und vom Niedergang schwer getroffen wurden. Der Schaden ist hier weit größer, als bisher zugegeben wurde, und der Aderlaß geht immer weiter. Wer nun immer noch versucht ist, auf die Sirenengesänge der Wallstreet-Gurus und der Regierung in Washington über"Aufschwung" und"gesunde Fundamente" zu hören, der täte gut daran, sich an die beschwichtigenden Beteuerungen zu erinnern, die Politiker und selbsternannte Experten in der Zeit unmittelbar vor dem Crash 1929 von sich gaben."Die Aktienpreise haben offenbar ein permanent hohes Niveau erreicht... Ich erwarte, daß der Aktienmarkt in wenigen Monaten ein gutes Stück höher sein wird", erklärte der Wirtschaftsprofessor der Universität Yale und Berater Präsident Hoovers, Irving Fisher, am 17. Oktober 1929."Mir ist nichts bekannt, was mit dem Aktienmarkt oder mit der zugrundeliegenden Wirtschafts- und Kreditstruktur fundamental falsch wäre", sagte der Vorsitzende des Citigroup-Vorläufers National City Bank, Charles Mitchell, am 22. Oktober 1929. Selbst nach dem Absturz um 13% am Schwarzen Montag, dem 29. Oktober 1929, versuchte man, die Ã-ffentlichkeit im Markt zu halten."Dies ist die rechte Zeit, um Aktien zu kaufen", sagte der Marktanalyst R.W. McBeel am 30. Oktober 1929."Es ist an der Zeit, sich an das Wort des verstorbenen J.P. Morgan zu erinnern..., daß jeder, der in Amerika auf einen Bärenmarkt setzt, pleite gehen wird... Viele der durch diese hysterischen Verkäufe entstandenen Tiefstpreise werden wahrscheinlich auf Jahre hinaus nicht wieder erreicht werden.""Die Finanzstürme sind definitiv vorüber", telegrafierte der Bankier Bernard Baruch Mitte November 1929 an Winston Churchill."Ich sehe nichts in der gegenwärtigen Lage, das bedrohlich oder Grund zu Pessimismus wäre", sagte Finanzminister Andrew Mellon Silvester 1929."Ich bin fest davon überzeugt, daß wir jetzt das Schlimmste überstanden haben... und bald eine Erholung kommt", sagte Präsident Hoover am 1. Mai 1930.

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