- Radio Vatikan meldet: die Unbeschuhten Karmeliter harren in Bagdad aus - El Sheik, 19.03.2003, 19:22
Radio Vatikan meldet: die Unbeschuhten Karmeliter harren in Bagdad aus
-->Diese Burschen sind mutig und setzen damit Zeichen, das muß man ihnen lassen.
El Sheik
Nachrichten zum Irak-Konflikt
Der Vatikan fürchtet unabschätzbare Folgen eines Irak-Krieges. Es drohe ein Flächenbrand in der gesamten Nahost-Region, meinte Vatikan-Erzbischof Renato Martino gegenüber einer italienischen Tageszeitung.
Der Missions-Nachrichtendienst Misna meldet, dass die Unbeschuhten Karmeliter bis auf Weiteres in Bagdad ausharren wollen. Sie hätten sich für den Kriegsfall mit Lebensmitteln eingedeckt.
In Israel herrscht unter Christen Angst, irgendwie in den Krieg verwickelt zu werden oder unter seinen Nebenwirkungen zu leiden. Das sagt Benediktinerabt Benedikt Lindemann aus Jerusalem.
„Jetzt darf der weltweite Protest gegen einen Irak-Krieg nicht einfach versickern, sondern er muss für die Zukunft fruchtbar gemacht werden“: Das fordert der anglikanische Erzbischof und Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu aus Südafrika. In einem gemeinsamen Kommentar zusammen mit einem US-Nahost-Experten meint Tutu, der Krieg in der Ferne sei gleichzeitig ein massiver Angriff auf „unsere Bürgerrechte daheim“. Der Patriotismus dürfe die Protest- und Meinungsfreiheit nicht unter sich zermalmen. Von den ärmsten Staaten der Welt hätten viele jedoch auf die Mehrheit ihrer Bürger gehört und sich nicht von den USA bestechen lassen, erinnert Tutu.
Auch die Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar stemmen sich in einer Erklärung, die heute veröffentlicht wird, gegen einen Krieg am Golf. Mit dem Geld solle man lieber weiter für die Ausrottung des Hungers in der Welt sorgen.
Ein katholischer Bischof aus dem US-Bundesstaat Ohio nennt eine Teilnahme am Irak-Krieg eine Todsünde. Er warne jeden, aktiv an einem Angriff auf den Irak teilzunehmen, so Bischof John Michael Botean in einem Hirtenbrief.
In Straßburg betont der Islamausschuss von katholischen Bischöfen und christlichen Kirchen Europas, dass der Irak-Konflikt kein Krieg von Christen gegen Moslems sei.
Die Schweiz hat beschlossen, dass angesichts des drohenden Kriegs irakische Flüchtlinge bis auf Weiteres in der Schweiz bleiben können.
In Deutschland betont der Sekretär der deutschen Bischöfe, ein Regimewechsel in Bagdad sei kein legitimer Kriegsgrund. Nach katholischer Lehre und Völkerrecht dürfe ein Krieg auch nicht geführt werden, um eine allgemein bedrohliche Lage abzuwenden. Das schreibt Pater Hans Langendörfer in einem Online-Magazin.
Kölns Kardinal Joachim Meisner ruft jetzt zu besonders inständigem Gebet auf. Der Einsatz für eine friedliche Lösung im Irak sei nicht umsonst gewesen und werde Früchte tragen - „allerdings oft anders, als wir ahnen“, so Meisner.
Der Malteser-Hilfsdienst hat zwei Trinkwasser-Aufbereitungsanlagen und eine Gesundheitsstation im nordirakischen Erbil aufgebaut. Damit könnten dort rund 30.000 Menschen versorgt werden.

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