- Firma pleite, aber Rekord-Bonus von 18 Mio an Chef waren noch drin... - kizkalesi, 21.03.2003, 07:01
Firma pleite, aber Rekord-Bonus von 18 Mio an Chef waren noch drin...
--><font size="5">Ferrari-Chef kassiert Rekord-Bonus von 18 Millionen Euro</font>
Mutterkonzern Fiat schlittert in schwere Krise und ist fast pleite
von Bloomberg
Mailand - Vollbremsung: Der Gewinn von Ferrari ist im Jahr 2002 um 54 Prozent auf 21,6 Mio. Euro zurückgegangen. Als Grund wurden die Bonuszahlungen an Top-Manager genannt. So hat allein Ferrari-Chef Luca Cordero di Montezemolo 18,2 Mio. Euro in Anerkennung seiner Dienste erhalten. Im Vorjahr hatte der Gewinn der Fiat-Tochter noch 47 Mio. Euro betragen.
"Es besteht kein Zweifel, dass er als Manager den Bonus verdient hat", kommentierte Massimo Nibbi, Vermögensverwalter bei Meliorbanca die Meldung:"Angesichts der ernsten Krise bei Fiat aber hätten sie vielleicht eine andere Möglichkeit finden sollen, das zu honorieren, statt mit einem so hohen Geldbetrag." Ferraris Sporting-Chef Jean Todt erhielt immerhin noch einen Bonus von drei Mio. Euro.
Im Juni hatte Fiat ein Drittel von Ferrari an Mediobanca, die größte Investmentbank des Landes, verkauft. Dadurch sollten Mittel für das unprofitable Auto-Geschäft in die Kasse kommen. Fiat hat im vierten Quartal einen Verlust von 180 Mio. Euro eingefahren und benötigt für die nächsten 18 Monate etwa fünf Mrd. Euro. Mediobanca hat für den Ferrari-Anteil 775 Mio. Euro bezahlt. Damit kommt Ferrari auf einen Gesamtwert von 2,4 Mrd. Euro. Der Hersteller von Luxus-Sportwagen, zu dem auch die Marke Maserati gehört, hat den Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr um 14 Prozent gesteigert auf 1,2 Mrd. Euro. Der Betriebsgewinn kletterte ebenfalls 14 Prozent auf 70,5 Mio. Euro.
Insgesamt wurden im letzten Jahr 4236 Ferraris verkauft und 3300 Maseratis. Von dem teuersten Ferrari-Modell, dem Enzo, der im vergangenen Jahr bei der Pariser Autoausstellung vorgestellt wurde, konnten alle 399 hergestellten Modelle verkauft werden. Der Enzo, benannt nach Firmengründer Enzo Ferrari, kostet etwa 665.000 Euro. Im vergangenen Jahr kehrte Maserati nach mehr als zehnjähriger Pause auf den amerikanischen Markt zurück. Etwa ein Viertel der Fahrzeuge wurden dort verkauft.
Italien war für Ferrari der am schnellsten wachsende Markt. Hier stieg der Umsatz 2002 um 15 Prozent, gefolgt von Australien mit acht Prozent und der Schweiz mit sechs Prozent. In den ersten zwei Monaten 2003 verbesserte sich der Konzernumsatz um zehn Prozent auf 176 Mio. Euro. Die liquiden Mittel beliefen sich zum Jahresende auf 50,2 Mio. Euro.
Di Montezemolo war 1973 als stellvertretender Rennsportchef Enzos zu Ferrari gekommen. Nach einer Pause von etwa 15 Jahren kehrte er 1991 als Vorsitzender zum Autokonzern zurück. Anfang dieses Jahres wurde er in den Fiat-Aufsichtsrat berufen.

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