- 15. Jahre Giftgasangriff auf Halabja - No_Fear, 21.03.2003, 16:50
- Sehr guter Artikel, kann Dich nur unterstützen owT - Harri, 21.03.2003, 17:00
- Worin? (owT) - marsch, 21.03.2003, 17:08
- Darin, dass es auch möglich sein muss eine andere Seite zu sehen und.. (mwT) - Harri, 21.03.2003, 17:11
- Schon wieder eine Unterstellung!!!! - LeCoquinus, 21.03.2003, 17:39
- Re: Schon wieder eine Unterstellung!!!! - LeCoquinus, 21.03.2003, 17:42
- ne... - No_Fear, 21.03.2003, 17:45
- O.K. (owT) - LeCoquinus, 21.03.2003, 17:50
- Re: O.K. (owT) - LeCoquinus, 21.03.2003, 17:51
- O.K. (owT) - LeCoquinus, 21.03.2003, 17:50
- ne... - No_Fear, 21.03.2003, 17:45
- Re: Schon wieder eine Unterstellung!!!! - LeCoquinus, 21.03.2003, 17:42
- Re: Darin, dass es auch möglich sein muss eine andere Seite zu sehen und.. (mwT) - marsch, 21.03.2003, 17:51
- Schon wieder eine Unterstellung!!!! - LeCoquinus, 21.03.2003, 17:39
- Darin, dass es auch möglich sein muss eine andere Seite zu sehen und.. (mwT) - Harri, 21.03.2003, 17:11
- Worin? (owT) - marsch, 21.03.2003, 17:08
- Scholl-Latour dazu - HB, 21.03.2003, 17:11
- Was hat das jetzt mit diesem Gas-Angriff zu tun? owT - Harri, 21.03.2003, 17:13
- In 2 Minuten konntest du wohl nicht alles lesen???? (owT) - HB, 21.03.2003, 17:17
- Am Ende muß man wieder fragen, wessen Informationen stimmen.... - stocksorcerer, 21.03.2003, 17:49
- Was hat das jetzt mit diesem Gas-Angriff zu tun? owT - Harri, 21.03.2003, 17:13
- ist mir zu Antideutsch Du vergisst die US-Exporte in den Irak - nasdaq, 21.03.2003, 17:30
- Giftgasangriff auf Halabja DA GIBT ES AUCH NOCH EINE ANDERE VERSION - CRASH_GURU, 22.03.2003, 09:59
- Sehr guter Artikel, kann Dich nur unterstützen owT - Harri, 21.03.2003, 17:00
Was hat das jetzt mit diesem Gas-Angriff zu tun? owT
-->>Bevor das Board hier noch einen Kollateralschaden bekommt, weil"Beweise" vorgelegt werden, daß gar nicht der Irak, sondern der Iran Halabja zu verantworten habe, hier, was Peter Scholl-Latour dazu in"Kampf dem Terror - Kampf dem Islam?" dazu schreibt:
>............................................................................
>Acht Jahre lang - von 1980 bis 1988 - wurde Saddam
>Hussein von US-Präsident Ronald Reagan und seinem Vize
>George Bush als Schwertträger der amerikanischen Golfpolitik
>geschätzt. Die CIA war bestens informiert über die brutale, ja
>mörderische Veranlagung des Diktators von Bagdad. Aber
>solche Bedenken pflegte man in Langley mit der Bemerkung
>abzuschütteln: »We know he is a son of a bitch, but he is our son
>of a bitch - Daß er ein Hurensohn ist, wissen wir, aber er ist
>unser Hurensohn.« Vom damaligen französischen
>Premierminister Jacques Chirac, der ihm modernste Waffen
>verkaufte, wurde der irakische Rais als »ami de la France«
>gepriesen. Niemand nahm seinerzeit Anstoß daran, daß der
>»neue Nebukadnezar« weit und breit bekannt und berüchtigt war
>für seine Brutalität, seine Menschenverachtung, für die
>fürchterlichen Methoden, mit denen er die Macht über
>Mesopotamien errungen und dann konsolidiert hatte.
>Ursprünglich war Saddam als Verbündeter der Sowjetunion
>aufgetreten, die im Kampf gegen Khomeini regelmäßig seine
>aufgeriebenen Panzerdivisionen mit neuem Material auffüllte.
>Entscheidend war jedoch - nach dem Sturz des Schah - die
>Gunst der westlichen Führungsmacht, die in besonders
>kritischen Phasen der Schlacht mit eigenen Mitteln intervenierte.
>So verhängte die US-Navy de facto eine Blockade über die
>iranische Schiffahrt im Golf, und ihre schweren Granaten
>schlugen in den persischen Ã-lhäfen ein. Amerikanische und
>russische Ingenieure wirkten an der Weiterentwicklung der
>irakischen Boden-Boden-Raketen mit. Spezialisten aus den USA
>brachten den irakischen Offizieren bei, wie sich solche
>Trägerwaffen gegen iranische Luftangriffe in der Wüste tarnen
>ließen. Sie informierten Saddam Hussein mit Hilfe ihrer
>Satellitenbeobachtung über persische Truppenkonzentrationen
>am Schattel-Arab und deren offensive Bereitstellungen.
>Dennoch war im August 1982, während ich mich in Bagdad
>aufhielt, die Befürchtung aufgekommen, die Streitkräfte
>Khomeinis - die schiitische Revolutionstruppe der Pasdaran und
>das jugendliche Volkssturm-Aufgebot der »Bassidschi«, die
>bereits das enorme Panzerpotential Husseins vernichtet hatten -
>seien nunmehr in der Lage, die irakischen Linien am Schattel-Arab
>zu durchbrechen. Wäre in jenen Tagen der Rat des mir gut
>bekannten Generals Zäher Nejad befolgt und der Vormarsch auf
>Basra ohne Zögern vorgetragen worden, hätte er vermutlich die
>Kriegsentscheidung zugunsten Teherans davongetragen. Aber
>die hohen Mullahs befahlen ihm, auf der Stelle zu treten, in der
>irrigen Annahme, die überwiegend schiitische Bevölkerung Süd-Mesopotamiens
>werde sich wie ein Mann gegen die sunnitische
>Herrschaft Saddam Husseins erheben und weiteres
>Blutvergießen überflüssig machen. Der Aufstand der »Partei
>Alis« fand jedoch nicht statt. Die iranische Führung war einem
>verhängnisvollen Irrtum erlegen.
>Als nämlich die persischen Pasdaran und Bassidschi nach
>einer Periode nutzlosen Wartens erneut zum Angriff antraten,
>auf Schnellbooten und schwankenden Behelfsstegen versuchten,
>die morastige Schilfwüste westlich von Ahwas und im Abschnitt
>der Majnun-Inseln zu überwinden, hatte der Gegner sich
>gefangen. In selbstmörderischem Ansturm gelang es den
>Iranern, die irakischen Hafenstädte El Fao und Ummel-Qasr
>vorübergehend zu besetzen, ja vier Stunden lang behaupteten sie
>sich auf einem Abschnitt der Autobahn Bagdad - Basra. Aber
>Saddam Hussein verfügte über eiserne Nerven. Die unverhoffte
>Atempause hatte er genutzt. Aus der Sowjetunion waren
>Massenlieferungen von Panzern und Artillerie eingetroffen.
>Amerika koordinierte die Hilfe der Golfstaaten. Bei den
>Kriegern der schiitischen Revolution setzte die Losung des
>Ayatollah Khomeini: »Der Weg nach Jerusalem führt über
>Bagdad« zwar unvorstellbare Energien, hemmungslose
>Bereitschaft zur Selbstaufopferung frei, doch da brach ein
>entsetzliches Unheil über die Perser herein. Unter Mißachtung
>der Haager Kriegsrechtskonvention befahl Saddam Hussein den
>massiven Einsatz von toxischen Waffen. Tausende von
>Giftgasgranaten gingen über den »Revolutionswächtern« nieder.
>In dichten Schwaden breitete sich der chemische Tod über den
>Sümpfen aus. Die Gefolgsleute Khomeinis, die weder über
>Gasmasken noch Schutzanzüge verfügten, erstickten in dem
>mörderischen Nebel, ihre Haut wurde verätzt, sie erblindeten.
>Mehrere Jahre lang hat diese barbarische Kriegführung
>gedauert. Zehntausende wurden auf grausame Weise verseucht.
>Im Westen regte sich keine einzige berufene Stimme des
>Protests. Keine Human-Rights-Organisation oder
>Friedensbewegung meldete sich zu Wort, um die flagrante
>Mißachtung des elementarsten Völkerrechtes anzuprangern. Die
>Verwendung von Giftgasen unterschiedlicher Zusammensetzung
>wurde von der internationalen Staatengemeinschaft
>geflissentlich ignoriert. Es kam zu keiner entrüsteten UNO-Debatte,
>denn es galt ja, das Übergreifen der schiitischen
>Gottesstaatsidee auf Mesopotamien mit allen Mitteln zu
>verhindern. Die Stabilität am Golf wäre durch einen
>Waffenerfolg Khomeinis erschüttert worden. Die reibungslose
>Petroleumproduktion der ganzen Region stand auf dem Spiel.
>Da drückte man allenthalben die Augen zu vor dem
>fürchterlichen Spektakel und ignorierte geflissentlich die
>Vergasung Tausender iranischer Soldaten. Die Granaten, mit
>Lost, Sarin, Tabun und anderen Kampfstoffen gefüllt, stammten
>ursprünglich aus der Sowjetunion, ehe Saddam seine eigene
>Produktion aufnehmen konnte. Auch deutsche Firmen und
>amerikanische Chemiker sollen am Bau irakischer C-Waffen-Fabriken
>maßgeblich beteiligt gewesen sein.
>Gegen Ende des ersten Golfkrieges, als die Scud-B-Raketen
>immer häufiger in Teheran einschlugen, mußte Ayatollah
>Khomeini damit rechnen, daß deren Sprengköpfe demnächst
>auch toxische Stoffe freisetzen würden. Schon breitete sich
>Panik unter der Zivilbevölkerung der persischen Hauptstadt aus.
>Massenflucht setzte ein. Keine westliche oder östliche
>Staatsführung kann heute behaupten, von diesen mörderischen
>Vorbereitungen nichts gewußt zu haben. Für die Islamische
>Republik Iran schlug die schmerzliche Stunde des Einlenkens,
>der demütigenden Feuereinstellung, und Khomeini sagte dazu,
>er hätte lieber einen Becher mit Gift geleert.
>Saddam Hussein hatte die Prüfung überlebt. Im ganzen Land
>ließ er sich in der Pose des kriegerischen Triumphators
>akklamieren. Nach einer Neugruppierung seiner Streitkräfte
>ging der Iraker mit 60 000 Soldaten gegen die aufständischen
>Kurden in den eigenen Nordprovinzen vor, und als dieses
>Unternehmen mehr Verluste forderte als erwartet, wendete er
>gegen die einheimischen »Peschmerga« die gleiche ruchlose
>Strategie an, die sich bei der Abwehr der persischen Pasdaran so
>glänzend bewährt hatte. Er beschoß im Frühjahr 1988 die
>Kurdendörfer und vor allem die Stadt Halabja mit seinen
>Giftgasgranaten. Mindestens 5 000 Zivilisten - in der Mehrzahl
>Frauen und Kinder - kamen dabei unter schrecklichen Qualen
>ums Leben. Doch dieses Mal hatte der Diktator von Bagdad die
>Rechnung ohne die selektive Entrüstung und doppelte Moral der
>amerikanischen und europäischen Ã-ffentlichkeit gemacht. Im
>Gegensatz zu den Leichenhaufen vergaster Iraner, die niemand
>sehen wollte, wurden die Bilder der vergifteten Kurden-Familien
>in sensationeller Presse- und Fernsehaufmachung
>publiziert. Für Saddam Hussein, der das militärische Potential
>seiner persischen Todfeinde unter immensen eigenen Opfern auf
>einen bescheidenen Restbestand reduziert, der dem
>fundamentalistischen Drachen die Zähne gezogen hatte, galt
>nunmehr das Wort: »Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan...«

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