- Morgen: Der neue ''TecDax'' feiert sein Debut - kizkalesi, 23.03.2003, 09:55
- Dazu passt: Der Rest der dt.Nebenwerte verschwindet vollends im Nirvana - manolo, 23.03.2003, 12:53
Morgen: Der neue ''TecDax'' feiert sein Debut
--><font size="5">Traumziel oder Sprungbrett - der TecDax feiert sein DebĂĽt</font>
Schwarze Schafe können jetzt leichter verbannt werden
von Ulrich Oberndorfer
Berlin - Reinen Optimismus versprüht die Deutsche Börse AG nicht, wenn das Gespräch auf den am Montag startenden TecDax kommt. „Über die teilnehmenden Unternehmen kann ein Index keine qualitative Aussage machen", gesteht Sprecher Frank Hartmann ein. Georg Elsaeßer, Stratege bei HSBC Trinkaus & Burkhardt, gibt sich zumindest nicht pessimistisch: „Der TecDax ist mittelfristig deutlich attraktiver als der Nemax." Neben der Verkleinerung des Index auf 30 Werte, höherer Liquidität sowie der gestiegenen Marktkapitalisierung bewertet Elsaeßer die Umstellung der Organisation auf öffentliches Recht als positiv. Dadurch fällt es der Deutschen Börse zukünftig leichter, schwarze Schafe aus dem Index zu verbannen. Sandra Schiller, Indexexpertin bei der Commerzbank, sieht in den neuen Standards zwar Schwachpunkte, „aber insgesamt hat sich die Benchmarkqualität verbessert".
Als bekannt wurde, dass Jenoptik vom MDax in den TecDax wechseln muss, soll beim ostdeutschen Vorzeigebetrieb keine Euphorie ausgebrochen sein. Dies relativiert Investor-Relations-Manager Steffen Schneider heute. „Wir sehen uns als High-Tech-Konzern. Die Entscheidung der Deutschen Börse, uns dem TecDax zuzuordnen, ist sinnvoll und wird von uns mitgetragen." Jenoptik könne durch die Umstrukturierung profitieren. „Während wir im MDax mit nur einem Prozent gewichtet waren, sind es im TecDax fünf Prozent. Und Hochtechnologie ist und bleibt ein interessantes Segment."
Unstrittig ist jedoch, dass sich so mancher TecDax-Kandidat lieber auf der Liste des MDax wiedergefunden hätte. „Dieses Segment besitzt einen Vertauensvorsprung. Es ist immerhin der bestgelaufene deutsche Index der vergangenen Jahre", meint Karsten Tripp, Fondsmanager bei HSBC Trinkaus Capital Management. „Auch der TecDax ist keine Mogelpackung. Doch die Logik der Deutschen Börse bei der Aufteilung des Prime-Segments zwischen MDax und TecDax hat keinen Bezug zur Realität."
Das prominenteste Unternehmen im TecDax ist T-Online, bis vor kurzem noch als Dax-Kandidat im Gespräch. „Wir arbeiten weiter daran, alle Kriterien dafür zu erfüllen", kommentiert dies Kommunikationsdirektor Mark Nierwetberg. Zunächst in den TecDax eingestuft, zeigt sich das Unternehmen noch nicht ganz zufrieden. „Die Gleichstellung des Segments mit dem MDax ist positiv, jedoch wird T-Online durch die Branchenkategorisierung sehr stark als Technologieanbieter eingestuft, ohne dabei dem Mediengeschäft Rechnung zu tragen." Diese wachstums- und umsatzstarke Sparte würde eher in den MDax passen - gerade dort hätte sich T-Online wohl lieber wiedergefunden. „Hier ist der Grat schmal. Doch die Börse wird T-Online im Tec-Segment belassen, sonst würde dieses sein Highlight verlieren", erklärt Fondsmanager Tripp.
Frei von solchen Sorgen ist Web.de. Das Unternehmen tritt im TecDax an, ohne je vorher in einem Index gelistet worden zu sein. Für Investor Relations Manager Richard Berg ist die Aufnahme gerechtfertigt. „Vergangenes Jahr hatten wir ein deutliches Plus im Aktienkurs, haben den Sprung in die Profitabilität vollzogen und sind in den Telekommunikationsmarkt eingestiegen." Zwar sei die Performance wichtiger als die Präsenz im Auswahlindex, stolz ist man bei Web.de aber doch. „Es ist was, zu den 30 größten deutschen Technologietiteln zu gehören."

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