- Pentagon schickt weitere 120.000 Mann an die Front (Spiegel) - Sascha, 28.03.2003, 00:47
Pentagon schickt weitere 120.000 Mann an die Front (Spiegel)
-->US-REGIERUNGSKREISE
<font size=5>Pentagon schickt weitere 120.000 Mann an die Front</font>
Der Vormarsch der Alliierten auf Bagdad rollt - wenn auch deutlich langsamer als in den ersten Kriegstagen. Der irakische Verteidigungsminister glaubt, dass die Stadt binnen einer Woche eingekesselt wird. Bis in die Nacht hinein fielen immer wieder Bomben auf die Hauptstadt. <font color="#FF0000">Aus Washington verlautete, dass binnen einen Monats die Zahl der US-Soldaten verdoppelt werden soll</font>.
Wasgington/Bagdad - <font color="#FF0000">Gegenwärtig kämpften 25.000 britische und 100.000 US-Soldaten im Irak</font>. Regierungsvertreter, die nicht genannt werden wollten, erklärten, die Pentagon-Pläne sähen vor, binnen eines Monats <font color="#FF0000">weitere 120.000 GIs und Marines ins Land zu bringen</font>, berichtet CNN. Reuters meldete, dass 100.000 Mann Verstärkung eingeplant sei. <font color="#FF0000">Die Offiziellen betonten, dass dies keine Strategieänderung, sondern von langer Hand geplant sei</font>. [Eigener Kommentar: Wer's glaubt wird seelig! Hahaha. Für wie dumm halten die die das sagen ihre Bürger bzw. die Weltöffentlichkeit eigentlich. Es ist kaum zu glauben!]
Neben der 4. Infantrie-Division aus Texas, die wie bereits bekannt, statt über die Türkei nun über Kuweit ins Kampfgeschehen eingreifen soll, werden Tausende Soldaten aus den Camps in Kuweit an die Front geschickt. Zudem würden die in Deutschland stationierte 1. Panzer-Division und das 2. Panzer-Kavallerie Regiment aus Colorado in die Region verlegt.
Im Süden der irakischen Hauptstadt soll Augenzeugen zufolge ein Wohnblock von Angestellten der Behörde für Rüstungsindustrie getroffen worden sein - angeblich kamen dabei auch mehrere Menschen ums Leben. Auch im Stadtzentrum war am Nachmittag eine laute Explosion zu hören. Offenbar schlug eine Rakete rund 700 Meter vom Informationsministerium entfernt ein. Ein Flugabwehrgeschütz auf dem Dach des Ministeriums versuchte nach Berichten von Augenzeugen, die Rakete abzuschießen. <font color="#FF0000">Zahlreiche Journalisten rannten aus dem Gebäude, um sich in Sicherheit zu bringen</font>. Am Abend wurde abermals Luftalarm ausgelöst, laut TV-Berichten waren zahlreiche laute Explosionen zu hören.
Verteidigungsminister Sultan Haschim Ahmed hatte kurz zuvor gesagt, er rechne damit, dass die US-Truppen in fünf bis zehn Tagen Bagdad einkreisen. Dann müssten sie aber mit einem erbitterten Straßenkampf rechnen. <font color="#FF0000">"Wir errichten unsere Hauptverteidigung in Bagdad"</font>, sagte er auf einer Pressekonferenz.
Die irakischen Streitkräfte haben unterdessen nach Berichten von Augenzeugen am Stadtrand wieder Gräben mit Ã-l angezündet. Die aufsteigenden schwarzen Rauchwolken sollen feindlichen Flugzeuge ablenken. Nach den schweren Sandstürmen von den Vortagen herrschte in Bagdad am Donnerstag wieder weitgehend klare Sicht.
Die irakische Regierung warf den Alliierten vor, wahllos zivile Ziele anzugreifen. Bei den Luftangriffen vom Mittwoch in Bagdad seien 36 Einwohner getötet und 215 verletzt worden, sagte Gesundheitsminister Omid Medhat Mubarak am Donnerstag in Bagdad. Allein bei einem Angriff im Stadtteil Schaab kamen nach irakischen Angaben mindestens 14 Menschen ums Leben.
Das US-Oberkommando Mitte hat erklärt, dass es keinen Beweis dafür gebe, dass US-Raketen für den Tod der Menschen auf dem Marktplatz verantwortlich seien. Zwar seien irakische Raketenstellungen in einer Wohngegend mit"Präzisionswaffen" angegriffen worden. Es sei aber auch möglich, dass die irakische Armee absichtlich eine Rakete in ein belebtes Wohngebiet abgefeuert hat, erklärte Brigadegeneral Vincent Brooks vom US-Zentralkommando in Doha. Brooks warf den Irakern außerdem Einschüchterungstaktiken vor, um den Widerstand gegen die Alliierten zu festigen. Familien würden mit Erschießung bedroht, wenn ihre Männer nicht kämpften.
Der arabische Fernsehsender al-Dschasira zeigte am Donnerstag Bilder eines US-Helikopters und einer unbemannten Drohne, die über irakischem Gebiet abgeschossen worden sein sollen. Der Sender filmte einen Hubschrauber mit US-Militärzeichen, der von Gewehre schwenkenden irakischen Männern umstellt war. Al-Dschasira zufolge wurde der"Apache"-Helikopter in der mittleren Euphrat-Region abgeschossen. Über das Schicksal der Besatzung ist bislang nichts bekannt. Von amerikanischer Seite gibt es noch keinen Kommentar dazu.
"Das ist Selbstmord"
Die vordersten Einheiten der US-Truppen lieferten sich am Donnerstag Gefechte mit irakischen Kräften außerhalb der Stadt Kerbela, 80 Kilometer südwestlich von Bagdad. Kleinere Gruppen irakischer Schützenpanzer näherten sich nach amerikanischen Angaben den US-Stellungen und wurden aus der Luft angegriffen."Ich kann nicht glauben, dass sie so etwas machen", sagte US-Leutnant Eric Hooper."Das ist Selbstmord, sich uns so zu nähern."
US-Truppen nahmen den bei Nasirija gelegenen Flughafen Tallil wieder in Betrieb, der zum wichtigen Stützpunkt für den Nachschub werden soll.
Rund um Nadschaf sei es nach den Gefechten vom Vortag am Donnerstag ruhig geblieben, sagte Oberstleutnant B.P. McCoy von der 3. Batterie des 4. Regiments der Marine-Infanteristen. Seine Truppen seien auf dem Vormarsch nach Norden und erwarteten, bald auf reguläre irakische Einheiten zu treffen. Der Vormarsch kommt aber weit langsamer voran als in den ersten Kriegstagen. Der Konvoi erreicht nur eine Geschwindigkeit von zehn Kilometern in der Stunde, weil immer wieder am Rand der Straße nach versteckten irakischen Kämpfern gesucht wird."Unsere Aufgabe ist es jetzt zu töten", sagt McCoy.
Eigener Kommentar: Zehn Kilometer pro Stunde. Das würde ja heißen sie sind in etwa zehn Stunden in Bagdad. Die sagen doch schon seit Tagen sie seien 100 Kilometer vor Bagdad!
Amerikaner eröffnen Nordfront
In der vergangenen Nacht haben 1000 amerikanische Fallschirmjäger einen Flugplatz nahe Baschur, 50 Kilometer nordöstlich der Stadt Arbil im autonomen Nordirak, eingenommen. Wie das Pentagons bestätigte, haben die Soldaten den Auftrag, im Kurdengebiet den Aufbau einer nördlichen Front gegen die Einheiten des irakischen Präsidenten Saddam Hussein vorzubereiten.
Bei der US-Luftlande-Operation, laut"New York Times" eine der größten seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges, gab es nach Angaben des Pentagon keinen Widerstand irakischer Truppen. Die Fallschirmjäger seien nicht in feindliches Feuer geraten. Die Einheiten gehören zur 173. Luftlandebrigade, die in Friedenszeiten in Italien stationiert ist.
Die Fallschirmjäger begannen sofort damit, den Flugplatz gegen Angriffe zu sichern. Er soll nach Informationen aus dem Pentagon dazu dienen, Nachschub an Truppen und Material in den Norden zu bringen. Die 2040 Meter lange Landebahn ist groß genug für US-Transportflugzeuge wie die C-17.
Es handelte sich um die erste bedeutende Landung von alliierten Truppen nördlich von Bagdad. Bisher operierten nur kleine Spezialeinheiten der Alliierten zusammen mit kurdischen Truppen im Nordirak. Ursprünglich hatten die USA geplant, von der Türkei rund 62.000 Soldaten in den Norden des Irak einmarschieren zu lassen, um eine zweite Front zu errichten. Das türkische Parlament hatte dies aber abgelehnt.
[b] Quelle: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,242298,00.html

gesamter Thread: