- Rüstungsaktien ein Flop - kizkalesi, 28.03.2003, 07:46
- Re: Rüstungsaktien ein Flop / Wieder ein Beispiel.... - - Elli -, 28.03.2003, 09:34
- Re: Rüstungsaktien ein Flop /... Sell on 'good news' - Digedag, 28.03.2003, 09:47
- Re: Rüstungsaktien ein Flop / Wieder ein Beispiel.... - wheely, 28.03.2003, 12:26
- Re: Rüstungsaktien ein Flop / Wieder ein Beispiel.... - - Elli -, 28.03.2003, 12:36
- Re: Rüstungsaktien ein Flop / Wieder ein Beispiel.... - - Elli -, 28.03.2003, 09:34
Rüstungsaktien ein Flop
--><font size="5">Rüstungs-Aktien verlieren trotz des Irak-Krieges wieder an Wert</font>
Hoffnung auf neue Aufträge erweist sich als trügerisch - Noch sind die Waffenlager gut gefüllt - Raytheon-Kurs fast halbiert
von Martin Halusa
New York - Jede Bombe auf Badgad, jeder Schuss aus einem amerikanischen Panzer und jede Granate auf den Gegner erfreuen die Investoren - weil Rüstungshersteller bald mit einer Welle neuer Aufträge überschüttet werden und deshalb die Aktienkurse entsprechend steigen. Diese Behauptung ist ebenso makaber wie falsch.
Seit Beginn des Krieges gegen Saddam Hussein haben die Aktien amerikanischer Rüstungshersteller an Wert verloren. Analysten sagen, derzeit weise nicht viel darauf hin, dass sich diese Entwicklung kurzfristig umkehren werde. Denn noch haben Army und Navy genug Waffen, einen wochenlangen Kampf durchzuhalten."Vielleicht gibt es in geringem Umfang Nachbestellungen", sagt der Aktienstratege Eric Hugel, eine größere Order sei jedoch nicht zu erwarten."Dies ist eine jener Situationen, in der man mit jenen Waffen kämpft, die man hat".
Die Aktien des Rüstungsherstellers Lockheed Martin, der größte Einzellieferant des Militärs, haben seit Beginn der Kampfhandlungen 4,2 Prozent an Wert verloren und stehen jetzt bei knapp über 46 Dollar. Im Juli vergangenen Jahres war das Papier noch 71,25 Dollar wert. Lockheed stellt unter anderem die Patriot her, die irakische Scud-Raketen im Flug abschießt.
Der Kurs von Northrop Grumman hat 4,2 Prozent abgenommen und steht nun bei 83,69 Dollar; das Unternehmen ist der Lieferant der Tomahawk Cruise Missile, die - eine Million Dollar teuer - auf Ziele in Badgad abgefeuert werden. Bislang haben die Amerikaner mehrere hundert Tomahawks verschossen. Boeings Aktie hat seit der vergangenen Woche 5,5 Prozent verloren und steht nun bei 26,40 Dollar. Das Unternehmen aus Seattle stellt unter anderem"Joint Direct Attack Munitions" (JDAM) her, ein System, das es Satelliten ermöglicht, Bomben zum Ziel zu leiten.
Auch jene 75 Mrd. Dollar, die Präsident George W. Bush soeben beim Kongress beantragt hat, um den Krieg zu bezahlen, werden nur in geringem Maße in die Nachrüstung gesteckt. Der Großteil des Geldes fließe an Dienstleister, die den Transport von Gütern zu den Truppen bewerkstelligen. Ein weiterer Teil der Mittel ist für die Bezahlung der Soldaten vorgesehen.
Die US-Rüstungshersteller könnten einen Impuls gebrauchen. Viele Aktien befinden sich seit Monaten auf Talfahrt; Raytheon ist von 46 auf 27 Dollar gefallen, Boeing stand vor einem Jahr fast doppelt so hoch wie zur Zeit. Ursache hierfür ist vor allem die Verbindung zwischen militärischer und ziviler Produktion: So leidet Boeing, weil sich die internationale Luftfahrt in einer tiefen Krise befindet und die Nachfrage nach Jets zurückgeht. Andere Firmen - wie Lockheed oder Alliant Techsystems - sind aufgrund der Folgen des Absturzes der Columbia betroffen. Die Nasa hat weitere Space-Shuttle-Starts vorerst verschoben. Einen deutlichen Schub für Verteidigungsaktien könnte allerdings gebe, sollte es zu einem langen Krieg kommen oder zu einem Großverlust - wie etwa das Versenken eines US-Flugzeugträger. Ein solches Schiff kostet rund 4,5 Mrd. Dollar.

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