- IWF befürchtet weiteren Kursverfall bei Aktien wegen Krieg - kizkalesi, 28.03.2003, 07:55
- Re: IWF befürchtet weiteren Kursverfall bei Aktien wegen Krieg - - Elli -, 28.03.2003, 09:37
IWF befürchtet weiteren Kursverfall bei Aktien wegen Krieg
--><font size="5">IWF fürchtet weiteren Kursverfall an Börsen durch langen Irak-Krieg</font>
Druck auf die Versicherungen hält an -
Globales Bankensystem ist bisher robust -
Dollar könnte weiter an Wert verlieren
von Anja Struve
Frankfurt/Main - Ein längerer Krieg im Irak und die Unsicherheit über die Folgen des Konflikts könnten nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) eine Erholung der weltweiten Wirtschaft gefährden."Wichtiger noch als die Dauer des Krieges ist, was danach kommt", sagte Gerd Häusler, IWF-Direktor für Internationale Kapitalmärkte bei der Vorlage des ersten"Global Financial Stability Reports".
Das 150 Seite starke Dossier, das der IWF alle sechs Monate aktualisieren will, soll helfen, die Stabilität des weltweiten Finanzsystems zu überwachen und Schieflagen rechtzeitig zu erkennen.
Derzeit seien jedoch alle Prognosen von großer Unsicherheit überschattet, sagte Häusler. Wenn sich die Golfregion nach Kriegsende rasch stabilisiere und weitere Terroranschläge ausblieben, dürfte dies die Zuversicht von Verbrauchern und Unternehmen stärken. Umgekehrt könnte jede Abweichung von diesem Szenario das angeschlagene Vertrauen der Anleger schwächen und einen erneuten Rückgang in der privaten Konsum- und Investitionsbereitschaft sowie Kurseinbrüche an den Aktienmärkten auslösen.
Besorgt äußerte sich der IWF über die Folgen, die ein weiterer Kursverfall an den Börsen besonders für einige europäische Versicherer haben könnte. Nach drei Jahren Börsenschwäche bestehe die Gefahr, dass die Versicherer erneut Aktienpositionen in einen fallenden Markt verkaufen müssten, um ihre Liquidität zu sichern.
Insgesamt habe das Finanzsystem die Belastungen aber gut verkraftet. Vor allem weltweit operierende Großbanken seien weiterhin ausreichend gut kapitalisiert. Trotz hoher Abschreibungen sei es nicht sehr wahrscheinlich, dass von ihnen ein Risiko für das gesamte Finanzsystem ausgehe."Ein weiterer Abschwung der Wirtschaft oder zusätzliche Verluste könnten diese Widerstandskraft allerdings schwinden lassen", heißt es in dem Bericht.
Auch das europäische Bankensystem sei nach wie vor robust. Die deutschen Kreditinstitute müssten ihre Ertragslage jedoch weiter verbessern. Zudem hätten es die Institute verpasst, rechtzeitig zu größeren Einheiten zu konsolidieren."Beim Thema Fusionen stehen die deutschen Banken im Vergleich zu ihren europäischen Wettbewerbern noch am Anfang", sagte der ehemalige Bundesbanker Häusler.
Sorge bereitet dem IWF auch die Gefahr eines starken Kursverfalls des Dollar. Im Vergleich zu früher habe sich die Zusammensetzung der Anlagegelder in die USA als größtem Kapitalimporteur weltweit stark verändert."Statt in Direktinvestionen und Aktien investieren ausländische Anleger ihr Geld lieber in US-Staatspapiere", sagte Häusler. Deshalb seien für die Investoren die Zinsdifferenzen zwischen den USA und Europa nun wichtiger als die Unterschiede in den Wachstumsraten."Die USA haben zwar immer noch einen Wachstumsvorsprung, gemessen an der Zinsdifferenz ist der US-Markt aber derzeit weniger attraktiv - entsprechend anfälliger ist der Dollar", sagte Häusler.
Doch auch im Fall einer Trendwende an den Finanzmärkten nach dem Ende des Irakkrieges mahnt der IWF zur Vorsicht. Denn mit einer Erholung der Wirtschaft werde auch der Risikohunger der Anleger wachsen. Neben den Aktienkursen dürfte dies auch die Renditen an den Bondmärkten wieder steigen lassen. Investoren, die in langfristige Staatstitel investiert hätten und nicht gegen Zinsänderungsrisiken abgesichert seien, könnten bei einer überraschenden Wende an den Finanzmärkten hohe Verluste drohen, warnte der IWF

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