- Das Wort zum Krieg - Baldur der Ketzer, 22.03.2003, 15:28
- Re: Das Wort zum Krieg / das kommt in die Baldur-Sammlung (owT) - - Elli -, 22.03.2003, 15:36
- Re: Baldur-Sammlung ** Wo wird sie angelegt? Unter seinem Wort zum Sonntag? (owT) - Herbi, dem Bremser, 22.03.2003, 20:29
- Re: Baldur-Sammlung ** Wo wird sie angelegt? Unter seinem Wort zum Sonntag?/ JA (owT) - -- Elli --, 23.03.2003, 20:34
- Re: Baldur-Sammlung ** Wo wird sie angelegt? Unter seinem Wort zum Sonntag? (owT) - Herbi, dem Bremser, 22.03.2003, 20:29
- Nobelpreis für Literatur und GeCHichte bitte an Baldur!:-) (owT) - stocksorcerer, 22.03.2003, 15:44
- Re: Wir müssen den Argumenten eine andere Richtung geben - Tempranillo, 22.03.2003, 16:31
- Vorstellbar ist mittlerweile doch wirklich alles - stocksorcerer, 22.03.2003, 16:34
- wie verhielten sich die deutschen im 2 WK im osten? - LHH, 23.03.2003, 15:24
- Re: wie verhielten sich die deutschen im 2 WK im osten? - Baldur der Ketzer, 23.03.2003, 15:55
- Re: wie verhielten sich die deutschen im 2 WK im osten? - LHH, 23.03.2003, 16:33
- Re: wie verhielten sich die deutschen im 2 WK im osten? - Tassie Devil, 23.03.2003, 20:57
- Re: wie verhielten sich die deutschen im 2 WK im osten? - LHH, 27.03.2003, 15:36
- Re: wie verhielten sich die deutschen im 2 WK im osten? - Tassie Devil, 28.03.2003, 13:31
- Re: wie verhielten sich die deutschen im 2 WK im osten? - LHH, 28.03.2003, 14:08
- Re: wie verhielten sich die deutschen im 2 WK im osten? - Tassie Devil, 29.03.2003, 15:22
- Re: wie verhielten sich die deutschen im 2 WK im osten? - LHH, 28.03.2003, 14:08
- Re: wie verhielten sich die deutschen im 2 WK im osten? - Tassie Devil, 28.03.2003, 13:31
- Re: wie verhielten sich die deutschen im 2 WK im osten? - LHH, 27.03.2003, 15:36
- Re: wie verhielten sich die deutschen im 2 WK im osten? - Tassie Devil, 23.03.2003, 20:57
- Re: wie verhielten sich die deutschen im 2 WK im osten? - LHH, 23.03.2003, 16:33
- Re: wie verhielten sich die deutschen im 2 WK im osten? - Baldur der Ketzer, 23.03.2003, 15:55
- Re: Das Wort zum Krieg / das kommt in die Baldur-Sammlung (owT) - - Elli -, 22.03.2003, 15:36
Re: wie verhielten sich die deutschen im 2 WK im osten?
-->>sehr interessant und wie war das mit dem verhalten der SS usw.? Sind diese filme wo russen und andere berichten was die deutschen im 2WK mit ihnen gemacht haben den alles propaganda?
Hallo,
ich bitte zu beachten, dass die deutsche Wehrmacht und die Waffen-SS zwei voellig getrennte Paar Stiefel waren, beide Gruppen hatten auf direkte Weise, i.e. auftragsmaessig und operativ, nichts mit einander zu tun, auch wenn Angehoerige der SS des oefteren an den gleichen Plaetzen und in den gleichen Gebieten zu Gange waren wie Truppen und Angehoerige der Wehrmacht.
Leider ist mein Wissen ueber die SS nicht annaehernd so gut ausgepraegt wie das ueber die Wehrmacht, auch hatte ich nie die Gelegenheit, mich mit einem ehemaligen Angehoerigen der SS in personam auszutauschen, um mehr und bessere Informationen zu erhalten, was denn tatsaechlich Sache war.
Tatsache ist jedoch, dass die Waffen-SS eine"special-operation-force", eine Spezialistengruppe war, die auch schon des oefteren hinter den feindlichen Linien (aus Sicht des Wehrmachtoberkommandos) zu agieren hatte.
Ich moechte nicht im Einzelnen auf die Aufgaben der SS eingehen, auch weil mir diesbezuegliche Detailkenntnisse fehlen, jedoch waren die Angehoerigen der SS durchgaengig aus groeberem Spezial-Holz geschnitzt, waren sie doch bei der Durchfuehrung ihrer Auftraege manchmal mutterseelen allein auf sich gestellt. Feindzersetzung, Unterwanderung feindlich gesinnter Partisanengruppen, Feindsabotageaktionen mit strategischem Wertvorteil, solche Angelegenheiten implizierten immer brandgefaehrliche Aspekte u.a. auch fuer das Ueberleben der SS-Leute selbst, und sie waren nicht jedermanns Sache.
So ist davon auszugehen, dass die SS-Leute infolge ihrer Auftraege, ihres Status Quo und unter Beachtung ihrer operativer Bedingungen durchwegs haerter zugreifen/durchgreifen mussten, um die Erfuellung ihrer Auftraege sicher zu stellen und ueberlebend zu bestehen.
Von Einzelfaellen einmal abgesehen, die sicherlich auch unter der Motorhaube der Wehrmacht auftraten, moechte ich generell Blutraeusche und sinnlose Zerstoerungswut seitens der Waffen-SS gerade und vor allem auch zu Lasten der Zivilbevoelkerung ausschliessend verneinen. Schliesslich und endlich konnte auch nicht jeder Angehoerige der SS tun und lassen, was er gerade wollte und was ihm gerade in den SSinn kam.
Menschliche Aspekte sind in Kriegszeiten sehr oft aeusserst duenn gesaeht, so ist das halt mal, niemand wird das je aendern, und es gilt fuer jede der Kriegsparteien.
Aber es gibt auch ein Danach, und deshalb sind die Kriegsparteien daran interessiert, muessen daran interessiert sein, sich das Danach schon waehrend der Kriegszeit nicht voellig zu verbauen, d.h. schon waehrend der Kriegszeit wirken strategische Massnahmen im Hinblick auf die Zeit danach. Nichts kann fuer einen Kriegssieger schlimmer sein als nach dem Ende der Kriegshandlungen permanent die Besiegten in jeder Form gegen sich aufgebracht zu haben, so etwas ist und wird fuer Sieger immer sehr teuer und kann durchaus auch Folgekriege nach sich ziehen.
Genau diese Danach-Aspekte hatten, mussten die Machthaber des deutschen Reiches waehrend des WK II zu visualisieren, denn sie wollten verstaendlicher Weise nach dem Ende der Kriegshandlungen des WK II auf dem Podest der Sieger stehen. Dass und warum dieser Wunsch der deutschen Machthaber nicht in Erfuellung ging, das wiederum ist eine andere GeChichte, jedoch halte ich es fuer pragmatisch und authentisch gesichert, dass die deutschen Machthaber kein Interesse daran haben konnten, ihre (internationale) Reputation durch mengenmaessig massive Untaten seitens ihrer Wehrmacht und/oder ihrer Waffen-SS beschaedigt oder unterhoelt zu wissen.
Auch schreiben die GeChichte immer die Sieger, also das, was tatsaechlich geschehen und was gewesen sein soll. Vor allem"authentisches" Material visueller Art, wie Filme, Videos etc., welches, nach dem Krieg angefertigt durchweg die Sicht der GeChichte aus der Perspektive der Sieger wiedergibt, ist immer etwas mehr oder weniger propagandistisch gefaerbt, auch wenn gelegentlich, aus opportunistischen Gruenden, vereinzelte Ausschnitte visueller Orginale eingepasst wurden, um damit"beweisend" die einseitige Wahrheit der geChichtlichen Ueberlieferung zu dokumentieren.
Kriegssieger muessen immer ein Interesse daran haben, und das gilt vor allem fuer die Zeit nach dem Krieg, dass sie selbst dann mit bestmoeglicher Figur dastehen, i.e. mit den Attributen siegreich, glorreich, heldenhaft, Freiheit bringend etc. etc., wogegen dem Gegner/Feind moeglichst die schlechteste aller Figuren zu eigen machend verpasst wird, diese schliesst immer und stets Unmenschlichkeit, Animalismus, Teufeleien satanischster Art und Weise etc. etc. ein.
Im uebrigen sollte man daran denken, dass auch die anderen Kriegsparteien, die Gegner und Feinde"der Deutschen", ihre Kriegstruppen und Spezialistengruppen, wie die auch immer geheissen haben moegen, unterhalten und ins Feld gebracht haben.
Nur Menschen naivster Bauart glauben den GeChichten der Sieger, dass deren eigene Armeen, Luft- und Seestreitkraefte incl."special-operation-forces", die es ganz selbstverstaendlich auch dort gab, sich ausschliesslich aus heiligenscheinbewehrten Aposteln, Propheten, Juenger und Kreuztraeger rekrutierten.
Nein, es ist fuer mich keine Frage, dass z.B. auch die ach so siegreiche, glorreiche, heroische rote Armee nicht unter in russischen Sandkaesten spielenden Kindern der Traurigkeit ihre Angehoerigen rekrutierte, nur wird darueber nicht viel Federlesens, wenn ueberhaupt, gemacht, weil es nur und ausschliesslich im russischen Eigeninteresse ist und sein kann, als Kriegssieger zwar jede Menge Dreck an den Stecken der Kriegsverlierer ortend auszumachen, nicht und keinesfalls jedoch bei sich selbst.
Ich kann nur anraten, weiterhin darauf zu achten, was die Oeffnung der russischen Archive in Moskau ans Tageslicht bringt.
Gruss
TD

gesamter Thread: