- eine Frage an"unsere Geldtheoretiker" - Toby0909, 29.03.2003, 21:19
- Re: eine Frage an"unsere Geldtheoretiker" - - Elli -, 29.03.2003, 21:25
- Re: eine Frage an"unsere Geldtheoretiker" - Euklid, 29.03.2003, 21:40
- Re: eine Frage an"unsere Geldtheoretiker" - Jacques, 29.03.2003, 21:30
- Re: eine Frage an"unsere Geldtheoretiker" - Jacques, 29.03.2003, 21:38
- @Jacques - feste Wechselkurse = verheeerende Folgen??? Bin anderer Ansicht! - Galiani, 30.03.2003, 00:24
- Wechselkurse - R.Deutsch, 29.03.2003, 23:07
- Gold Standard [E] - HB, 29.03.2003, 23:17
- sorry, aber dann ist diese Theorie doch totaler Schwachsinn - Toby0909, 29.03.2003, 23:54
- sorry, aber dann ist diese Theorie doch totaler Schwachsinn - Toby0909, 29.03.2003, 23:54
- Re: sorry, aber dann ist diese Theorie doch totaler Schwachsinn - thomas, 30.03.2003, 00:56
- Re: sorry, aber dann ist diese Theorie doch totaler Schwachsinn - Diogenes, 30.03.2003, 10:24
- Re: eine Frage an"unsere Geldtheoretiker" - - Elli -, 29.03.2003, 21:25
@Jacques - feste Wechselkurse = verheeerende Folgen??? Bin anderer Ansicht!
-->Hallo
Sehen wir uns dazu z.B. die Zeit von 1870 bis Ende der 80-er Jahre in Großbritannien an:
Von 1870 bis 1914 hatten wir feste Wechselkurse (Goldstandard); die Preise (Economist - Commodity Price Index, gleitende Durchschnitte der jährlichen Raten der Preisänderungen) schwankten in dieser Periode weniger als plus/minus 5% pro Jahr.
Zwischen 1914 und 1927 floateten die Währungen (mit Kontrollen); in dieser Epoche schwankten die Preise zwischen plus 20% und minus 12%.
Zwischen 1927 und 1932 war Großbritannien wiederum zum Goldstandard, also zu festen Wechselkursen, zurückgekehrt; die Preisschwankungen in dieser Epoche lagen wiederum unter plus/minus 5%.
Von 1932 bis 1958 floatete das britische Pfund dann wieder; diesmal mit verheerenden Inflationsfolgen: Alsbald sah man Preissteigerungen um die 25% und Preisschwankungen von plus 25% bis minus 5% pro Jahr.
Zwischen 1958 und 1971, dem Zeitpunkt der sog. Demonetisierung des Goldes, herrschte dann - obwohl nur widerwillig befolgt und mit Interventionen - wieder ein Regime der festen Wechselkurse. Die Preise stiegen in dieser Zeit zwar jährlich kontinuierlich an, aber die Inflationsrate erreichte am Ende dennoch nur rund 8%, - geradezu lächerlich gegenüber dem, was dann folgte.
Ab 1971 herrschte dann nämlich wieder ein floatendes Wechselkursregime, allerdings wiederum mit Interventionen. Die waren auch notwendig, weil die Preise anfangs der 70-er Jahre mit einer Rate von über 30% anstiegen; erst Ende der 80-er Jahre war wieder einigermaßen Währungststabilität hergestellt.
Jede dieser Inflationswellen wurde dabei, zumindest anfänglich und solange die gesellschaftszersetzende Wirkung des Geldwertverfalls noch nicht ganz offensichtlich war, regelmäßig begleitet vom unüberhörbaren Beifall hochgeachteter Wirtschaftswissenschaftler.
Floatende Währungen ermöglichen es den Politikern, nach Belieben (fiat-)Geld zu schaffen und es mit vollen Händen auszugeben, was natürlich zu entsprechenden Preissteigerungen (und zu allerlei [b]negativen Effekten in der Wirtschaft) führt. Insgesamt haben sich (wie in einem Anhang in"Ferdinando Galiani - Über das Geld", Düsseldorf 1999, Seite 428, mit Quellenangabe festgestellt wird) im Vereinigten Königreich im gesamten 19. Jahrhundert, mit seinen festen Wechselkursen, die Staatsausgaben um das Dreifache, in dem knappen halben Friedensjahrhundert zwischen 1950 und 1993 (bei fast durchwegs floatenden Währungen) aber um das fast 80fache (!) erhöht.
Soo großartig, wie Du, lieber Jaques, also das Floating siehst, war es bei Gott nicht! Und von"verheerenden Konsequenzen für die Volkswirtschaft"
bei fixen Wechselkursen kann überhaupt keine Rede sein. Nur der schwule John Maynard Keynes, der - wie man langsam zu erkennen beginnt - lauter Unsinn verzapft hat, hat (eine Zeitlang und auch keineswegs während seines ganzen Lebens!) derartiges behauptet.
Gruß
G.[/b]
>>Wenn ich zwei Währungen habe, die beide den Umtausch in Gold garantieren - so wie von vielen evtl. auch sinnvoll gefordert - dann dürften sich doch die Wechselkurse der beiden Währungen zueinander so gut wie gar nicht mehr verändern oder wo ist mein Denkfehler?!
>>Danke
>>Toby
>Istzustand
>Gold wird zunächst als feste Einheit USD pro Unze gepreist.
>Folglich zahlen alle anderen Währungen den Preis, der sich aus dem Wechselkurs ihrer Währung zum USD ergibt, dies als Folge des Prinzips der floatenden
>Wechselkurse
>Deine Annahme funktioniert nur unter dem Prinzip der festen Wechselkurse.
>Dieses gabs schon-allerdings mit z.T. verheerenden Folgen für die VW.
>Gruss

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