- Wie über Geld in der Schule gelehrt wird - marsch, 04.04.2003, 17:47
- Re: Danke, marsch, langsam denke selbst ich: Widerstand ist zwecklos... - dottore, 04.04.2003, 18:14
- Nicht resignieren, dottore! Es gibt noch Leute, die denken können! - BillyGoatGruff, 04.04.2003, 19:06
- Re: Wie über Geld in der Schule gelehrt wird - Wassermann, 04.04.2003, 18:23
- So ähnlich, ich habe das Ding als Büchelchen vorliegen... - marsch, 04.04.2003, 18:36
- Re: Wie über Geld in der Schule gelehrt wird - vladtepes, 04.04.2003, 18:49
- Wirtschaft = Politik, Kreislauf, System, Verteilung.......... - Miesespeter, 04.04.2003, 19:18
- Re: Wie über Geld in der Schule gelehrt wird - Jacques, 04.04.2003, 19:38
- Re: Raeuber und Diebe - Tassie Devil, 04.04.2003, 20:59
- Genau das ist das faszinierende an der Wirtschaftswissenschaft... - ingobert, 05.04.2003, 10:27
- Also auf dem Mond war noch keiner, auch die Ami´s nicht! - McShorty, 05.04.2003, 20:13
- Re: Fallschirm:-) *LOL* (owT) - Luigi, 05.04.2003, 20:58
- Und wahrscheinlich ist meine Waschmaschine auch nur eine Attrappe... - ingobert, 05.04.2003, 21:05
- Re: Und wahrscheinlich ist meine Waschmaschine auch nur eine Attrappe... - McShorty, 05.04.2003, 22:09
- Also auf dem Mond war noch keiner, auch die Ami´s nicht! - McShorty, 05.04.2003, 20:13
- Wozu der Aufwand? Einfach Unwort *Geldschöpfung*! - LenzHannover, 05.04.2003, 22:41
- Re: Danke, marsch, langsam denke selbst ich: Widerstand ist zwecklos... - dottore, 04.04.2003, 18:14
Wie über Geld in der Schule gelehrt wird
-->Zumindest wenn dieses Heft dort als Grundlage benutzt wird.
Ich dachte es wär vielleicht mal ganz interessant.
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<table><table border="0" width="600"><tr><td><font face="Arial"><font size=4> GELD & GELDPOLITIK</font></font><div align="Justify">
EIN HEFT FÜR DIE SCHULE
Sekundarstufe II, Ausgabe 2002/2003
Herausgegeben im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft zu Förderung der wirtschaftlichen und sozialen Bildung e.V, Bonn, von Dr. Adalbert Kitsche und Prof. Dr. Heinz Markmann, in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bundesbank
Funktion des Geldes
Geld ist zunächst ein allgemein akzeptiertes Tauschmittel. Es wird entsprechend der Waren und Dienstleistungen, die man dafür kaufen kann, bewertet. Deshalb spricht man beim Geld auch von einer „Anweisung auf Güter". Geld wird auch zur Abdeckung von Verpflichtungen, wie etwa Schulden, benutzt. In diesen Fällen geht es nicht um einen Austausch von Gütern, sondern um so genannte Finanztransaktionen. Insoweit spricht man besser von der Funktion des Geldes als Zahlungsmittel. Diese Zahlungsmittelfunktion lässt sich anhand des so genannten Geld- und Güterkreislaufs verdeutlichen. Damit lassen sich die vielen Transaktionen, die mit Geld in der arbeitsteiligen Wirtschaff abgewickelt werden, systematisieren. Transaktionen laufen hauptsächlich über Märkte. Dabei wird grundsätzlich zwischen Märkten für Waren und Dienstleistungen - so genannten Gütermärkten - und Märkten für Produktionsfaktoren (Arbeit, Boden, Kapital) unterschieden (siehe Schaubild oben).
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Geld kann die genannten Funktionen nur solange erfüllen, wie es „wertvoll" bleibt. Man ist nur dann bereit, Waren gegen Geld herzu- geben, wenn man darauf vertrauen kann, dass der Gelderlös nicht unter den Händen zerrinnt. Auch als Recheneinheit eignet sich Geld nur, wenn es stabil ist. Das Vertrauen in unser Geld und seine Wertbeständigkeit bilden deshalb die Grundlage des Geldwesens. Sie ist auch die Voraussetzung für das Sparen. Man kann über angespartes Geld zu einem späteren Zeitpunkt verfügen. Geld ist also auch ein Wertaufbewahrungsmittel. Ein Darlehensgeber z. B. verzichtet - zumindest zeitweise - auf die Verfügbarkeit, wofür er eine Entschädigung in Form von Zinsen verlangen kann. Geld ist übrigens nicht das einzige Mittel der Wertaufbewahrung. Kaufkraft kann man auch ansammeln, indem man beispielsweise Wertpapiere oder Immobilien kauft. Diese Anlagen werfen einen Ertrag in Form von Zinsen oder Mieten usw. ab. Sie sind jedoch nicht liquide und lassen sich unter Umständen nur mit Verlusten verkaufen und so wieder in Geld zurückverwandeln.
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Der Geldumlauf
Die Druckereien liefern die fertigen Noten in großen Paketen An die Hauptverwaltung der Bundesbank. Bei ihnen werden die Banknoten von den Kreditinstituten abgeholt. Über die Geschäftsbanken gelangt das Geld dann an die Unternehmen, die privaten Haushalte usw. Eine zunehmend große Rolle spielen dabei die Bargeldautomaten (cash dispenser). Das Bar- geld wird von den Empfängern wiederum für eigene Aufwendungen eingesetzt oder als Einlage auf die Bank oder Sparkasse gebracht. Diese behalten es nur zu einem kleinen Teil für Aus- Zahlungen in ihren Tresoren. Was sie entbehren können, bringen sie zur Bundesbank, die es ihnen auf einem Girokonto gut- schreibt. So schließt sich der Kreis.
Je wertvoller eine Banknote ist, um so pfleglicher wird sie behandelt, um so seltener geht sie von Hand zu Hand und um so länger ist ihre „Lebenszeit". So blieben die früheren Tausendmarkscheine durchschnittlich fünfeinhalb Jahre, Fünfzigmarkscheine zwei Jahre und Zwanzig- und Zehnmarkscheine eineinhalb Jahre im Umlauf. Eine Ausnahme machte der Fünfmarkschein: Er „lebte" durchschnittlich sechs Jahre. Dies kam offensichtlich daher, dass kleine Beträge über- wiegend mit Münzen bezahlt werden.
Geldschöpfung und ihre Begrenzung
Nachdem wir uns einen Überblick über die Bankgeschäfte und das Giralgeld verschafft haben, bleibt noch die Frage offen, woher denn das viele Giralgeld kommt. Dies ist eines der interessantesten, aber auch der schwierigsten Kapitel des Geld- und Kreditwesens. Wir haben bereits gesehen, wie Giralgeld durch Einzahlung von Bargeld auf Girokonten ent- steht. Diese „passive" Form der Giralgeldschöpfung, bei der sich die gesamten Goldbestände der Wirtschaft (Girageld plus Bargeld) nicht ändern, bedarf keiner besonderen Erläuterung mehr.
Nun deutet aber schon die Höhe des Girageldvolumens darauf hin, dass das Bankensystem darüber hinaus in der Lage ist, durch Gewährung von Krediten aktiv Giralgeld entstehen zu lassen und damit die Geldmenge insgesamt zu erhöhen. Das Prinzip wollen wir uns an dem nachfolgenden Beispiel einmal klar machen:
Alle beteiligten Banken schaffen Girageld. Die Bank A ermöglicht damit dem Industrieunternehmen, die notwendigen Rohstoffe zu kaufen. Die Bank B finanziert den Wareneinkauf der Großküche bei dem Lebensmittelhändler. Die Bank C ermöglicht weiteren Unter- nehmen, mit Hilfe von Krediten Geschäfte zu machen. So pumpen die Kreditinstitute ununterbrochen Geld in die Wirtschaft, das dort gebraucht wird. Dabei kann die Menge an Girageld - um bei unserem Beispiel zu bleiben - sogar unbegrenzt wachsen.
Das scheint wie Zauberei: Die Banken schöpfen anscheinend selbst Geld, ohne die Deutsche Bundesbank nötig zu haben. Aber so einfach ist das alles doch nicht. Die Bundesbank kann die Geldvermehrung der Banken nämlich kontrollieren. Zunächst ist eine Art Steuerung zu nennen, bei der die Bundesbank zwangsläufig ins Spiel gebracht wird.
So kann eine Giralgeldschöpfung dann nicht eintreten, wenn die Einlagen ganz als Bargeld abgehoben werden. Denn dann verwandelt sich Girageld in Bargeld. Bargeld aber können die Banken nicht selbst „schöpfen". Sie sind vielmehr gezwungen, sich das benötigte Bargeld bei der Notenbank zu beschaffen. Nicht viel anders ist es, wenn ein Unternehmen Löhne oder Gehälter auf die Bankkonten seiner Arbeitnehmer überweist. Denn von dort wird das Geld meist rasch zum täglichen Gebrauch abgehoben und zu Bargeld gemacht
Die Begrenzung der Geldschöpfung durch Abhebung von Bargeld und durch die Bildung von Mindestreserven können wir im Einzelnen an unserem Beispiel zeigen (siehe auch unser Schaubild). Dabei nehmen wir weiter an, dass jeweils 30 Prozent der an eine Bank überwiesenen Summe sofort bar abgehoben werden und dass die Bank jeweils Mindestreserven im Umfang von zehn Prozent ihrer Einlagen bei der Zentralbank halten muss.
Bei der Bank B hat der Rohstofflieferant von den überwiesenen 100.000 Euro eine Summe von 30.000 Euro abgehoben. Somit verbleiben als zusätzliche Kundeneinlage 70.000 Euro. Von diesen 70.000 Euro muss die Bank B zehn Prozent, also 7.000 Euro, bei der Zentralbank als Mindestreserve halten. Für ihre eigene Kreditgewährung stehen ihr also nicht mehr die vollen 100.000 Euro, sondern nur 63.000 Euro zur Verfügung.
Die Bank C erhält nun einen Einlagenzuwachs von 63.000 Euro. Der Großmarkt benötigt davon gleich 18.900 Euro als Bargeld. Von den restlichen 44.100 Euro sind bei der Zentralbank 4.410 Euro als Mindestreserve zu hinterlegen. Für die Kreditgewährung stehen der Bank C also nur noch 39.690 Euro zur Verfügung. So setzt sich das fort... Das Monopol auf Zentralbankgeld (Bargeld und Guthaben bei der Notenbank) ist somit der Hebel, mit dem die Zentralbank die Geldschöpfung der Banken zu steuern versucht. )e nachdem, ob sie den „Geldhahn" weiter auf- oder zudreht, desto leichter (oder schwerer) fällt den Banken die eigene Geldschöpfung.
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Usw. usw. usw.
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