- noch mal zur 'Legitimationsthese' - silvereagle, 07.04.2003, 00:24
- Re: Demokackie, die Mutter aller Verhöhnung - Baldur der Ketzer, 07.04.2003, 01:14
- Re: Demokackie, die Mutter aller Verhöhnung - Nachtrag - Baldur der Ketzer, 07.04.2003, 01:19
- Tja, und nu'? (owT) - Zardoz, 07.04.2003, 01:35
- Jo Baldur - Volle Zustimmung!!!!!! (owT) - Der Husky, 07.04.2003, 15:26
- Re: Demokackie, die Mutter aller Verhöhnung - Nachtrag - Baldur der Ketzer, 07.04.2003, 01:19
- Re: noch mal zur 'Legitimationsthese' - dottore, 07.04.2003, 16:35
- Re: noch mal zur 'Legitimationsthese' - Euklid, 07.04.2003, 16:54
- Re: Demokackie, die Mutter aller Verhöhnung - Baldur der Ketzer, 07.04.2003, 01:14
noch mal zur 'Legitimationsthese'
-->Hallo dottore,
Du schreibst weiter unten auf meinen Beitrag folgendes:
> Die Demokratie, auch das sei wiederholt, ist eine Macht- und Herrschaftsstruktur, gegen die als"Legitimierung" für alles kaum anzuargumentieren ist. Wie denn bitte?
Ich will's mal versuchen (bitte den etwas herablassenden Ton nicht persönlich nehmen, ich will's nur möglichst anschaulich gestalten):
"Mein lieber Freund, das Reich Gottes ist nun mal keine Demokratie. ER allein entscheidet, was gut und was falsch ist, und wir haben zu gehorchen. Genau deshalb wurde ja unser Gottesstaat gegründet. Unsere religiöse Führung empfängt ihre Befehle direkt von IHM, also gibt es keinen Grund, die Dinge in Frage zu stellen, wie Gott sie nun mal verlangt. Er verlangt, dass wir die Ungläubigen, die Frevler und alles Böse der gerechten Strafe zufügen. blah blah blah... Wer nicht für uns ist, ist gegen uns...."
Ich hoffe, es ist klar herausgekommen, was ich damit sagen will: Die"Demokratie" als"Legitmation" für was auch immer ist eine Art "westliche" Modeerscheinung. Es ist ein typisches Killerargument, welches entscheidend vom jeweilig vorherrschenden Mainstream abhängt: Einmal ist es die Religion, einmal das"Vaterland" - und ein andermal eben die"Demokratie" (die übrigens noch nie und nirgends auf direktdemokratischem Wege eingesetzt wurde, wenn es um Staatsgebilde geht...)
Conclusio: Wenn"Weltfriede und Schalmeienklänge" nichts als Brainwash sind, ist es"Demokratie" (im erwähnten Zusammenhang) und jedwede andere Form von"Legitimität" ebenso... Oder?
>> Und wer hat danach eigentlich die Auslegungshoheit, was denn unter"demokratisch legitimiert" falle? Sind 99,9 % schon zuviel des Guten - und warum?
> Demokratie legitimiert sich über die Mehrheit (relative, absolute) - das wars auch schon.
Sorry, das sollte als Anspielung auf die letzte Saddam'sche"Legitimationsaktion" mit Ergebnis"ca. 100 % Zustimmung" rüberkommen... ;-) Will sagen: Auch das Irak-Regime ist"demokratisch legitimiert" - oder?
>> Sorry, aber diese"demokratische Legitmation" erscheint mir - jedenfalls im Sinne der vorgestellten Weltgewalttheorie - so ziemlich als der gleiche Brainwash. ;-) Siehe auch mein Antwort auf Dein Erstposting zu Professor Hondrich (diesmal richtig geschrieben).
> Herr Prof. Hondrich beschreibt nur das, was ist. Das"innerstaatliche" Gewaltmonopol, das meiner Meinung nach durch nichts legitimiert ist,
Eben. Also"to hell with 'legitimation brainwash'!" ;-) Got me?
> wie oft genug geschrieben, wird nunmehr auch zwischenstaatlich angewendet. Oder stimmt die UNO nicht etwa nach"Mehrheiten" ab, wenn sie (siehe Kosovo, Afghanistan usw.) Gewalt anwendet?
Ist sie deshalb nicht trotzdem der zahnlose Papiertiger, was ihr immer wieder vorgeworfen wird? ;-) Siehe wieder ganz aktuell!
> Sich über Macht und Gewalt zu wundern oder ihren Einsatz zu empören, verkennt ganz einfach die seit 5000 Jahren offen zu Tage liegende Faktenlage der menschlichen Geschichte. Ob uns das"passt" oder nicht, ist schlicht irrelevant.
Stimme zu. Siehe aber bitte noch die Einwände von Galiani (siehe Link unten), der den Finger auf einen mE sehr wichtigen Punkt legt - noch dazu in zweifacher Hinsicht.
Gruß, silvereagle
<ul> ~ Bloße Gewalt allein ist womöglich zuwenig...</ul>

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