- Hot Powered Money - HB, 08.04.2003, 10:04
- Re: Hot Powered Money - chiron, 08.04.2003, 11:09
Hot Powered Money
-->Während alle paar Tage mal in irgend einem Board Aktivitäten des PPT am amerikanischen Aktienmarkt geortet werden (in Wahrheit dürfte sich das auf ganz wenige tatsächliche Aktionen beschränken, vor allem an Tagen, wo die Indizes schon mehrere Prozent im Minus sind und ein Meltdown droht), wird in folgendem (allerdings schon 3 Jahre alten) Beispiel beschrieben, wie die Beeinflussung der Märkte tatsächlich bewerkstelligt wird.
...........................................................................
16.08.2000
Liquiditätsentzug liess Nasdaq einbrechen - jetzt ist der"monetäre" Weg nach oben wieder offen
Fed trägt die Schuld am US-Crash bei High-Tech
Die Fed hat Y2K-bedingt zu viel Geld bereitgestellt und durch den Entzug des Überschusses die Kurse einbrechen lassen.
Nun scheint der monetäre Trend aber zu drehen.
In der Frage, wer die Verantwortung für die Turbulenzen trägt, die die US-Aktienmärkte seit März erschüttern, kristallisiert sich die US-Notenbank (Fed) als Schuldiger heraus. Aus übertriebener Angst vor der erwarteten Y2K-Problematik zum Jahreswechsel hätte die Fed zu viel Liquidität zur Verfügung gestellt, kritisieren führende Ã-konomen.
"Allein im vierten Quartal 1999 hat die Fed über Offen-Markt-Operationen - wie den Ankauf von Staatsanleihen und kurzfristige Repos - 160 Milliarden US-Dollar an sogenanntem"Hot Powered Money" in den Finanzkreislauf gepumpt.
Dadurch ist die Monetary Base (Anm.: Das engste Geldmengenaggregat in den USA) im Jahresvergleich um 27 Prozent angestiegen. Das war rund vier mal stärker als im Schnitt der letzten vier Jahre," kritisiert Lawrence Kudlow, einer der prominentesten Wirtschaftskommentatoren der USA.
Diese Flut an"Hot Powered Money" ist für die Geschäftsbanken aber höchst kostspielig, sofern die Liquidität nicht produktiv eingesetzt wird.
Denn sie belastet die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestreserven und wird deshalb in der Form von Krediten - oder anderen reserverelevanten Transaktionen - sofort in die Realwirtschaft gepumpt. Vor allem diese extrem expansive Geldpolitik hätte die (reale) Wachstumsrate des US-BIP auf Jahresbasis im vierten Quartal 1999 auf annähernd zehn Prozent hochschnellen lassen, nach einem Zuwachs von rund vier Prozent noch im Halbjahr. Die offiziell sehr restriktive Geldpolitik der Fed, die sich in den laufenden Leitzinsanhebungen ausdrückte, sei dadurch massiv kontakariert worden.
Nach dem überraschend friktionsfrei bewältigten Jahreswechsel fuhr die Notenbank die überschüssige Liquidität wieder zurück.
Da dies nun aber vor allem in Konsumentenkrediten längerfristig gebunden war, führte der Liquiditätsengpass zum drastischen Rückgang von Aktienfinanzierungen der Banken, einbrechenden Aktienkursen und steigenden Geldmarktzinsen.
Jetzt scheint der Rückgang der Monetary Base aber seinen unteren Wendepunkt erreicht zu haben.
Sollten die Liquiditätsprobleme des US-Finanzsystems dadurch nun ein Ende finden, wäre wieder mit tendenziell steigenden Kursen zu rechnen.
<ul> ~ Hot Powered Money</ul>

gesamter Thread: