- Gold in Zentralbank-Bilanzen - fridolin, 10.04.2003, 14:25
- Re: Gold in Zentralbank-Bilanzen - dottore, 10.04.2003, 15:02
- Re: Gold in Zentralbank-Bilanzen - fridolin, 10.04.2003, 18:53
- Re: Gold in Zentralbank-Bilanzen - dottore, 10.04.2003, 19:16
- Re: Gold in Zentralbank-Bilanzen - Euklid, 10.04.2003, 19:31
- Re: Lieber Euklid, da ist einiges in petto... - dottore, 10.04.2003, 20:01
- Re: Gold in Zentralbank-Bilanzen - Euklid, 10.04.2003, 19:31
- Re: Gold in Zentralbank-Bilanzen - dottore, 11.04.2003, 15:02
- Re: Gold in Zentralbank-Bilanzen - dottore, 10.04.2003, 19:16
- Re: Gold in Zentralbank-Bilanzen - fridolin, 10.04.2003, 18:53
- Re: Gold in Zentralbank-Bilanzen - dottore, 10.04.2003, 15:02
Re: Gold in Zentralbank-Bilanzen
-->>Vielen Dank.
>In welcher Weise nutzt die U.S. Treasury als Eigentümerin der 8000 t Gold diesen Vorrat bereits jetzt zur Geldbeschaffung?
Überhaupt nicht. Es liegt da einfach nur herum.
>Dieses Gold kann sicherlich beliehen werden, ohne das Eigentum aufzugeben.
Der Staat bietet niemals (!) dingliche Sicherheit, wenn er Schulden (Inlandsschulden) macht. NIEMALS. Denn das würde dem eigentlichen Selbstverständnis des Staats widersprechen: Sich jederzeit mit Hilfe seines Gewaltmonopols jede Summe bei seinen Bürgern (Steuern und so) abholen zu können.
Bei Auslandsschulden beginnt sich das allmählich zu drehen, siehe die Argentinien-Debatte und das, was in Sachen Staatsbankrott usw. Frau Fisher vom IWF in die Debatte geworfen hat.
Eine Vollstreckung in den Staat durch Inländer ist letztlich (!) nicht möglich. Stell Dir vor, der Gerichtsvollzieher rückt zum Eintreiben einer Forderung gegen den Staat mit einem Polizei-Bataillon an, um eine vom Staat als"Sicherheit" für einen Kredit verpfändete Bundeswehr-Kaserne (den Hof voller Panzer und die Materialbunker voller Munition) zu besetzen....
>Also nach dem Muster: 8000 t (= rund 260 Mio oz) Gold zu je $42.22/oz ergibt einen Beleihungswert von rund $11 Mrd. Die U.S. Treasury verpfändet das Gold als Sicherheit an die Federal Reserve und erhält hierfür eine entsprechende Gutschrift auf ihrem Konto. Bei Änderungen der staatlichen Goldbestände mehr oder weniger Kredit. Läuft das schon jetzt so?
Nein, denn es muss so nicht laufen. Der Staat hat als infallibler, da also mit dem Gewalt- und Abgabenmonopol ausgestatteter Schuldner noch immer so viel"Kredit", dass er seine Titel unschwer unterbringt. Sie liegen im Zinssatz (die benchmark für den gesamten Kapitalmarkt!) immer noch unter jedem anderen Titel.
Das würde sich erst ändern, wenn neue Staatsanleihen nur zu Sätzen noch zu platzieren wären, die über denen lägen, die private Schuldner bieten müssten. Davon sind wir entfernter denn je.
>Änderte sich der offizielle Goldpreis, würde das auch für den Beleihungswert gelten und damit für den Betrag, den die Fed der U.S. Treasury im Gegenzug gutschreiben könnte.
>Richtig oder falsch?
Das ist schon richtig gedacht, aber Du siehst in dem Staat so etwas wie einen privaten Schuldner, der (mit Gold als"backing") so vorgehen würde oder könnte.
Der Staat hat das nicht nötig. Denn er hat die Macht.
Gruß!

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