- Die private EZB - Hallo dottore ich habe neue Hubschrauberstrategie - Euklid, 11.04.2003, 12:08
- Ja (owT) - Pancho, 11.04.2003, 12:19
- Nein, außerdem wären die Summen viel zu klein / die Defla hält keiner auf - JüKü, 11.04.2003, 12:30
- Bist Du Al Capone daß Du die Summe schon weißt?? Dann lad mich aber bitte ein - Euklid, 11.04.2003, 13:10
- Grundsätzlich ja - und allenfalls noch weit darüber hinaus owT - silvereagle, 11.04.2003, 12:37
- Entscheidend wäre, dass der Realzins negativ wird... - Saint-Just, 11.04.2003, 14:16
- Re: Die läuft nicht! Logistikprobleme zu groß - dottore, 11.04.2003, 14:50
- Re: Die läuft nicht! Logistikprobleme zu groß - Euklid, 11.04.2003, 15:11
- Frage zur EZB - fridolin, 11.04.2003, 20:35
- Re: Frage zur EZB - Uwe, 11.04.2003, 20:55
- Eher Nein, außerdem meine Meinung zur Inflation mvT - Sascha, 11.04.2003, 15:07
- Unglaublich... - Saint-Just, 11.04.2003, 15:58
- Re: Unglaublich... - Diogenes, 11.04.2003, 18:00
- Gern... - Saint-Just, 11.04.2003, 18:57
- Nachtrag... - Saint-Just, 11.04.2003, 19:10
- Re: Gern... - Diogenes, 11.04.2003, 20:29
- Re: Gern... - Saint-Just, 11.04.2003, 21:53
- Re: Gern... - Diogenes, 12.04.2003, 08:34
- Re: Gern... - Saint-Just, 11.04.2003, 21:53
- Gern... - Saint-Just, 11.04.2003, 18:57
- Re: Unglaublich... - Diogenes, 11.04.2003, 18:00
- Unglaublich... - Saint-Just, 11.04.2003, 15:58
- Re: Nein! Machen nur die Amis ;-) - Pancho, 28.04.2003, 18:30
- Um die Fundsumme kann man dann die eigene Hilfe mindern... (owT) - Silberfuchs, 28.04.2003, 18:36
- Oder die Euros werden nicht erkannt; Ist nicht grün = kein Geld:-) (owT) - LenzHannover, 29.04.2003, 15:40
Eher Nein, außerdem meine Meinung zur Inflation mvT
--> Ich traue unseren Politikern (nicht wenigen davon) viele Schweinereien zu aber nicht alles!
So eine Inflation würde m.E. auch keine Probleme wirklich lösen. Sie würde die Probleme allenfalls aufschieben. Das Problem das wir haben ist nicht die Staatsverschuldung alleine. Es kommen demographische Probleme hinzu, bildungspolitische Probleme (das viele Leute den Anforderungen der Zukunft einfach nicht gewachsen sein werden), strukturelle Probleme (Rationalisierung, technischer Fortschritt --> Tendenzielle Verlagerung von körperlicher zu geistiger Arbeit). In der Deflation wird in der Regel eine"Traumwelt" (roaring twenties, Weltwirtschaftskrise) zerstört oder den Leuten deutlich, daß eine dauerhafte Prosperität und dauerhafter Wohlstand und Fortschritt für alle eben nicht möglich sind. So schön es auch wäre.
Es bliebe zu diskutieren ob es überhaupt ein System geben kann, daß einem Großteil der Bevölkerung einen hohen Wohlstand DAUERHAFT bieten kann. Ich selbst komme mehr und mehr zu der Auffassung, daß - egal wie wir das System gestalten - es über kurz oder lang immer scheitern muß. Es gibt in jedem System schwarze Schafe, es gibt in jedem System Ausbeuter und Ausgebeutete. Es wird in jedem System Menschen geben die bereits sind mehr zu tun für ihren Wohlstand als es auch immer Menschen geben wird die nicht bereit sind viel zu tun. Alleine diese Tatsachen führen über kurz oder lang irgendwie immer zur Konzentration von Einfluß, Macht, Vermögen und Einkommen. Alleine aufgrund dieser Tatsachen glaube ich, daß es kein System geben kann, daß über Jahrhunderte und Jahrtausende hinweg ohne echte Krise bestehen kann. Deswegen möchte ich zu diesem Thema eine Diskussion anstoßen. Was glaubt ihr?
Um zurück auf die Inflation zu kommen:
Sie verhindert keine Deflation. Allerhöchstens wird die Deflation damit verschoben. In einer Deflation wird häufig viel"produzierter Unsinn" vernichtet.
Was würde eine Inflationspolitik von Staatsseite her der BRD bringen? Ich denke nicht wirklich viel. Tendenziell werden die Politiker vielleicht tatsächlich dazu neigen eine solche Inflationierungspolitik der Deflation vorzuziehen um noch ein paar Jahre die Scheinwelt/das System zu erhalten. Aber dann ist das Spiel genauso aus und es kommt was kommen muß.
Ich möchte hierzu mal einen Text hier herein stellen zur Inflation:
Interessant ist nun, daß die großen Inflationen der Weltgeschichte meist von der Stelle ausgelöst worden sind, deren eigentliche Aufgabe es ist, über die Stabilität der Währung zu wachen, und zwar vom Staat! Um die ständig wachsenden Staatsausgaben zu decken, ohne dem Bürger Steuererhöhungen anzulasten, erlagen die Regierungen allzuoft der Versuchung, die Notenpressen auf höhere Touren umzuschalten. Sie druckten mehr Geld. Vor allem in Kriegszeiten besteht die Gefahr, aber auch in Perioden friedlichen Lebens ist sie nicht ganz ausgeschlossen.
Was ist passiert? Jede Inflation steckt voller Eigendynamik und beschwört eine Kettenreaktion herauf. Steigende Preise lösen Lohnerhöhungen aus. Infolge der steigenden Löhne wachsen die Nachfrage und die Kosten, die wiederum zu Preissteigerungen führen. Neue Lohnerhöhungen schließen sich an. Wir nennen diesen Vorgang die Lohn-Preis-Spirale. Am Anfang einer inflationären Entwicklung verstärkt sich nun freilich normalerweise (gespeist aus den höheren Einkommen) die Spartätigkeit, und sie wirkt dem Preisauftrieb entgegen. Wenn sich aber herausstellt, daß die Preise immer weiter steigen, breitet sich unter der Bevölkerung die Furcht aus, die Entwertung könne die Ersparnisse gewissermaßen auffressen. Also geht die Spartätigkeit nicht nur zurück, sondern es werden überdies Spareinlagen abgehoben, um das Geld zu verbrauchen oder in Sachwerten anzulegen. Auch von dieser Seite her bekommt demnach die Nachfrage plötzlichen Auftrieb - weitere Preis- und Lohnerhöhungen sind die unausbleibliche Folge. Und weil jeder zu kaufen bestrebt ist, bevor neue Preissteigerungen eintreten, beschleunigt sich außerdem die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes. Das Ergebnis: schnellere Nachfrage-, schnellere Preis- und Lohnsteigerungen, schnellerer Verfall der Kaufkraft. So setzt sich die Reaktion fort, ähnlich einer Lawine. <font color="#FF0000">Am stärksten betroffen von einer Inflation werden die Bevölkerungskreise mit festem Einkommen: Rentner und Pensionäre</font>; denn ihre Bezüge sind verhältnismäßig unelastisch und hinken erfahrungsgemäß hinter den allgemeinen Lohnerhöhungen her. <font color="#FF0000">Übel mitgespielt wird auch den Sparern, die ihre Ersparnisse in Geldwerten (z.B. auf Sparkonten) angelegt haben</font>. Die Kaufkraft ihres Geldes schmilzt unter der fortschreitenden Entwertung dahin wie Schnee in der Sonne.
Günstig dagegen sind inflationäre Entwicklungen für Schuldner. Sie brauchen weniger"Werte" zurückzuzahlen, als sie bei der Aufnahme von Darlehen oder Krediten bekommen haben. <font color="#FF0000">Geschädigt werden als vornehmlich die breite Schicht der kleinen und mittleren Sparer sowie die Gruppe der festen Einkommensbezieher</font>. <font color="#FF0000">Gerade für jene soziale Folgen bietet die deutsche Geschichte ein mahnendes Beispiel. Die Inflation nach dem Ersten Weltkrieg hat insbesondere zu einem Niedergang des staatstragenden Mittelstandes geführt</font>.
<font color="#FF0000">Das Heimtückische an jeder Inflation ist, daß sie sich (zumindest in den ersten Phasen) hinter einer scheinbaren ökonomischen Hochblüte verbirgt. Die Nachfrage steigt, die Produktion wächst, die Einkommen erhöhen sich, es herrscht Vollbeschäftigung</font>. Erst mit fortschreitendem wirtschaftlichen und sozialen Verfall tritt der Pferdefuß hervor. <font color="#FF0000">Die Ersparnisse verfallen; kaufen um jeden Preis (ob man die Güter braucht oder nicht) ist die Devise; Scheingewinne in Unternehmungen, gepaart mit der Flucht in Sachwerte, führen zu Fehlinvestitionen; eine vernünftige Wirtschaftsrechnung wird unmöglich, weil sich Preise und Kosten überschlagen; summa summarum also kommt es zu einem heillosen Durcheinander - wo sonst die nüchternen Gesetze der wirtschaftlichen Vernunft herrschen [Anmerkung von mir: Kann man auch bestreiten!], ist Chaos</font>. Da außerdem der Wert der heimischen Währung im Vergleich zu fremden Währungen schneller abnimmt, als die Preise im Inland steigen, können Ausländer im Lande der Inflation billig einkaufen. <font color="#FF0000">Ein Ausverkauf der inflationsgeschwächten Wirtschaft ist der Preis für die falsche Wirtschaftspolitik!</font>. <font color="#FF0000">Insgesamt schadet die Inflation Sparern und Investoren gleichermaßen und führt zu Wachstums- und Wohlstandseinbußen:</font>
<ul type=disc>
~ Einkommensverluste: Arbeits- und Transfereinkommen (Renten, Sozialhilfe etc.) steigen nur in größeren Abständen. Die Preise erhöhen sich jedoch laufend, so daß in der Zwischenzeit die reale Kaufkraft der Einkommen sinkt.
~ Vermögensverluste: Durch die Inflation verlieren Geldforderungen an Wert, angefangen vom Sparkonto bis zu den Anleihen.
~ Zinsverluste. Wird für eine Geldanlage ein fester Nominalzins vereinbart, mindert die Inflation den Realzins und damit den realen Ertrag der Geldanlage
~"Kalte" Progression: Einkommenssteigerungen zum Ausgleich der Inflation bringen Lohn- und Gehaltsempfänger in eine höhere Progressionsstufe bei der Einkommensteuer, entsprechend sinkt das Nettoeinkommen
[...]
</ul>
Hier möchte ich mal abbrechen. Zusammenfassend will ich nochmal sagen, daß eine Inflation der Volkswirtschaft sicher nicht hilft. Allerhöchstens ein paar Schuldner profitieren hiervon. Eine Inflationspolitik ist unverantwortlich. Vor allem führt sie eben zur genannten Fehlallokation von Kapital (Fehlinvestitionen). Es werden Sachen gebaut die keiner braucht, es werden Dinge gekauft die keiner braucht, es werden Dinge getan die keiner braucht.
Und am Ende ist es dann so, daß durch die Flucht in Sachwerte die anschließende Deflation nur noch viel schlimmer wird weil"viel mehr Fehlinvestitionen" sozusagen"vernichtet" werden müssen. Da hat man in der Inflation dann Sachwerte in Massen gebaut. Es herrschte ein Boom und dann stehen umso mehr Wohnungen und Gebäude leer. Und wenn dann die Defla kommt dann ist das Angebot RIESIG und das bei sinkender Nachfrage. Was das für die Preisentwicklung dann bedeutet liegt auf der Hand. Auch der Staat profitiert nur teilweise. Denn auch dort steigen natürlich die Kosten und es herrscht dann vor allem eine Aufbruchstimmung die schnell zur Niedergangsstimmung werden kann. Es wird gebaut was das Zeug hält. Autobahnprojekte werden mit Inflationsgeld massiv vorangetrieben. Und wenn die Scheinblüte der Inflation vorbei ist merkt man, daß man viele Schwimmbäder wieder schließen muß und das man höhere Instandhaltungskosten (für größere, breitere, längere Autobahnen) hat, usw.
Alles in allem ist Inflation schädlich für den"normalen" Bürger und für die volkswirtschaft im Gesamten ebenso. Das es einige wenige Profiteure gibt bezweifle ich hierbei nicht genausowenig möchte ich damit sagen, daß die Deflation besser ist. Was ich sagen will ist, daß die Inflation unsere Probleme in keinster Weise lösen wird und lösen kann.
Viele Grüße
Sascha

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