- Es wird Zeit mal wieder Afghanistan zu bombardieren... - marsch, 11.04.2003, 17:03
- Was heißt das nun? - Zardoz, 11.04.2003, 17:10
- Re: Was heißt das nun? - Diogenes, 11.04.2003, 18:01
- Re: Was heißt das nun? - marsch, 11.04.2003, 18:04
- Re: Was heißt das nun? - Zardoz, 11.04.2003, 19:11
- Re: Was heißt das nun? - marsch, 11.04.2003, 20:17
- Re: Was heißt das nun? - Zardoz, 11.04.2003, 19:11
- Was heißt das nun? - Zardoz, 11.04.2003, 17:10
Re: Was heißt das nun?
-->>So etwas ist aber gerade bei den dort herrschenden Umständen eher unwahrscheinlich.
...eine rein subjektive Bewertung?
>Die nächste Unsicherheit steckt in der Annahme die Situation sei"die quasi selbe". Das mag jeder anders einschätzen, ist also in jedem Fall eine rein subjektive Bewertung.
Na ja, ich weiß nicht ob das soooo subjektiv ist. Andere sehen das anscheinend genau so.
Afghanistan-Ein Jahr später: Was hat sich geändert? Es stimmt, dass sich in Afghanistan im letzten Jahr vieles geändert hat. Doch viele Probleme sind noch nicht gelöst: Unsicherheit und fehlende politische Stabilität, chronische Unterernährung und Krankheiten, ungenügende oder fehlende Gesundheitsversorgung und die Wiedereingliederung von hunderttausenden Rückkehrern aus den Nachbarländern. Der Frieden hat an den Sorgen und Nöten von einem großen Teil der Bevölkerung nichts geändert.
Ende August 2002, Faizabad - Seit Beginn der amerikanischen Bombardierung Afghanistans ist beinahe ein Jahr vergangen. Der Interimspräsident Hamid Karzai und seine neue Gesundheitsministerin Soheila Saddeq besuchen das größte Spital der Region. Hätten sie das Spital vor zehn Monaten gesehen, die Veränderungen hätten sie zweifellos beeindruckt: Die Gänge sind sauber, die Patienten liegen in beinahe weißen Bettlaken, der Operationssaal wurde renoviert und erhielt einen Marmorboden, das medizinische Personal arbeitet in neuen Blusen... Leider ist vieles nur Theater: Ein vom lokalen medizinischen Personal sehr gut inszeniertes Stück."Am Tag vor diesem Besuch wurden die schwer kranken, unternährten Patienten ohne jegliche Rücksicht nach Hause geschickt. Und am nächsten Tag hatten plötzlich alle Betten wie durch ein Wunder saubere Bettücher, das Personal trug saubere Blusen und die Zimmer waren geputzt - ich weiß heute noch nicht, wie das vor sich ging", erzählt die Ärztin Jolanta Kobylinska (ÄRZTE OHNE GRENZEN), die gerade aus Faizabad zurück ist.
Diese Anekdote ist symbolisch für das heutige Afghanistan. Wir alle haben im Fernsehen und in Zeitschriften die"positiven" Afghanistan-Bilder gesehen: Frauen, welche die Burka nicht mehr länger tragen, Kinder, die wieder zur Schule gehen, Musiker, die ein erstes Konzert geben, Knaben, die sich im öffentlichen Schwimmbad von Kabul amüsieren...
Es ist richtig, dass sich im letzten Jahr vieles geändert hat. Doch viele Probleme bleiben ungelöst: Unsicherheit und fehlende politische Stabilität, chronische Unterernährung und Krankheiten, ungenügende oder fehlende Gesundheitsversorgung und die Wiedereingliederung von hunderttausenden Rückkehrern aus den Nachbarländern. Die Sorgen und Nöte eines großen Teils der Bevölkerung sind dieselben geblieben.
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Wird Afghanistan vergessen?
Es ist unbestritten, dass eine Reform des Gesundheitswesens zum Wiederaufbau Afghanistans notwendig ist. Diese Reform und der Wiederaufbau der staatlichen Institutionen können jedoch nur erfolgreich sein, wenn sich die Geldgeber über die nächsten Jahre auch entsprechend finanziell engagieren. Wir wissen jedoch heute, dass die Versprechen, welche die internationale Gemeinschaft während der Tokio-Konferenz gegeben hat, zum größten Teil noch nicht eingelöst worden sind. Vielleicht auch, weil heute auf der internationalen Bühne andere Themen im Brennpunkt stehen. Afghanistan riskiert wieder das Vergessen.
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-- Die internationale Gemeinschaft hatte auf der Geberkonferenz in Tokio im Januar 2002 rund 4,5 Milliarden US-Dollar für einen Zeitraum von fünf Jahren versprochen. Von den 1,8 Milliarden US-Dollar, die für 2002 zugesagt wurden, sind nicht einmal die Hälfte ausgezahlt worden. Dies bedeutet u.a., dass humanitäre Bedürfnisse der Bevölkerung nicht gedeckt werden können.Â
ÄRZTE OHNE GRENZEN, Nov. 02
>Nice weekend,
>Zardoz
Same, same.
Allerdings muß ich morgen erst mal malochen. Extrem früh raus, deshalb muß ich mich jetzt auch verabschieden. Sorry!
P.S.: Nicht mißverstehen. Ich trauere der Taliban-Regierung keine Träne nach. Doch die entscheidenen Sätze waren:
"Wie kann man Demokratie und Freiheit erreichen -so dies denn wirklich die Ziele wären- wenn man dafür immer und immer wieder solchen"Monster" hilfreich zur"Seite steht"?
Würde man u. a. mal beginnen damit aufzuhören, würde sich langfristig vielleicht wirklich was zum Besseren ändern. So es denn gewollt wäre."
Subjektiv gesehen:-)

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