- im schatten des irak-krieges - orwell, 11.04.2003, 20:06
- @ Orwell: Anti-Zionismus in Amerika - stocksorcerer, 11.04.2003, 23:10
@ Orwell: Anti-Zionismus in Amerika
-->Hallo orwell.
Prompt kam die Reaktion aus Tel Aviv: in New York (man höre und staune) mache sich Antizionismus breit. Erbost zeigte man sich nicht nur über diese Anzeige, sondern auch über amerikanische Politiker und Publizisten. Der demokratische Kongressabgeordnete James Moran sowie der ehemalige Präsidentschaftsbewerber Pat
Buchanan hatten"Amerikas Zionisten in der Bush-Regierung als die eigentlichen Kriegstreiber gegen den Irak" bezeichnet. Die"Washington Times" gar machte"tollwütige Israel-Unterstützer" für den Überfall auf den Irak
verantwortlich.
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Der letzte Text von Buchanan von vor drei Tagen oder so war auch klasse.
Im übrigen überrascht mich das nicht, dass jetzt über Anti-Zionismus geklagt wird. Intellektuelle Kreise an Universitäten haben längst erkannt, dass die US-Administration durch ihre Absprachen (und Zugeständnissen) mit den zahlreichen Lobbygruppen wie der AIPAC aber auch der"offenen Kirchenbewegung" scheibchenweise das Ansehen der USA in der Welt verspielt haben und gleichzeitig auch die Verfassung unterminieren. In Boards, auf denen Amerikaner sich tummeln, rüstet man sich für einen Rundumschlag. Wenn es gelingt, die Bewegung bis in die Wurzeln der Gesellschaft zu tragen, könnte das der größte Befreiungsschlag in der amerikanischen Geschichte werden. Was dort zu Fall gebracht werden könnte, kann man sich als außenstehender Europäer vermutlich gar nicht vergegenwärtigen.
Deshalb wird - schätze ich - auch so wahninnig resolut seitens der Exekutive durchgegriffen. Ich möchte ja gerne einmal die Vorbereitung der Einsatzkräfte verfolgen, wie sie für ihren Job"eingeschworen" und psychisch gedrillt werden, um dann mit Hartgummigeschossen gegen friedliche Demonstranten vorzugehen.
Ich drücke den Leuten da drüben in jedem Fall beide Daumen. Sie riskieren wirklich alles, ihren Leumund, ihren Job, ihren Freundeskreis - sogar ihr Leben - beim vermutlich letzten Kampf gegen den Polizeistaat und gegen die vorgeschalteten Lobbygruppen, die mit ihrem Einfluß mittlerweile mindestens für eine halbseitige Lähmung der Politik der US-Administration sorgen und die Außenpolitik Amerikas nachhaltig mitbestimmen.
Und darin liegt auch eigentlich die einzige Chance. Ich glaube nicht, dass ein möglicher Wahlsieg der Demokraten in 2004 zwangsläufig eine andere, bessere Politik bringen muß.
winkääää
stocksorcerer

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