- @Frank - eine kleine Frage - Toby0909, 12.04.2003, 11:16
- Re: @Frank - eine kleine Frage - MC Muffin, 12.04.2003, 12:39
- Re: Was ist Deflation? - dottore, 13.04.2003, 19:08
- Re: Was ist Deflation? - zucchero, 13.04.2003, 20:17
- Re: Was ist Deflation? - dottore, 13.04.2003, 20:50
- Re: Was ist Deflation? - zucchero, 13.04.2003, 20:17
- Re: Was ist Deflation? - dottore, 13.04.2003, 19:08
- Re: @Frank - eine kleine Frage - Frank, 12.04.2003, 20:54
- ich freu mich drauf:) owT - Toby0909, 13.04.2003, 07:38
- Re: @Frank - eine kleine Frage - MC Muffin, 12.04.2003, 12:39
Re: Was ist Deflation?
-->> Habe ich Sie richtig verstanden, dass Deflation aus einer Überschuldungssituation entsteht?
Ja, ausschließlich.
>Bei dem privaten Schuldner kann ich Ihre Beispiele nachvollziehen. Beim größten Schuldner, dem Staat, kann ich gedanklich die Brücke nicht schlagen. Der Staat zediert doch seine Schulden. (Telekom, UMTS etc).
Schulden lassen sich nicht zedieren (nur mit Gläubigerzustimmung). Verkäufe von Telekom und UMTS waren Einnahmenbeschaffungsmaßnahmen. Würde der Staat heute seine 46 % oder so verbliebenen Anteile an der Telekom am freien Markt veräußern würde er vielleicht noch 3 bis 4 Euro pro Stück erlösen - das ist Deflation (nur noch Bruchteile dessen, was er in den ersten 3 Tranchen, damals in der Hausse, erlöste). Die UMTS-Nummer liefe heute auch nicht mehr. Die Lizenzen sind fast wertlos. Neue Lizenzen wäre nur unter Hohnlachen der T-Unternehmen zu verschenken. Das ist Deflation.
>Haben Sie ein Modell, wie sich Staatsschulden und Deflation bedingen?
Diese Deflation müsste und könnte sich nur auf Staats-Aktiva beziehen. Also - wieviel würde Eichel HEUTE für T-Aktien und weitere Lizenzen erlösen?
Das tut er natürlich nicht, da der Staat nicht verkaufen muss, da er das Steuermonopol hat und entsprechend für Einnahmen sorgen kann. Tut er das (Steuererhöhung), nimmt er dem gesamten Markt (vorübergehend) Nachfrage (die geht in jene Bereiche, die der Staat nachfragt und es dauert, bis diese Nachfrage dann endlich wieder als Einkommen bei den Bürgern ankommt, bei denen sie zunächst weggesteuert wurde, falls sie überhaupt noch ein Mal dorthin kommt), die Besteuerten haben weniger Geld zum Ausgeben für die Dinge, die sie sich sonst gekauft hätten. Dort fallen dann die Preise - es sei denn die Käufer ersetzen die Steuern durch zusätzliche Privatverschuldung, mit deren Hilfe sie das nachfragen, was sie ohne Steuererhöhung in gleicher Menge (!) auch nachgefragt hätten.
Gekauft wird immer nur auf bzw. mit Kredit. NIE mit Geld, da unsere Geld, definiert als GZ bzw. auf GZ lautende Guthaben immer ein Kreditderivat ist, also ohne vorangegangene Kreditierung / Verschuldung überhaupt nicht in Erscheinung treten könnte. Geld"als solches" gibt es ganz einfach nicht. Die Notenbank hätte ohne Schulden nichts (!), was sie gegen die ZB-Steuer (sog."Leitzins" o.ä.) in"ZB-Geld" verwandeln könnte.
Gruß!

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