- Die Sowjetsystem hat Marx ganz gut verstanden; - und damit Schiffbruch erlitten! - Galiani, 13.04.2003, 22:12
- Markus Wolf zum Thema - HB, 13.04.2003, 22:56
- Re: Markus Wolf`s letzte Worte? - Inventor, 14.04.2003, 00:36
- Ja, das waren seine letzten Worte... - HB, 14.04.2003, 00:54
- Re: Ja, das waren seine letzten Worte...na hoffentlich - Inventor, 14.04.2003, 03:28
- M.W.:ein opportunistisches Schwein, das seine Taten relativiert und sonst nichts - Ventura, 14.04.2003, 15:41
- Ja, das waren seine letzten Worte... - HB, 14.04.2003, 00:54
- Mein Vater hat mich gelehrt: Mit Gläubigen über ihre Religion zu diskutieren ist - Galiani, 14.04.2003, 10:32
- Re: Markus Wolf`s letzte Worte? - Inventor, 14.04.2003, 00:36
- Endlich, vielen Dank! Abgesehen davon, dass es im real existierendem Kommunismus - Ventura, 13.04.2003, 23:00
- Die Konsequenz daraus... - silvereagle, 13.04.2003, 23:32
- Re: Die Konsequenz daraus... - Dieter, 13.04.2003, 23:41
- Re: Danke Dieter! Das ist wirklich die Essenz. Aber es kommt wie von mir befürch - Luigi, 14.04.2003, 00:56
- Sehr unwahrscheinlich - Miesespeter, 14.04.2003, 01:08
- Re: Share-Holder-Value ;-) Darunter verstehe ich eben diesen ganzen - Luigi, 14.04.2003, 01:33
- Re: PS: ShareholdeValue ist für mich vergleichbar wie alte Fußball-Trainer-Aussa - Luigi, 14.04.2003, 10:53
- Controller = sozialistische Planer - Miesespeter, 14.04.2003, 12:41
- Re: PS: ShareholdeValue ist für mich vergleichbar wie alte Fußball-Trainer-Aussa - Luigi, 14.04.2003, 10:53
- Re: Share-Holder-Value ;-) Darunter verstehe ich eben diesen ganzen - Luigi, 14.04.2003, 01:33
- Sehr unwahrscheinlich - Miesespeter, 14.04.2003, 01:08
- Re: Die Konsequenz daraus... Das shareholer Value Konzept IST ja schiefgegangen! (owT) - Galiani, 14.04.2003, 10:11
- Re: Danke Dieter! Das ist wirklich die Essenz. Aber es kommt wie von mir befürch - Luigi, 14.04.2003, 00:56
- Der fehlende kapitalistische Uebermensch - Miesespeter, 14.04.2003, 00:34
- Re: Die Konsequenz daraus... @silvereagle: Bin, wie üblich, ganz Deiner Meinung (owT) - Galiani, 14.04.2003, 10:08
- Re: Die Konsequenz daraus... - Dieter, 13.04.2003, 23:41
- Die Sowjetsystem hat Marx ganz gut verstanden; - und damit Schiffbruch erlitten! - Dieter, 13.04.2003, 23:35
- Hallo Dieter! In der Tat hat mich Deine Bemerkung zu meinem Posting veranlaßt! (owT) - Galiani, 14.04.2003, 10:03
- Re: Die Sowjetsystem hat Marx ganz gut verst....ach ja, das ist ja das neueste - caasa, 13.04.2003, 23:37
- Dreigroschenpsychologie - Miesespeter, 14.04.2003, 00:20
- Dem habe ich - als Antwort auf caasa - nichts hinzuzufügen! (owT) - Galiani, 14.04.2003, 10:01
- Re: Dreigroschenpsychologie - caasa, 14.04.2003, 17:25
- @caasa - silvereagle, 14.04.2003, 20:36
- Re: @caasa - @silvereagle - caasa, 15.04.2003, 00:14
- Nochmal langsam zum Mitlesen - Miesespeter, 15.04.2003, 00:32
- @silvereagle - caasa, 15.04.2003, 15:47
- worauf beziehst Du diese Kritik? - silvereagle, 15.04.2003, 16:04
- Re: worauf beziehst Du diese Kritik? - caasa, 15.04.2003, 22:11
- Beleidigungen und Pamphletismus - Miesespeter, 15.04.2003, 16:37
- Re: Beleidigungen und Pamphletismus @Miesespeter - caasa, 16.04.2003, 20:52
- Mein Schattenkabinett - Miesespeter, 16.04.2003, 22:59
- Re: Mein Schattenkabinett - caasa, 17.04.2003, 09:29
- Mein Schattenkabinett - Miesespeter, 16.04.2003, 22:59
- Re: Beleidigungen und Pamphletismus @Miesespeter - caasa, 16.04.2003, 20:52
- worauf beziehst Du diese Kritik? - silvereagle, 15.04.2003, 16:04
- Re: Nochmal langsam zum Mitlesen @miesepeter - caasa, 15.04.2003, 23:02
- @silvereagle - caasa, 15.04.2003, 15:47
- Nochmal langsam zum Mitlesen - Miesespeter, 15.04.2003, 00:32
- Re: @caasa - @silvereagle - caasa, 15.04.2003, 00:14
- @caasa - silvereagle, 14.04.2003, 20:36
- Dreigroschenpsychologie - Miesespeter, 14.04.2003, 00:20
- Re: Die Sowjetsystem hat Marx ganz gut verstanden; - Galiani - nereus, 13.04.2003, 23:48
- Re: Das Sowjetsystem hat Marx ganz gut verstanden; - Galiani... Hallo nereus - Galiani, 14.04.2003, 09:58
- Re: Das Sowjetsystem hat Marx ganz gut verstanden; - Galiani, Hallo zurück! ;-) - nereus, 14.04.2003, 11:02
- Re: Das Sowjetsystem... / @nereus - - Elli -, 14.04.2003, 11:52
- Re: Das Sowjetsystem hat Marx ganz gut verstanden; - Galiani, Hallo zurück! ;-) - nereus, 14.04.2003, 11:02
- Re: Tassie comes lately, hopefully not too late - nereus - Tassie Devil, 16.04.2003, 00:13
- Re: Das Sowjetsystem hat Marx ganz gut verstanden; - Galiani... Hallo nereus - Galiani, 14.04.2003, 09:58
- Geil auf Geld - Nepomuk, 14.04.2003, 00:32
- * LOL * Du hast die Fehler in unser System treffend beschrieben!!! Danke (owT) - t-bull, 14.04.2003, 10:42
- Markus Wolf zum Thema - HB, 13.04.2003, 22:56
Markus Wolf zum Thema
-->Markus Wolf schreibt in"Spionagechef im geheimen Krieg" darüber:
..........................................................................
Was bleibt von unseren Idealen, was von den Mühen, den
Sozialismus Wirklichkeit werden zu lassen? Wir glaubten, den
Ideen treu zu folgen, die Marx und Engels im Kommunistischen
Manifest formuliert hatten; wir glaubten, an einer Gesellschaft
mitzuwirken, in der die großen Ideale der Französischen
Revolution mehr Lebenskraft besäßen als im kapitalistischen
System. Wir sind gescheitert - aber nicht, weil wir zuviel
Sozialismus praktizierten, sondern zuwenig. Das ist meine feste
Überzeugung, so, wie es meine Überzeugung ist, daß die unter
Stalin begangenen Verbrechen nicht Verbrechen des
Kommunismus, sondern Verbrechen am Kommunismus waren.
Mein Weg zur sozialistischen Bewegung begann zu einer
Zeit, als unter Stalin der Begriff der Freiheit des einzelnen
bereits der bedingungslosen Unterordnung unter die
Parteidoktrin geopfert war, dem bedingungslosen Gehorsam, der
sich letztlich in nichts vom Kadavergehorsam des
Obrigkeitsstaates unterschied, zu einer Zeit, als Ideale von
zynischen Machtinhabern mißbraucht wurden, um eine
disziplinierte Gesellschaft zu manipulieren.
Die Realität in der Gesellschaft der DDR hatte mit
Demokratie und Sozialismus zunehmend wenig zu tun, und
daran ist diese Gesellschaft erstickt und ihr System zerbrochen.
Ohne Demokratie als unerläßliche Prämisse aber mußte unsere
Gesellschaft in einem Vergleich mit der pluralistischen
Demokratie eines entwickelten kapitalistischen Landes den
kürzeren ziehen. Die größere soziale Sicherheit allein konnte die
fehlende Reisefreiheit und das ständige Reglementieren freier
Meinungsäußerung nicht aufwiegen.
Für viele meiner La ndsleute hat die strahlende Fassade des
Westens mehr versprochen, als sie halten konnte. Viele müssen
erkennen, daß manche Menschenrechte in der DDR größer
geschrieben wurden. Das Recht auf Arbeit und das auf eine
bezahlbare Wohnung werden in dem Maße wertgeschätzt, in
dem sie verlorengehen. Die Entsolidarisierung in der
Gesellschaft wird als schwerwiegender Verlust empfunden.
Man mag einwenden, daß eine Kritik an den demokratischen
oder undemokratischen Verhältnissen im Kapitalismus nicht
anhand der Meßlatte eines sozialistischen Ideals vorgenommen
werden dürfe. So richtig das ist, kann ich darauf nur erwidern,
daß ich mich genausowenig wie andere damit abfinden kann, ein
Gesellschaftssystem zu akzeptieren, in dem seit Jahrzehnten die
Reichen unbestritten immer reicher und die Armen immer ärmer
werden. Sollen die Menschen sich auf Dauer mit einem
Zivilisationsmodell zufriedengeben, das dadurch charakterisiert
werden kann, daß alles unter dem Diktat des Besitzes steht?
Die Macht des Geldes übt nicht weniger Gewalt aus als die
Macht des Staates. Sie wirkt weniger vordergründig, ist aber
nicht weniger brutal. Wenn Machtmißbrauch wie im »realen
Sozialismus« mit der Manipulation eines Ideals beginnt, so wird
im Kapitalismus das Ideal von der individuellen Freiheit im
Interesse der Macht des Geldes und zum Schaden für die
Mehrheit der Gesellschaft mißbraucht. Nicht nur ich empfinde
großes Unbehagen angesichts einer Politik, die keine
Zukunftsvisionen anzubieten hat und sich auf das Erhalten des
Bestehenden zurückzie ht. Eine diffuse Angst vor der Zukunft ist
vielerorts zu spüren, und sie rührt daher, daß unser
gegenwärtiges Gesellschaftssystem die großen Probleme, vor
denen die Menschheit steht, nicht zu lösen vermag, sondern
immer neue und größere Probleme erzeugt.
Manchmal werde ich gefragt, welchen Rat und welche
Erfahrung ich meinen zehn Enkeln mit auf den Weg geben kann.
Ihnen reiche ich die Lebensmaxime meines Vaters über die
Zivilcourage weiter. Für einen jungen Menschen ist nichts
wichtiger, als sich eine eigene Meinung zu bilden. Kaum
weniger wichtig scheint mir jedoch der Mut, diese Meinung
auch zu vertreten, selbst wenn dies mit Unannehmlichkeiten
verbunden ist. Aus meiner Erfahrung möchte ich ihnen auch
nahelegen, die Meinung anderer unbedingt zu respektieren und
niemals zu versuchen, anderen die eigene Meinung mit Gewalt
aufzuzwingen.
Ich weiß nicht, wie viele junge Menschen heute von einer
gerechteren Welt träumen. Utopien - da pflichte ich Elmar
Schmähling bei - werden gebraucht, sie lassen sich nicht
einfach außer Kraft setzen. Ohne das weitere Suchen nach einer
Alternative müßten wir zusehen, wie unser Planet schleichend
oder mit einem Knall zerstört wird. Ich habe die Hoffnung nicht
aufgegeben, daß auch künftig Idealisten eine
Gesellschaftsordnung anstreben werden, in der Freiheit,
Gleichheit und Brüderlichkeit Wirklichkeit werden sollen. Ob
ihnen bei ihrem Weg der gute alte Marx noch eine Richtschnur
sein kann, das müssen sie selbst prüfen und herausfinden.
Unweit meiner Wohnung im Zentrum Berlins haben junge
Leute auf ein Marx-Engels-Denkmal die Worte aufgesprüht: Wir
sind unschuldig. Sie hatten recht. Der kalte Krieg ist zu Ende,
ein Modell des Sozialismus, dessen Beginn mit großen
Hoffnungen verbunden war, ist gescheitert, doch meine Ideale
habe ich nicht verloren. Die Worte der Sprayer drücken auch das
aus, was Jean Ziegler sagte, als er seinem Buch über die
Unsterblichkeit des Marxismus den Titel gab: A demain, Karl -
bis morgen, Karl.

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