- Zusammenstellung der Staatsschulden von CH/D/USA - chiron, 12.04.2003, 17:37
- Re: Zusammenstellung der Staatsschulden von CH/D/USA - Laui, 12.04.2003, 17:56
- Re: Zusammenstellung der Staatsschulden von CH/D/USA - chiron, 12.04.2003, 18:06
- Deutschland wird schlechter geredet als es ist!!!!!!!!! - Albrecht, 12.04.2003, 19:49
- Re: Deutschland wird schlechter geredet als es ist!!!!!!!!! - chiron, 12.04.2003, 22:33
- Deutschland wird schlechter geredet als es ist!!!!!!!!! - Albrecht, 12.04.2003, 20:16
- Re: Deutschland wird schlechter geredet als es war, aber die BRD hat fertig - Baldur der Ketzer, 12.04.2003, 22:29
- Re: D-Land wird fertig gemacht. Wenn nicht mit Reden, dann mit anderen Mitteln (owT) - Tempranillo, 12.04.2003, 23:55
- Bißchen Lob und bißchen Tadel - Turon, 13.04.2003, 02:05
- Die Politik und das Industriemanagement stellt die Weichen falsch - Albrecht, 13.04.2003, 09:07
- Die Politik und das Industriemanagement stellt die Weichen falsch - Albrecht, 13.04.2003, 09:08
- Re: Die Politik und das Industriemanagement stellt die Weichen falsch - Turon, 13.04.2003, 12:50
- Achtung Protektionismus - Miesespeter, 13.04.2003, 14:11
- Re: Die Politik und das Industriemanagement stellt die Weichen falsch - Turon, 13.04.2003, 12:50
- Re: Selbstbeweihraeucherung - Tassie Devil, 13.04.2003, 10:36
- @ Tassie - Turon, 13.04.2003, 13:01
- @ Tessi und Turon: Ist doch eh egal - stocksorcerer, 13.04.2003, 18:19
- @ Tassie - Turon, 13.04.2003, 13:01
- Ärger und Frust in Deutschland, meine persönliche Meinung mvT - Sascha, 14.04.2003, 03:04
- Re: Da BIPs nicht entsprechend stiegen, ist der Staatsbankrott logische Folge - dottore, 13.04.2003, 19:18
- Hallo Dottore - chiron, 13.04.2003, 22:07
- Re: Hallo Dottore / Formel für den Staatsbankrott...... - -- Elli --, 13.04.2003, 22:26
- Besten Dank, Elli (owT) - chiron, 13.04.2003, 23:03
- Re: Hallo Dottore / Formel für den Staatsbankrott...... - -- Elli --, 13.04.2003, 22:26
- Hallo Dottore - chiron, 13.04.2003, 22:07
- Re: Zusammenstellung der Staatsschulden von CH/D/USA - Laui, 12.04.2003, 17:56
Ärger und Frust in Deutschland, meine persönliche Meinung mvT
--> Hallo Albrecht!
Ich denke du hast in vielen Teilen Recht. Deutschland hat INSGESAMT wohl nicht schlechter gewirtschaftet als viele andere Staaten wenn man auch die von dir beschriebenen Sonderlasten mit einbezieht (Wiedervereinigung etc.).
Nur hilft es uns nichts wenn wir behaupten können, daß wir ohne die Wiedervereinigung heute finanziell genauso schlecht oder gut dastünden wie beispielsweise andere EU-Staaten.
Nicht das man mich mißversteht. Die Wiedervereinigung war teuer und wie man ein kommunistische-sozialistisches System darunter geführtes Land am besten in ein kapitalistisches System"hineintransformiert" war nicht wirklich bekannt. Dafür gab es keine Patentrezepte und man mußte versuchen was man als"am besten" einschätzte. Die Wiedervereinigung war im Gesamten auch positiv. Klar hat sie Unmengen Geld verschluckt und die Diskussion darüber was man hätte besser machen können und müssen und was man hätte vermeiden können und wo tatsächlich Geld verschwendet wurde muß erlaubt sein aber das sind alles"nur" finanzielle Dinge. Wichtig ist doch, daß Deutschland endlich wieder EIN Land wurde. Und das ist m.E. erst mal als höher einzustufen wie finanzielle Dinge.
Nur worauf ich hinaus will. Klar können wir sagen, daß wir angesichts der Wiedervereinigung noch relativ gut dastehen im Gegensatz zu anderen. Auch könnte man argumentieren: Wäre die Wiedervereinigung nicht gewesen so ginge es Deutschland heute durchaus evtl. (aber sehr wahrscheinlich) viel besser. Wir hätten wahrscheinlich weniger Arbeitslose, ein größeres Wirtschaftswachstum,...
Aber wir müssen es so sehen wie es ist. Durch die Wiedervereinigung sind wir zwangsläufig dem Staatsbankrott näher gekommen und die WV hat mitunter schwerwiegende strukturelle, konjunkturelle und finanzielle Probleme gebracht. Doch hätten wir dadurch die Wiedervereinigung sein lassen sollen? Das kann keiner ernsthaft behaupten. Und das Politiker Fehler gemacht haben ist klar. Fehler machen selbst Vorstandsvorsitzende in Unternehmungen obwohl sie häufig ein Hochschulstudium haben und man es von daher nicht unbedingt erwarten würde. Es bringt meines Erachtens daher nichts ewig auf"alten Fehlern" herumzuhacken die mal gemacht wurden. Sofern es um kriminelle Machenschaften geht müssen diese Leute natürlich"herangezogen" werden aber wenn Fehler gemacht wurden sollte man sie aufzeigen, nennen und darf kritisieren. Die Politik hat auch teilweise die Fehler zugegeben und alleine schon deswegen macht es keinen Sinn ewig die"alten Fehler" zu nennen die mal irgendwann gemacht wurden. Die Fehler wurden kritisiert, sind allgemein bekannt und sind in der Vergangenheit gemacht worden. Ändern können wir daran nichts mehr.
Bei der WV (=Wiedervereinigung) muß man unterscheiden:
[b]Positiv war: Die Wiedervereinigung hat Deutschland endlich wieder vereint. Das ist als sehr großer Erfolg einzustufen. Zumindest sehe ich es so.
Negativ war: Es sind die o.g. Probleme aufgekommen und Deutschland als gesamte Volkswirtschaft betrachtet ist dem Bankrott dadurch näher gekommen. Es gab hohe finanzielle Belastungen
Also hat auch die WV zwei Seiten. Es hat viel gekostet aber wir sind wieder EIN Staat. Jeder mag sich seine Meinung selbst bilden was er von der WV hält und ob für ihn die Vorteile größer sind als die Nachteile oder die Nachteile größer als die Vorteile. Jeder wird eine andere Meinung und Einstellung dazu haben da es jeden auf eine andere Weise berührt/tangiert. Ich jedenfalls sehe sie generell als richtig an für uns ALLE. Das der eine große Vorteile daraus zieht und andere vielleicht große Nachteile dadurch hatten dürfte auch klar sein. Das dabei viele Dinge schiefgelaufen sind ist wohl war. Doch läßt sich dies im Nachhinein auch oft leicht feststellen. Danach kommen immer die Argumentationen"Hätte man doch" oder"Das war doch klar, daß man es so nicht hätte machen dürfen" & Co.
Es ist wie beim Aktienmarkt. Heute behaupten plötzlich viele, daß es doch logisch und klar war, daß alles total überbewertet war und das es so weit runterkommen mußte. Aber damals haben genau die gleichen die das heute behaupten gesagt, daß eine Korrektur anstünde. Eine Zwischenkorrektur um 20 bis 40 Prozent nach unten mit nachfolgendem Aufwärtsimpuls und einem fortdauernden Hype der New Economy ist aber etwas anderes als ein Einbruch des Neuen Marktes um mehr als 95 Prozent. Heute wollen sie es alle gewußt haben doch die wenigsten haben es wirklich vorausgesehen. Nachher wird also fast immer alles so einfach und klar...
Ähnlich ist dies bei Entscheidungen die in der Politik, in der Wirtschaft oder auch im Privaten getroffen werden. Häufig - wenn auch nicht immer - war im Nachhinein alles so sonnenklar, einfach und logisch wie man es hätte"richtig" machen müssen. Auch bei der Wiedervereinigung hätte man es alles anders machen können oder müssen(?). Doch ist es m.E. nicht so einfach wie es oft behauptet wird.
Summa Summarum für die Poltik:
Richtig ist: Kritik üben wenn Fehler gemacht werden oder wurden um sie zukünftig möglichst zu vermeiden.
Falsch ist: Daran glauben, daß Politiker"hochheilige Weise" mit unendlichem Wissen sind die immer alles richtig machen und unfehlbar sind.
Fakt ist:
- Auch in der Wirtschaft und in Unternehmen werden Fehlentscheidungen getroffen (seien es Fehlinvestitionen oder Falscheinschätzungen einer Marktentwicklung oder das man einen Trend verpasst und in den Konkurs steuert). Es gibt also nicht nur leerstehende Parkhäuser die auf Staatsknete finanziert sind sondern auch Unternehmen die Produkte herstellen die dann keiner gekauft hat. Beides sind Fehlentscheidungen! Beides ist negativ! Beides muß kritisiert werden und es muß festgestellt werden inwieweit die Entscheidungsträger es"hätten wissen müssen", daß es eine Fehlinvestition ist. Aber auch hier gibt es wiederum gegensätzliche Meinungen. Zuviele sagen zu einfach"War doch klar, daß das eine Fehlinvestition wird". Ich sage dazu: Besser machen!
- Auch in der Wirtschaft gibt es schwarze Schafe (Kartelle, Vetternwirtschaft, Bestechung,...)
- Auch im"Privatbereich" gibt es schwarze Schafe (Abzocker, Lügner, Mörder, Vebrecher, Betrüger,...)
Es wäre nur zu naiv anzunehmen, es gäbe diese"schwarzen Koffer" und Korruption in der Politik nicht wenn selbst Vorstände mit Millionengehältern (Haffa & Co.) gewissermaßen Betrüger sind und es all diese Schweinereien von Esser bis zu Ron Sommer auch außerhalb der Politik gibt.
Das Korruption und Fehlentscheidungen in der Politik kritisiert werden müssen wie es hier oft im Forum geschieht ist korrekt und richtig!!! Denen muß man Druck machen und macht es auf gewisse Weise auch durch eine Bildung einer Volksmeinung.
Doch darf man nicht wirklich auf eine"heile Welt" hoffen in der alles super und in Ordnung ist und jeder nur das Beste für den anderen will. Wir leben in einer Welt da gibt es viele verschiedene Menschen. Die einen sind faul, die anderen fleißig, die einen groß, die anderen klein, die einen egoistisch, die anderen genau das Gegenteil, die einen wollen anderen helfen und sie unterstützen, die anderen sind Abzocker und Betrüger, die einen sind nur auf ihren eigenen Vorteil aus, andere sind arrogant, andere fürsorglich, andere intelligent, andere dumm, andere haben Glück und erreichen viel im Leben, andere verfolgt irgendwie das Pech und sie erreichen weniger, andere sind neidisch, andere wiederum gehen gerne auf's Fußballspiel am Wochenende, andere verstehen das nicht wie man so das Geld"rauswerfen" kann und kaufen sich lieber ein Eigenheim, andere finden es normal andere abzuzocken wenn sie"doch so dämlich sind" um drauf reinzufallen, andere wiederum sehen es als charakterschwach an, andere wiederum sehen Dinge als"normal" an die ein anderer schon als"kriminell" bezeichnen würde, andere sind gesetzestreu, andere sagen man muß gegen das gesetz sein wenn es"zu krass" ist, andere legen viel wert auf selbstverwirklichung, andere weniger, andere sind anhänglich, andere sind einzelkämpfer, die einen sehen ihr lebensziel in einer familie, die anderen in der eigenen firma, andere arbeiten gerne im büro, andere gerne im freien, andere trinken gerne bier, manche trinken gar kein bier, manche schaffen das abitur, manche die mittlere reife, manche leben gesund und sterben mit 45, manche rauchen wie ein schlot und sterben mit 96, manche lachen viel, manche weniger, manche lassen sich ausbeuten, manche beuten selbst aus, manche lieben den winter, manche den sommer,...
Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Bevor ich zu stark vom Thema abweiche möchte ich etwas festhalten. Jeder Mensch ist ein eigenes Wesen. Kein Mensch ist perfekt. Fehler machen viele Menschen. Manche sind boxdumm und erben viel, manche sind hyperintelligent und haben in ihrem Leben Pech und bringen es zu weniger und begehen Selbstmord, werden frustrierst oder gar kriminell weil sie Rache suchen"an der Gesellschaft". Jeder Mensch hat eigene Einstellungen, andere Hobbys, anderes Wissen, andere Ansichten, andere Wertvorstellungen. Dies führt dazu, daß es immer Menschen geben wird die sich bestechen lassen genauso wie es immer Menschen gibt die unbestechlich sind um ein einfaches Beispiel zu nennen.
Daraus schließe ich auch, daß ich nicht an die"heile Welt" glaube die sich viele wünschen und auch nicht der Auffassung bin, daß es sie einmal geben wird. Alleine schon weil Menschen unterschiedliche Eigenschaften haben was ihr Aussehen, ihre Schönheit, ihre Intelligenz und ihr Können oder ihren Charakter usw. angeht bringen es Menschen unterschiedlich weit in ihrem Leben und haben andere Ansichten davon"was sie erreichen wollen" oder was"ihre persönlichen Ziele" sind und wie man sie erreichen darf und kann. Dazu kommen unterschiedliche Startchancen (Vererbung, Land in dem man geboren ist, Vorurteile,...) als auch das persönliche Glück und Pech im Leben.
Dadurch, daß zwangsweise die einen mehr oder weniger haben als andere enstehen Dinge wie Neid, vielleicht bei denen die weniger haben manchmal Gefühle der Benachteiligung und bei denen die mehr haben manchmal vielleicht Gefühle, daß sie mehr können oder vielleicht das sie"was besseres sind" (was ja auch häufig vorkommt, aber eben nicht(!) immer so ist), sozusagen Arroganz.
Das alles sollen nur Beispiele sein. Jeder Mensch sieht etwas anderes als"gerecht" an. Für manche mag die totale Gerechtigkeit in einer Gesellschaft erst dann herrschen wenn jeder das gleiche bekommt, hat und erleben kann. Doch dann werden sich diejenigen die mehr können wiederum die Frage stellen:"Ich kann doch mehr als andere also will ich auch mehr".
Letztendlich wird es sowohl in der Bevölkerung, als auch in der Wirtschaft und Politik weiße als auch schwarze Schafe geben, engagierte Menschen als auch"verschleierte" Faulenzer (die nur so tun als wären sie fleißig), wissende als auch weniger wissende Menschen, Fehltentscheidungen als auch richtige Entscheidungen,...
Letztendlich wird in jeder Gesellschaft (auch wenn man am Anfang ALLE gleich stellt) eine Vermögens- und Einkommenskonzentration stattfinden. Die einen haben mehr als andere, die einen haben mehr Connections (Vitamin B) als die anderen und wissen daher vielleicht früher als andere über Veränderungen Bescheid und können dadurch wiederum für sich Vorteile erlangen.
--> Kurzum:
1. Es gibt keine vollständige Gerechtigkeit für alle!
2. Fehlentscheidungen und Fehlinvestitionen in der Politik, Wirtschaft und auch in anderen Bereichen gab es immer, gibt es heute und wird es in Zukunft auch geben.
3. Alle Menschen sind verschieden. Das ist gut (sonst wäre es doch zu monoton) aber bringt auch o.g. Probleme mit sich
4. Fehlentscheidungen in der Politik dürfen und müssen scharf kritistiert werden, schwarze Schafe auffindig gemacht werden und möglichst beseitigt werden aber wird man sie jemals alle finden? Es wird immer Menschen geben die mit"schwarzen Köfferchen" umherrennen, bestechlich sind oder anderweitige schlechte Eigenschaften mit sich bringen oder diese erst in entsprechender Position und mit entsprechendem Einfluß entwickeln.
5. Es gibt keine"heile Welt" in der sechs Milliarden (oder noch mehr) Menschen alle in Frieden und Nächstenliebe leben und sich subjetiv jeder"wohl" fühlt. Es wäre schön doch es bleibt LEIDER eine Utopie und ein Wunsch wenn man die Realität betrachtet und daraus diese Schlüsse zieht.
6. Schweinereien gab es ebenfalls immer, gibt es heute und wird es auch immer geben. Was wir tun können ist, daß es möglichst wenige sind.
7. Es gibt kein System das dauerhafte(!) Prosperität und fortwährenden technischen Fortschritt für alle bringt und das über Jahrhunderte und Jahrtausende hinweg.
8. Brutalität, Ausnutzung, bedenkliche moralische Einstellungen, Neid und letztendlich Mord und Totschlag und sogar Kriege wird es wohl immer geben.
Um zurückzukommen auf die Verschuldung.
Ist sie gut ist sie schlecht?
Die einen sehen sie als notwendig an da ohne sie viele Dinge vielleicht schon viel früher den Bach runter gegangen wären. Andere Menschen halten davon gar nichts und würden nie Schulden machen, andere vertreten die Meinung das kurzfristiges Schuldenmachen sinnvoll sein kann, andere wiederum sind hemmungslose Schuldenmacher, bedacht nur auf ihren eigenen Vorteil, daß sie wiedergewählt werden.
Die Verschuldung hat viele Ursachen. Vieles wurde (im Nachhinein gesehen) falsch gemacht, manches auch richtig. Manche schwierige Entscheidungen kann man mit dem besten Wissen nicht zwangsläufig nur"richtig" fällen.
Beispiel Börsenboom. Der Boom am Neuen Markt Anfang 2000 war extrem. Auf 5000, 6000, 7000, 8000, 9000 bis auf rund 9500 Punkte stieg der Nemax 50 damals. Keiner hätte wirklich wissen können wie weit es wirklich geht und ab wann es nach unten geht. Vielleicht wäre durch ein bestimmtes externes Ereignis die Psychologie schon vorher umgeschlagen und es wäre ab 8500 schon nach unten gegangen statt erst ab 9500. Vielleicht wäre dieses externe Ereignis ein Krieg gewesen der von einem einzigen Mann veranlasst wurde aber Millionen von Anlegern betroffen hätte.
--> Kurzum: Viele Dinge lassen sich nicht vorhersagen und man kann vieles einschätzen. Unternehmen schätzen durch Umfragen und Marktanalyse einen Markt für ein mögliches neues Produkt ein. Manche haben Glück, manche Pech. Wer damals während der 80er-Jahre eine Schreibmaschinenfabrik hatte die gut lief und nicht bemerkte, daß der PC seinen Siegeszug angetreten hatte, hätte noch so gute Schreibmaschinen herstellen können aber wäre wohl trotzdem Pleite gegangen wenn er nicht rechtzeitig REagiert hätte auf das andere Umfeld.
Menschen machen Fehler, Ziel muß es sein Fehler zu vermeiden und einzudämmen. Das geschieht u.a. durch konstruktive oder offene Kritik und Aufdeckung von Fehlern. Doch unfehlbar wird der Mensch nie sein genausowenig wie ein Politiker immer alle gegensätzlichen Interessen befriedigen kann. Es wird immer Zwischenlösungen geben die mal besser und mal schlechter sind wenn man sie auf sich selbst bezieht in der Politik. Manchmal erwischt es einen, manchmal geht der Kelch an einem vorüber.
Für alle die sich gerne über unseren Staat oder unsere Politiker ärgern (inklusive mir selbst). Das man sich über unseren Staat gerne ärgert ist normal und auch berechtigt. Es ist wichtig und richtig. Dadurch wachen manche vielleicht auf und in Zukunft werden Entscheidungen in der Politik vielleicht besser und/oder"richtiger" getroffen. Doch wenn man sich zuviel(!) darüber aufregt und ärgert wird man frustriert. Zumindest geht es mir so. Ich habe daher davon Abstand genommen eine"heile Welt zu schaffen in der alles in Ordnung ist". Die wird es nicht geben. Wenn wir unsere Politiker kritisieren können wir dadurch manches bewegen aber irgendwo ist ein Punkt an dem bringt mehr und mehr und mehr Kritik keinen oder kaum einen Effekt mehr. Dann redet man wie gegen eine Wand oder will die Welt verbessern wo sie nicht mehr besser wird. Am besten ist es dann zu versuchen sich mit der"schlechten" Situation möglichst abzufinden.
--> Denn: Versuchen sich mit einer schlechten Situation gewissermaßen abzufinden ist besser als ewig festzustellen, daß etwas schlecht ist und man es nie ganz verbessern können wird. Dadurch wird man häufig nur frustiert und ärgert sich nur noch. Letztendlich leidet unsere Lebensfreude darunter und das dürfen wir nicht zulassen.
Mein Apell: Es stehen schwierige Zeiten bevor wenn wir uns die politischen Entwicklungen (vielleicht kommt doch der 3. Weltkrieg eines Tages) oder die möglichen wirtschaftlichen Entwicklungen (schlechte Konjunktur, hohe Staatsverschuldung, Demographieproblem für die Zukunft,...) anschauen. Doch wir müssen glaube ich versuchen - auch wenn es manchmal dann schwer fallen wird - uns mit der Situation abzufinden, daß unser Wohlstand auf die ein oder andere Weise sinken wird oder zumindest sehr wahrscheinlich sinken könnte.
Es gibt afrikanische und südamerikanische Ureinwohner die nicht wissen was ein Auto ist, die nicht wissen was ein Fernsehgerät ist, die heute noch total abgeschottet von der industrialisierten Welt leben und diese schlicht und einfach nicht kennen. Diese Menschen haben - aus unserer Sicht betrachtet - fast nichts. Sie haben ein Zelt, gehen täglich auf die Jagd und sterben mit 35. Dennoch sind viele von ihnen - was ihr subjetives Empfinden angeht - Forschern zufolge glücklicher als mancher Mensch der in unserer Gesellschaft lebt. Ich glaube den Forschern dies da ich glaube, daß der Mensch ein Gewöhnungswesen ist. Scheinbar gewöhnen sich die Menschen an ihre Umwelt. Eingeborene die nie etwas anderes gesehen haben, kennen das"andere" nicht und kennen nur ihre Umwelt. Sie finden sich damit ab und sind mit dem was sie haben glücklich.
<font color="#FF0000">Nach dem zweiten Weltkrieg waren die Menschen oft schon glücklich wenn sie etwas zu essen hatten oder wieder ein Dach über dem Kopf hatten und wenn die Bude noch so klein war, heute sind die Menschen oft todunglücklich wenn sie nicht mehr in Urlaub gehen können oder mal nicht in die Disco am Wochenende.</font>
Hört sich brutal und krass an - ich weiß - ist aber häufig einfach so. Man gewöhnt sich allzu leicht an die schönen Dinge des Lebens. In unserer heutigen Welt werden durch Werbung, technischen Fortschritt und durch den Gesellschaftsdruck künstlich immer mehr und mehr Bedürfnisse bei uns regelrecht"erzeugt". Immer mehr Dinge brauchen wir oder wollen wir haben weil es die Werbung suggeriert, weil fast alle anderen es auch haben usw.
Ich glaube wir stehen vor einer Wende. Der persönliche materielle Wohlstand wird weiter sinken. Die Steuern werden noch höher (unser Staat ist einfach über kurz oder lang pleite), die Arbeitswelt noch grausamer (hektischer, stressiger, noch höhere Anforderungen, nicht zuletzt durch den technischen Fortschritt und die Wegrationalisierung der einfachen, manuellen, körperlichen Jobs),... Ich glaube problematisch wird es dann wenn wir erkennen, daß wir unseren Stand nicht halten können. Derzeit habe ich den Eindruck, daß viele Menschen mit Gewalt noch versurchen irgendwie ihren"alten Stand" zu halten. Sie arbeiten mehr, lassen mehr über sich ergehen, machen Überstunden, lassen sich ausbeuten, zahlen höhere Steuern, bilden sich weiter, sparen da und hier mal einen Euro. Noch können die meisten ihren Stand dadurch halten doch bald wir m.E. das große Erwachen kommen wenn die Mehrheit definitiv nicht mehr in der Lage sein wird ihren Stand zu halten sondern selbst durch Mehrarbeit und Überstunden und alle Gegenmaßnahmen der Wohlstandsverlust nicht mehr aufzuhalten ist. Der Mensch ist häufig ein Besitzstandswahrer. Es ist verständlich, daß Menschen versuchen zu halten was sie erreicht haben oder erlebt haben und daran nicht und in keinster Weise gerne abrücken wollen. Sie versuchen häufig mit vielen Mitteln ihren Stand zu halten. Doch werden sie es auf Dauer vermutlich nicht können!
Letztendlich wird DERJENIGE das beste und glücklichste Leben führen der sich am schnellsten damit abfinden wird, daß die schönen Zeiten vorbei sind wenn es auch mal - was m.E. völlig normal ist - auch mal bergab geht und der"Zenit" überschritten ist. Derjenige der sich am besten damit abfinden können wird das es nicht nur immer bergauf gehen kann und nun vielleicht für Jahre oder Jarzehnte auch mal bergab gehen kann wird am glücklichsten sein. Denn er (oder sie) wird am wenigsten dem"alten Wohlstand" nachtrauern. Denn derjenige der sich am schnellsten damit abfindet wird seinen Spaß am Leben und seine Lebensfreude weitgehend erhalten können während die anderen ewig den"beautiful old times" nachtrauern werden und in Frust und Ärger versinken.
Frust und Ärger frißt Lebensfreude wenn man es übertreibt. Ärgern tut sich jeder mal und das ist normal doch wie ich oben geschrieben habe: Sollte es tatsächlich bergab gehen mit unserem Staat und vielleicht die Welt wieder in einen Krieg gerissen werden dann wird der am besten Leben der damit am ehesten klar kommt und sich vom vergangenen lösen können wird. Pensionäre, Rentner, Arbeitnehmer, Kinder, Familien, Studenten. Fast alle werden wir auf Teile des Wohlstand verzichten müssen. Und irgendwann stellen wir fest, daß Dinge die wir früher vielleicht gar nicht mehr bemerkt haben weil sie für uns zu selbstverständlich geworden sind uns wieder"glücklich" machen. Das materielle Denken wird nebenbei sogar zurückgehen und viele Menschen sich wieder auf andere schöne Dinge des Lebens konzentrieren als nur materielle Dinge.
<font color="#FF0000">Das glücklichste Leben wird derjenige führen der sich am ehesten mit dem Wohlstandsverlust ABFINDEN wird. Wir müssen und können durch unsere Kritik an den Politikern versuchen den Verlust unseres Wohlstandes zu bremsen doch wenn wir es nicht schaffen dann dürfen wir nicht in Frust und Ärger versinken sondern müssen nach vorne schauen und das beste aus der Situation - die dann jeweils herrscht - machen.</font>
P.S.: Ich weiß, ich bin stark vom eigentlichen Thema abgewichen, aber ich mußte das einfach mal so schreiben wie ich es sehe.
P.P.S.: (an meinen Vater Euklid): Ich weiß, daß dich unsere Politiker & Staat oft nerven. Ich sehe es an deinen vielen Postings über diese Themen. Ich gebe dir in vielen Punkten durchaus Recht und es ist gut, daß du es kritisierst und beim Namen nennst. Doch vieles kannst du nicht ändern und versuche zumindest das was du nicht ändern kannst"wegzublenden" oder dich"möglichst damit abzufinden". Ich verstehe, daß du deinem Ärger gerne Luft machst doch versuche wirklich es einfach mal irgendwie wegzuschieben. Ich könnte mich auch über sooo viele Dinge aufregen die in diesem Land meiner Meinung nach falsch laufen aber bei vielen Dingen denke ich einfach"Laß gut sein" denn sonst würde ich mich bloß noch ärgern und es würde auf die eigene Psyche gehen. Deshalb: Weniger ist manchmal mehr! [img][/img]
Viele Grüße
Sascha

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