- Was Marx am Sowjetsystem kritisiert hätte 10) - Wal Buchenberg, 14.04.2003, 07:27
- Re: Was Marx am Sowjetsystem kritisiert hätte... Ach, Wal! Wieder falsch! - Galiani, 14.04.2003, 10:47
- Re: Was Marx am Sowjetsystem kritisiert hätte... Ach, Wal! Wieder falsch! - Dimi, 14.04.2003, 11:31
- **LOL*** - Also: Nicht einmal ein Fahrrad!? Gruß G. (owT) - Galiani, 14.04.2003, 13:29
- Re: Mercedes 600 für alle? Warum nicht? - Wal Buchenberg, 14.04.2003, 11:32
- Re: Mercedes 600 für alle? Warum nicht? Bin froh, noch nicht beim Friseur... - Baldur der Ketzer, 14.04.2003, 11:47
- Vielleicht hat Wal ein bißchen übertrieben, aber in einem Punkt hat er Recht... - JN++, 14.04.2003, 12:52
- Hallo Baldur! - **LOL** Übrigens: Grüße vom Planeten Sirius ;-) (owT) - Galiani, 14.04.2003, 13:25
- Warum eigentlich nicht? - silvereagle, 14.04.2003, 12:23
- Re: Warum eigentlich nicht?... RICHTIG! Wal übersieht d. Knappheit d Ressourcen (owT) - Galiani, 14.04.2003, 13:23
- Re: Mercedes 600 für alle? Warum nicht? Bin froh, noch nicht beim Friseur... - Baldur der Ketzer, 14.04.2003, 11:47
- Re: Was Marx am Sowjetsystem kritisiert hätte... Ach, Wal! Wieder falsch! - Dimi, 14.04.2003, 11:31
- Zum Raetesystem - Miesespeter, 14.04.2003, 12:26
- Zusatz: The Tyranny of democracy - Miesespeter, 14.04.2003, 12:54
- Re: Schöner Text, in der Tat - dottore, 14.04.2003, 13:55
- Re: Schöner Text, in der Tat - ne Frage, dottore - nereus, 14.04.2003, 14:10
- Re: Schöner Text, in der Tat - ne Frage, dottore - dottore, 14.04.2003, 14:38
- Re: Schöner Text, in der Tat - ne Frage, dottore - nereus, 14.04.2003, 16:23
- Re: Schöner Text, in der Tat - ne Frage, dottore - dottore, 14.04.2003, 20:28
- Re: Schöner Text, in der Tat - ne Frage, dottore - nereus, 14.04.2003, 16:23
- Re: Schöner Text, in der Tat - ne Frage, dottore - dottore, 14.04.2003, 14:38
- Nicht 'individual sovereignty' aber more individual sovereignty! - Miesespeter, 14.04.2003, 14:59
- Re: Schöner Text, in der Tat - silvereagle, 14.04.2003, 17:22
- Re: Schöner Text, in der Tat - ne Frage, dottore - nereus, 14.04.2003, 14:10
- Re: Schöner Text, in der Tat - dottore, 14.04.2003, 13:55
- ganz richtig - silvereagle, 14.04.2003, 13:06
- Zusatz: The Tyranny of democracy - Miesespeter, 14.04.2003, 12:54
- Fuer Wal: beginnen wir die Mitbestimmung doch bei den Steuern! - Miesespeter, 14.04.2003, 15:36
- Re: beginnen wir die Mitbestimmung doch bei den Steuern! Ich bin dabei - Wal Buchenberg, 14.04.2003, 16:25
- Konsens ist also moeglich - Miesespeter, 14.04.2003, 17:21
- Re: beginnen wir die Mitbestimmung doch bei den Steuern! Ich bin dabei - Wal Buchenberg, 14.04.2003, 16:25
- Re: Was Marx am Sowjetsystem kritisiert hätte... Ach, Wal! Wieder falsch! - Galiani, 14.04.2003, 10:47
Re: Schöner Text, in der Tat
-->Hi,
das klassisch-libertäre Denken ist bestens dargestellt. Nur leider gibt es die offene Flanke der"individual rights" (property rights):
Wer oder was soll sie sichern?
Freiheit"als solche" ist nicht definierbar. Freiheit ist immer Freiheit von etwas.
Wer oder was setzt die einstimmigen Entscheidungen durch?
Sind ohnehin aller derselben Meinung, bedarf es keiner Abstimmung. Insofern ist die einstimmige Entscheidung ein Denkfehler, sofern sie sich in ihrer Auswirkung gegen ein Mitglied der Gemeinschaft richtet. Dann kann es keine einstimmige Entscheidung geben.
Das Modell kann also nur bedeuten, dass sich die Entscheidung gegen etwas oder jemanden richtet, das oder der außerhalb der Gemeinschaft steht.
Dann müssten alle in der Gemeinschaft auch gleichermaßen an den Aufwendungen zur Erreichung des außerhalb der Gemeinschaft anvisierten Zieles teilnehmen. Dies ist schon aufgrund der unterschiedlichen Alters- und Geschlechtsstruktur einer Gemeinschaft nicht möglich.
Deshalb gab es in der Geschichte zwar immer wieder Versuche, diese Einstimmigkeit zu erreichen (antike Demokratien), allerdings waren dann nicht sämtliche Mitglieder der Gemeinschaft abstimmungsberechtigt (Antike: Nur Oberschicht, Leute ab einem bestimmten Alter usw.).
In der Schweiz waren die Frauen nicht etwa vom Wahlrecht ausgeschlossen, weil sie Frauen waren, sondern weil die wichtigste Entscheidung, nämlich die über Krieg und Frieden (Entscheidung richtet sich nach"außen") in der Hand der Männer bleiben sollte.
Heute ist das"demokratische Prinzip" längst völlig pervertiert. Jedes"Sozialsystem" basiert auf erzwungener Umverteilung (von wenigen hin zu vielen) und wird deshalb immer eine Mehrheit finden.
Jegliche Majorisierung ist in der Tat zynisch. Es lässt sich aber niemals eine"Gemeinschaft" finden, in der nicht mit Majorisierung gearbeitet wird - außer (definitionsgemäß) bei Zweiergemeinschaften. Finden sie keinen Konsens, lösen sie sich auf. Sobald ein Dritter hinzustößt, beginnt schon die Gefahr der Majorisierung, der sich der von der Majorisierung Bedrohte nur entziehen kann, indem er die Gemeinschaft verlässt.
Sobald es um die Gemeinschaft betreffende Entscheidungen geht, kommt es auf Dauer in einem Einstimmigkeitsmodell immer zur Auflösung der Gemeinschaft bzw. deren laufender Verkleinerung, so dass am Ende wieder einzelne Individuen stehen.
In der früheren Geschichte bestand die Möglichkeit, die jeweilige Gemeinschaft bei drohender Majorisierung zu verlassen (Wegzug, Auswanderung, sehr instruktiv auch die"Frontenwechsel" von Feldherren wie Alkibiades etc.). Dies ist heute nicht mehr gegeben (wg. inzwischen erfolgtem Bevölkerungszuwachs) bzw. der Einzelne fällt in die nächste Gemeinschaft mit ebenfalls dort drohender Majorisierung.
Eine hübsche akademische Übung also, die nur leider nirgends wohin führt. Die"individual sovereignty" ist nur zu erreichen, indem sich jeder einzelne in eine unauffindbare Einsiedelei zurückzieht.
Gruß!

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