- Streit um die Kriegsbeute im Irak - Wal Buchenberg, 15.04.2003, 08:44
- Klasse Kommentare - stocksorcerer, 15.04.2003, 09:13
- Re: Antikriegsproteste in den USA gehen weiter... - Wal Buchenberg, 15.04.2003, 09:41
- Eigentlich schade, daß Äthiopien weder Kunstschätze noch Ã-l, oder Giftgas hat - Turon, 15.04.2003, 11:58
- Klasse Kommentare - stocksorcerer, 15.04.2003, 09:13
Re: Antikriegsproteste in den USA gehen weiter...
-->Antikriegsproteste in den USA gehen weiter. Zunehmende Gewalt der Polizei
Während die US-Fernsehsender CNN und Fox-News die Einnahme Bagdads durch US-Truppen feiern, gehen die Proteste in der US-amerikanischen Bevölkerung unter Polizeiüberwachung weiter. In Washington und San Francisco protestierten am Samstag Zehntausende gegen die Besatzung des Irak. Die Demonstranten trugen Transparente mit Losungen wie »Kämpft gegen den neuen Kolonialismus« und wandten sich gezielt gegen die Berichterstattung der amerikanischen Medien.
»Wir fordern den sofortigen Rückzug der amerikanischen Truppen. Wir sind gegen eine unnötige Besatzung Iraks, die gegen den Willen der ganzen Welt stattfindet«, sagte Tony Murphy, ein Sprecher der Antikriegskoalition International Answer, die die Demonstrationen organisierte. »Wir werden weiterkämpfen, weil wir wissen, daß der Krieg selbst mit einer Unterwerfung des Irak nicht zu Ende ist. Bush hat bereits damit gedroht, den Krieg nach Syrien, dem Iran und Nord-Korea weiterzutragen.«
In Washington versammelten sich an die 20 000 Menschen, deutlich weniger als noch bei der letzten Demonstration am 15. März. Die Polizei verhaftete mehrere Teilnehmer und provozierte nach Angaben der Veranstalter Zusammenstöße mit den Demonstranten. Mehrere Schüler sollen nach Übergriffen der Polizei in ein Krankenhaus eingeliefert worden sein. Zur gleichen Zeit versammelten sich mehrere tausend Gegendemonstranten vor dem Kapitol, um ihre Unterstützung der Kriegspolitik zum Ausdruck zu bringen. Im Inneren des Kongreßgebäudes genehmigten die Abgeordneten der Regierung unterdessen weitere 80 Milliarden Dollar zu Finanzierung des Krieges.
Bereits in der vergangen Woche war die Polizei in mehreren Städten gewaltsam gegen Demonstranten vorgegangen. In New York verhafteten Polizisten am Montag letzter Woche 94 Demonstranten bei einer Aktion des zivilen Ungehorsams gegen die Gruppe Carlyle, die in Rüstungsgeschäfte investiert und enge Kontakte zur Regierung Bush pflegt. In Oakland in Kalifornien ging die Polizei am selben Tag mit Holz- und Gummigeschoßen gegen Demonstranten vor.
Die Gruppe »Direct Action Against the War« plant für die nächsten Wochen weitere Proteste an der Westküste. Am heutigen Montag ist das Hauptquartier der Chevron Texaco in San Francisco Ziel eines inszenierten Massensterbens. In New York kündigte die »Koalition 27. März« weitere Aktionen des zivilen Ungehorsams gegen Kriegsprofiteure an.
Ungekürzt aus: Junge Welt, 14.4.03

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