- Mittelstand droht neuer Pleitenrekord: 42.000 Betriebe vor dem Aus - kizkalesi, 17.04.2003, 09:09
- Klasse, je insolventer desto besser, sieh Dir die Indizes an. ;-) (owT) - x Thomas, 17.04.2003, 11:27
Mittelstand droht neuer Pleitenrekord: 42.000 Betriebe vor dem Aus
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Bis zu 42 000 Betriebe in ihrer Existenz bedroht -
Creditreform und KfW sehen keine Trendwende
von dpa/ddp/DW
Berlin - Im deutschen Mittelstand drohen weitere Umsatzeinbrüche, Arbeitplatzverluste und Pleiten. Nach Einschätzung der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) geht es den Betrieben so schlecht wie seit sechs Jahren nicht mehr. Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform rechnet sogar mit einem erneuten Pleitenrekord.
Wegen der anhaltend schwachen Konjunktur müssen nach Prognosen von Creditreform in diesem Jahr 40 000 bis 42 000 Unternehmen Insolvenz anmelden. Schon 2002 hatte die Zahl der Firmenpleiten mit 37 700 (plus 16,4 Prozent) den höchsten Stand der Nachkriegsgeschichte erreicht.
"Eine Trendwende ist nicht in Sicht", sagte Creditreform-Hauptgeschäftsführer Helmut Rödl, der in Berlin die Ergebnisse einer Umfrage bei 4700 mittelständischen Betrieben vorstellte. Danach sind die Umsätze in allen Branchen eingebrochen. Besonders hart hat es die Bauwirtschaft getroffen. Hier meldeten sechs von zehn Betrieben sinkende Erlöse. Inzwischen habe diese negative Entwicklung aber auch die"robuste Dienstleistungsbranche" erreicht, sagte Rödl. Und auch der Handel, dem das schwache Weihnachtsgeschäft keine Impulse gebracht habe, gehöre zu den Sorgenkindern.
Der Umfrage zufolge beurteilen nur noch 20,5 Prozent der Unternehmen ihre Lage als gut oder sehr gut. Vor einem Jahr waren es noch fast 25 Prozent. Unverändert beklagt rund ein Fünftel der Betriebe mangelhafte oder ungenügende Aussichten. Daher sei auch auf dem Arbeitsmarkt keine Besserung in Sicht, sagte Rödl. Der Mittelstand entlasse nach wie vor mehr Mitarbeiter, als eingestellt würden. Der Saldo aus aufgestocktem und verkleinertem Personalbestand habe sich sogar noch von minus 15,5 Prozent im vergangenen Jahr auf minus 21,2 Prozent verschlechtert. Auch die Zahl der Ausbildungsplätze sei gesunken, und zwar um 6,8 Prozent.
Nach dem gestern veröffentlichten KfW-Indikator Mittelstandskonjunktur ist die Situation daher so kritisch wie seit sechs Jahren nicht mehr. Der Indikator, der Umsatz und Geschäftsplanungen von Unternehmen mit maximal 500 Beschäftigten und 50 Mio. Euro Umsatz berücksichtigt, ist um 2,3 Punkte gefallen. Mit 97 Punkten liege der Indexwert auf dem niedrigsten Stand seit Anfang 1997, teilte die KfW mit. Im vergangenen Jahr war die Kurve noch angestiegen."Die zaghaften Hoffnungen auf eine konjunkturelle Belebung haben sich bislang nicht erfüllt", sagte KfW-Chefvolkswirt Norbert Irsch. Der drohende Irak-Krieg habe zu Jahresanfang Investoren und Konsumenten verunsichert und den Wirtschaftsausblick verdüstert. Maßgeblich zu dem Einbruch beigetragen hat laut KfW der Westen der Republik. In den neuen Ländern habe sich die wirtschaftliche Lage der Mittelständler dagegen etwas stabilisiert. Positive Impulse kamen in den ersten drei Monaten nur aus dem kriselnden Baugewerbe, das nach Einschätzung der KfW vom Wiederaufbau nach der Flut profitierte.
Vor diesem Hintergrund hält Creditreform die bisherige Konjunkturprognose der Bundesregierung von 1,0 Prozent für nicht realistisch. Wahrscheinlicher seien die 0,5 Prozent der Forschungsinstitute, sagte Rödl. Auch das Kanzler- Wort, nach dem"die Lage besser als die Stimmung" sei, treffe nicht zu.

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