- OT: Ein österlicher Beitrag - André, 18.04.2003, 20:16
- Re: OT: Ein österlicher Beitrag/Ostern und Opa - Frank, 18.04.2003, 21:36
OT: Ein österlicher Beitrag
-->eine Sicht, die nicht die"ofizielle" sein dürfte und doch der Wirklichkeit? ein Schritt näher.
Zum Karfreitag: Kreuzigung und Auferstehung
Geschrieben von wikking am 18. April 2003 09:19:43:
Hallo, Foris,
zwischendurch mal ein Lebenszeichen von mir!
Ich habe im Computer einen Text entdeckt, den ich vor einigen Jahren schon mal zur Thematik"Auferstehung" geschrieben habe. Ich setze ihn mal ins Forum, verbunden mit vielen, herzlichen Oster-Grüßen, zur Zeit aus deutschen Landen, wo ich unterwegs bin.
Laßt die Inspiration der beständigen NEU-Werdung in Euch wirken.
Die Welt ist zur Zeit gewaltig im Wandel:-)
Von Herzen, wikking
***************************** hier der Text ****************
Ein paar Gedanken zum Thema „Kreuzigung und Auferstehung“
Vor einiger Zeit habe ich in einem christlichen Forum eine ziemlich resignierte Mitteilung eines Users über die Lehren der Amts-Kirchen bezüglich Kreuzigung und Auferstehung gelesen. Die Meinung des Schreibenden war in etwa: Was muß das doch für ein jämmerlicher Gott sein, der seinen angeblichen Sohn erst mal foltern läßt, um durch diese barbarische Handlung irgendwelche angeblichen Sünden für die ganze Menschheit zu vergeben.
Viele Menschen, die die christliche Lehre auf diese Art und Weise betrachtet haben, werden wohl bereits über dieses „Problem“ der Bibel gestolpert sein. Doch ist die Kreuzigung in der von den Amts-Kirchen propagierten Form tatsächlich eine christliche Lehre???
Hierzu ein paar Gedanken zur österlichen Inspiration:
Das, was die sogenannt christlichen Kirchen heute als sogenannte christliche Heilsbotschaft verbreiten, ist nicht nur lächerlich, sondern hat mit den wahren Lehren des Jesus von Nazareth nicht mehr viel zu tun. Es gibt inzwischen viele forschende Theologen (z.B. K.H.Deschner), die sich nicht scheuen, die Amtskirchen schlichtweg als kriminell zu bezeichnen. Man lese hierzu die Deschner-Bücher: KRIMINALGESCHICHTE DER KIRCHE und DER GEFÄLSCHTE GLAUBE.
Die Kirchen verwendeten bekannterweise über Jahrhunderte hinweg eine völlig entstellte christliche Lehre als Druckmittel, um Menschen am inneren Erwachen zu hindern. Die Botschaft Christi lautete: Werde und wachse (JESUS heißt ICH BIN!!), werde wie ich und erkenne den göttlichen Urgrund in dir selbst. Sie lautete: liebe und verzeihe, wende dich ab vom Vergänglichen und lasse das Ewige in Dir auferstehen.
Die Kirchen haben daraus eine bewußtseins-abtötende Moral-Lehre gemacht, die dem Menschen eintrichtern sollte, wie schrecklich böse und ungöttlich er ist und wie sehr er doch die Kirchen nötig habe (natürlich!!), um wieder heil und brav zu werden. Dann wurde die Lehre der „Erbsünde“ erstellt und schließlich noch der arme Sünder quasi dafür verantwortlich gemacht, daß Jesus am Kreuz landete (für uns hat er ja gelitten, weil wir alle so schrecklich böse sind...).
WAS FÜR EIN HIMMELSCHREIENDER UNSINN!!!
Logisch, daß ein normaler Mensch, der diesen Unfug auch noch glaubt, ein immenses Hörigkeits- und Abhängigkeitsgefühl gegenüber der allein-seligmachenden Institution Kirche empfindet und den Glauben an seine eigene Stärke vollends verliert. Heutzutage glauben die langsam erwachenden und kritischer werdenden Menschen diese Un-Lehre immer weniger, deshalb rennen sie den Amtskirchen ja auch scharenweise davon.
Es versteht sich von selbst, daß die Amtskirchen nun in Zugzwang geraten... und alle aufrichtigen spirituellen Bewegungen als „Sekten“ verdammen müssen. Es ist wirklich haarsträubend, wie heutzutage aufrichtige Bewegungen in der Ã-ffentlichkeit mundtot gemacht werden, durch Lügen, durch Verdrehen von Tatsachen und durch falsche Darstellungen. Die Kirche kann es sich erlauben, sitzt sie doch im Rundfunk- und Fernsehrat von fast allen Sendern und hat gewaltigen Einfluß auf die (freie??) Presse. Der Rest wird durch die (immer noch) gewaltigen finanziellen Mittel erreicht, auf die sich die Kirchen leider noch stützen können. Hierzu ist wichtig zu wissen, daß in Deutschland der Staat die durch Kirchenaustritte ausfallende Kirchensteuer ERSETZEN MUSS (ein altes Gesetz aus der Hitler-Ära). Phantastisch, oder? Überall mangelt es, fehlt es an Geld für soziale und caritative Zwecke, doch der Kirche stopft man das Geld in den Rachen, daß sie ihre verdrehten Lehren weiter verbreiten kann.
Nun zu dem, was Christentum, Kreuzigung und Auferstehung m.E. bedeuten können:
Christus hat in einem bewußten Schritt seine vergängliche Existenz hingegeben, um eine Auferstehung in einer ewigen Identifikation zu erreichen. Das ist keine Historie (wer weiß, ob das alles wirklich so stattgefunden hat, in der römischen Geschichts-Schreibung steht kein Wort davon), sondern das ist die verschlüsselte Botschaft eines zutiefst mystischen Einweihungs-Prozesses. Man lese hierzu die Bücher der verschiedenen mystisch-christlichen Rosenkreuz-Orden (besonders zu empfehlen von den „Max-Heindl-Rosenkreuzern“: Esoterisches Christentum - Das Weltbild der Rosenkreuzer), man lese hierzu die tiefenpsychologisch orientierten Werke von Eugen Drewermann. Man lese hierzu das Buch „Einweihung“ von Elisabeth Haich, welches einen inneren Einweihungs-Vorgang in symbolhafter Märchen-Form beschreibt.
Die wahre christliche Botschaft lautet: Hänge die Identifikation mit dem Vergänglichen ans Kreuz und erlebe in Dir die Auferstehung Deiner ewigen Seele (aus dem Grab des äußeren Menschen), die in den Werten von Liebe und Widmung an den Nächsten lebt.
Das GRAB, aus dem der Geist-Körper Christi aufersteht, ist die symbolhafte Bedeutung eines in den Äußerlichkeiten gefangenen Menschen. Laut christlicher Mystik ist ein Mensch praktisch tot, der im geistigen Sinne nicht erwacht ist und sich nicht in seiner Ewigkeit erfahren hat. Der menschliche Körper ist dann das GRAB für die Seele. Doch diese kann eben aus diesem Grab auferstehen. Und genau jenes ist der Weg aus der Sünde heraus.
Wollen wir nun kurz das Wort Sünde beleuchten. Es bedeutet ab-sondern, ab-trennen. Abtrennen von was? Von seiner göttlichen Herkunft. Die Botschaft der Mystiker und Weisen lautet: Du lebst in Trennung vom göttlichen All-Frieden und von der göttlichen All-Macht, wenn Du die Orientierung Deines Lebens nur in den äußeren Errungenschaften suchst, in der Anerkennung, im Geltungsdrang, im Besitz, im Sex, in der Genußsucht jeder Art, etc.etc.
Das ist die wahre Lehre Jesu. Doch diese Art von Sünde ist in Grunde genommen nichts lasterhaftes (wie es uns immer eingetrichtert wurde), sondern eine notwendige Durchgangs-Stufe zu weiterer Erkenntnis, nämlich zu der Erkenntnis, daß all diese Äußerlichkeiten in keinster Weise glücklich oder zufrieden machen. Ganz im Gegenteil: Wer etwas äußeres erreicht hat (ob nun Ruhm oder Macht oder Geld oder sexuelle Ekstasen oder oder...), der wird rasch feststellen, daß er sofort noch MEHR habe will. Der Zwang nach Wiederholung und Steigerung ist diesen äußeren Dingen mit in die Wiege gelegt. DAS ist der biblische „Fürst dieser Welt“. Der Zwang nach immer mehr!!! Nicht ein bösäugiges Teufelchen mit Hörnern, das die verführten Sünder in die höllischen Tiefen zieht. Nein, der Mensch, der nur nach äußerem giert, der zieht sich selbst in seinen eigenen, selbsterschaffenen Sumpf herab, in ein wahrlich höllisches Bewußtsein, sprich: in die Fesseln der Vergänglichkeit. Und dann, wenn er gefesselt ist und sein jämmerliches, ausgeliefertes und abhängiges Dasein begreift, dann will er diesem leidvollen Dasein natürlich entkommen. Somit hat diese Sünde, die Trennung von der Freiheit des Göttlichen, sprich: das Sich-Suhlen in den Äußerlichkeiten, auch seinen tiefen Sinn: Der Mensch wird davon zur Auferstehung aus seinem GRABE getrieben.
Die Durchgangs-Stufe des Materiellen (mit seinen Fesseln und Trägheiten) ist dann durchschritten, jetzt ist es an der Zeit, in genau dieser Materie den GEIST auferstehen zu lassen, um dadurch die Materie-Fesseln zu überwinden, ja sogar zu verwandeln. Ein Mensch, der sich seiner seelischen Herkunft wirklich bewußt geworden ist, der kann noch so reich und mächtig sein, er wird nicht mehr in Versuchung geraten, diese Dinge zur Befriedigung persönlicher Gelüste zu mißbrauchen. Er kann sie nur noch im schöpferischen uund gott-gewollten Sinne verwenden, nämlich dazu, unsere Welt immer mehr zu veredeln und zu vergöttlichen.
All die großartigen ethischen Errungenschaften, die uns von der Kirche stets als Gebote Christi dargestellt werden und die dem durchschnittlichen Menschen als (fast) unerreichbar hoch vorkamen (Selbst-Hingabe an das Göttliche, völlige Nächstenliebe, das Teilen und selbstlose Verwenden der materiellen Werte im Äußeren, den umfassenden Herzens-Frieden im Inneren, u.v.m.), diese Werte sind für einen erwachenden Menschen völlige Selbstverständlichkeiten seines alltäglichen Lebens geworden, er muß nicht mehr darum kämpfen, sie wachsen in ihm, als natürliches Ergebnis der Überwindung der Vergänglichkeit. Die Sünde/Trennung von seinem Ursprung geht langsam vorüber.
Diese Auferstehung aus dem GRAB der Vergänglichkeiten und Materie-Fesseln soll also im Hier und Jetzt stattfinden, im täglichen Leben, im Alltag, und NICHT in irgendeinem von der Kirche aufgebauten „Jenseits“.
Die Lehre Christi ist eine absolut welt-zugewandte Lehre, eine Lehre der Fröhlichkeit und des Optimismus, eine Lehre der Selbst-Erkenntnis und der Selbst-Bewußtheit.
Was ist davon übrig geblieben in der heutigen Zeit?
Innerhalb der Amts-Kirchen jedenfalls sehr wenig!
Es wäre wahrlich ein jämmerlicher Gott, der „seinen Sohn“ foltern lassen müßte, um Menschen irgendwelche Sünden zu vergeben. Da braucht man gar keine tiefe Intuition, da reicht schon der klare Menschen-Verstand, um sich über solche unsinnige Verdrehung von mystischen Wahrheiten nur noch zu wundern.
Der Kreuzestod Christi (ob er nun real stattgefunden hat oder nicht...) ist vielmehr eine unvergleichlich intensive Aufforderung, ja Herausforderung an jeden Menschen, den geistigen Tod (= die Sünde, die Trennung, die Vergänglichkeit) ebenso zu überwinden wie Jesus es tat, die Kreuzigung also insofern nachzumachen, indem er die geistige Auferstehung durch Kreuzigung seines alten, leidvollen Lebens geschehen läßt.
((Der Mystiker erkennt übrigens, daß der körperliche Tod Christi eine weitere tiefe Bedeutung hatte. Indem Jesus (=Ich bin!) sein Blut - symbolisch oder echt - über die Menschheit vergossen hatte, hat er auch das Potential des seelischen Erwachens in das Bewußtsein des Planeten Erde gelegt, was vorher nur einigen wenigen Auserwählten vorenthalten war. Es wurde somit der Schlüssel zu einer neuen Bewußtseins-Stufe, zu einer weiteren Evolutions-Stufe in die Menschheit gelegt. Doch eine nähere Erörterung dessen würde hier ebenfalls zu weit führen...))
Man findet in den wahren christlichen Schriften unzählige Beschreibungen und sogar regelrechte Anleitungen dafür, wie der Mensch durch tiefe Meditation und Gebet diesen Zustand des seelischen Erwachens einleiten kann.
Der interessierte Sucher möge die Schriften von „Meister Eckhard“, „Hildegard von Bingen“ oder in neuerer Zeit von „Willigis Jäger“ und „Walter Obrist“ lesen. Ich empfehle jedem Leser dieser Zeilen das Buch „DIE SUCHE NACH DEM SINN DES LEBENS“ von Willigis Jäger, einem der wirklich großen christlichen Lehrer und Mystiker der heutigen Zeit. Da bleibt keine Frage offen nach den Tiefen der wahren christlichen Botschaft.
Nur: Lesen alleine nützt nichts. Jeder Einzelne muß es in seinem eigenen Leben auch verwirklichen. Jeder muß damit beginnen, sich im Alltag bewußt von den Fesseln des „Vergänglichen“ abzuwenden und dieses „Grab“ an sein eigenes Kreuz zu nageln oder besser: nageln zu lassen. Denn auch das ist ein wesentlicher Teil der echten christlichen Botschaft: Alleine schaffst du es nicht, doch jenes All-Bewußtsein, das wir Gott nennen, das hilft dir auf unvergleichliche Weise, das zieht dich aus dem Sumpf heraus, das nimmt dich, hüllt dich in Liebe ein und verwandelt Dein ganzes, kaputtes Leben in eine einzige blühende Auferstehung der Seele. Und diese Seele weiß, was Ewigkeit ist. Sie glaubt es nicht, sie weiß es! Sie ist der Ewigkeit entsprungen und verkörpert Ewigkeit hier auf Erden - mitten in der vergänglichen Materie. Da gibt es keinen Tod mehr, sondern nur noch eine Metamorphose, eine Zustands-Wandlung in einen anderen Seins-Bereich. Der Körper ist dann eines Tages das letzte, was man am Schluß eines wirklich erfüllten Lebens in Dankbarkeit und Hingabe wieder an die Natur zurückgeben darf. Man darf ihn loslassen, hingeben, aufgeben, denn längst weiß man dann, was man in Wirklichkeit ist: Ein strahlendes Wesen, das in der materiellen Welt seine Erfahrungen gesucht hat und machen durfte, um daraus zu lernen. Und dies scheint mir eines der größen Geheimnise der irdischen Schöpfung zu sein: Nur hier, nur hier auf der Erde kann diese Auferstehung und Verwandlung stattfinden, nur IN der Materie kann sich die menschliche Seele entwickeln und kann sich der göttliche Geist MIT der rohen, noch „ungeschliffenen“ Materie verbinden, um sie zu veredeln. Dies ist der hohe Auftrag eines jeden Menschen: ein Tempel des „Herrn“ zu sein, diesen hohen Schöpfungs-Geist durch sich wirken zu lassen, um durch das eigene Leben die Materie zu veredeln, aufdaß irgendwann einmal hier auf der Erde wirklich ein „Königreich des Himmels“ erblüht sein werde. Dann ist der Same der Vision Christi wahrlich aufgegangen...
Der eine oder andere Leser dieser Ausführung mag sich nun fragen: „Wieso habe ich jenen ominösen Gott noch nicht in meinem Leben gespürt? Ich bete doch auch jeden Abend und hätte Gott gerne mal erfahren, wenn es ihn wirklich gibt...??!?!“
Diesem Zweifler antworte ich: „Sag ehrlich, wieviel Zeit eines Tages verwendest du dazu, um das Göttliche zu finden? Und wieviele Zeit verwendest du dazu, um Anerkennung, Lust, Geld, Macht zu erreichen und/oder Bewußtseins-Abtötung (Fernsehen, Alkohol etc.) zu betreiben? Jeder ist seines eigenen Schicksals Schmied und erhält das, nach was er strebt. Einfaches Resonanz-Prinzip! Strebst du wirklich und aufrichtig nach dem Göttlichen, so wirst du Es erfahren. Du brauchst es nicht zu glauben, du wirst Es erfahren, mitten in deinem Herzen!! Strebst du jedoch nur nach den Äußerlichkeiten, nun dann wird die Gottes-Erfahrung wohl eine unerfüllte, ferne Sehnsucht bleiben...“
<ul> ~ Hier der Originaltext</ul>

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