- Staatsverschuldung - verschiedene Maßstäbe - fridolin, 19.04.2003, 11:15
- Re: Staatsverschuldung - verschiedene Maßstäbe - Euklid, 19.04.2003, 12:08
- Re: Staatsverschuldung/ebenso BIP ist nicht gleich BIP (owT) - Frank, 20.04.2003, 00:41
- Re: Staatsverschuldung - verschiedene Maßstäbe - André, 19.04.2003, 12:17
- Re: Staatsverschuldung/super erklärt, wieder mal Niveau hier (owT) - Frank, 20.04.2003, 00:40
- Re: Staatsverschuldung - verschiedene Maßstäbe - CRASH_GURU, 19.04.2003, 13:16
- Re: Staatsverschuldung - verschiedene Maßstäbe - Euklid, 19.04.2003, 12:08
Re: Staatsverschuldung/ebenso BIP ist nicht gleich BIP (owT)
-->>>Hallo,
>>ich hab mal eine Fortbildungsfrage zur gegenseitigen Vergleichbarkeit der Staatsverschuldung in verschiedenen Ländern.
>>Die Staatsverschuldung wird oftmals in Prozenten des jeweiligen jährlichen Brutto-Inlandsproduktes (BIP) ausgedrückt. So gesehen sieht es in den USA eigentlich weniger kritisch aus als in Deutschland. Laut Bundesfinanzministerium für 2003:
>>USA: 57,4 % - Deutschland: 61,8 % - Japan: 161,2 %.
>>Andererseits ist die öffentliche Verschuldung pro Einwohner in den USA deutlich höher als in Deutschland:
>>USA: $23.000 - Deutschland: €15.600 - Japan: ca. €40.000
>>Welches Maß gibt ein zutreffenderes Bild von der finanziellen Lage eines Landes? Ist das BIP als Maß der Wirtschaftskraft eines Landes überhaupt einigermaßen genau zu bestimmen, bzw. kann es nicht durch verschiedene Effekte (unproduktive"bubble economy") verzerrt werden?
>>Andererseits: muß man nicht noch andere Dinge berücksichtigen, z.B. die private Verschuldung im jeweiligen Lande, um die finanzielle Belastung und Belastbarkeit der jeweiligen Gesellschaft abzuschätzen? Japan hat zwar eine hohe öffentliche Verschuldung, aber andererseits traditionell auch eine hohe private Ersparnisbildung. In den USA dagegen wird privat fast gar nicht gespart. Die Leute stehen dort in der Kreide, letzten Endes ist das Land von Kapitalimporten vor allem aus Fernost abhängig.
>>Danke für Aufklärung und noch ein schönes Ostern allerseits.
>Das BIP ist eine wie ich meine sehr unzuverlässige Größe.
>Man kann ja die Dienstleistungen überproportional immer wieder steigern durch Abschöpfungsmaßnahmen im privaten Bereich.
>Und diese Leistungen gehen dann ja in das BIP.
>Beispiele: Die Pflegeversicherung wurde ja früher im privaten Bereich rein privat betrieben.
>Die Pflege erfolgte innerhalb der Familie und somit war diese Leistung weder sozialversicherungspflichtig noch fielen Steuern dafür an.
>Nun durch die immer weitere Einmischung des Staates in rein private Sphären erhält der Plegeversicherte diese Leistungen auch,allerdings von fremden Leuten die dem Staat dadurch mehr in die Kassen spülen.
>Der Zahler der Pflegeversicherung zahlt natürlich über seine Beiträge diese Sozial und Steuerlasten gleich wieder oben mit drauf da diese Arbeiten ja jetzt nicht mehr privater Natur sind.
>Er muß also für 100 leisten und erhält max 30 als Gegenleistung.
>Damit wird keine bessere sondern eine schlechtere Wohlstandsverteilung erzielt obwohl das BIP ja ansteigt.
>Es ist doch besser 30 zu leisten und 30 zu empfangen,als 100 zu leisten und nur 30 zu empfangen.
>Nur das BIP das Werte schafft kann als Zahl herangezogen werden.
>Aus obengenannten Gründen ist das BIP also untauglich.
>Auch die Schuldenquoten sind meines Erachtens untauglich weil in vielen Systemen an dieser Zahl nicht die Entwicklung in der Zukunft abgelesen werden kann.
>Wie wirken sich die Renten in Zukunft auf diese Zahlen aus?
>Hier wird überall mit völlig anderen Systemen gearbeitet und die einen haben einen Kapitalstock während andere nur umlegen.
>Es nützen nur die Schuldenquoten die das obengenannte mit in die Zukunft einbeziehen.
>Die Entwicklung vorauszusehen und die verschobenen Pflichtungen mit einzuplanen ist eine schwierige Sache.Aber nur diese Zahlen zeigen das wahre Bild der Finanzlage.
>Gruß EUKLID

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